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Special | Griechenland | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Klimaziele: Regierung setzt ambitionierte Ziele

Weniger Treibhausgasemissionen, mehr erneuerbare Energien, alternative Energiequellen und der Kohleausstieg bis 2028: Dennoch leidet die Wirtschaft unter der Energiekrise.

Von Michaela Balis | Athen

Nach den Zielen des Nationalen Klima- und Energieplans (NECP) sowie des Klimagesetzes 4936/2022 will Griechenland den Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß senken, um 2050 klimaneutral zu sein. Bis zum Jahr 2030 hat sich das Land vorgenommen, die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Zu Beginn des Jahres 2023 aktualisierte die griechische Regierung den NECP und legte diesen im April der EU-Kommission vor. Der neue Plan sieht eine Ausweitung der erneuerbaren Energien am gesamten Energiebruttoendverbrauch bis 2030 von 35 auf mindestens 45 Prozent vor. Gleichzeitig sollen etwa 80 Prozent des gesamten Stroms aus Solar-, Wind- und Wasserkraft erzeugt werden.

Im Klimagesetz überarbeitete das griechische Umwelt- und Energieministerium die Klimaziele sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. So sollen unter anderem Strategien und Maßnahmen für die Senkung der Emissionen in der Stromerzeugung, bei Gebäuden, im Transport und in der Industrie bestimmt sowie sektorale Kohlendioxidbudgets erstellt werden. Die Regierung will das über die intensivere Nutzung der erneuerbaren Energiequellen, den Kohleausstieg, die Energiespeicherung, die Erzeugung von grünem Wasserstoff, die Elektro- und nachhaltige Mobilität erreichen. Diese Vorhaben können von nationalen und Fördermitteln der Europäischen Union profitieren.

Griechenland richtet sich nach dem Europäischen Emissionshandelssystem. Der Verwalter für erneuerbare Energien und für Herkunftsnachweise DAPEEP ist für die Versteigerung der Emissionszertifikate in Griechenland zuständig.

Kohleausstieg ist bis 2028 geplant

Griechenland will gemäß seiner Zielsetzung bis Ende des Jahres 2028 aus der Kohlekraft aussteigen. Alle Kohlekraftwerke, bis auf das Kraftwerk Ptolemaida V, sollen mit Abschluss des Jahres 2025 final abgeschaltet werden. Ptolemaida V soll spätestens bis 2028 als Kohlekraftwerk fungieren, um anschließend voraussichtlich mit Erdgas betrieben zu werden. In der aktuellen Energiekrise dienen die Kohlekraftwerke vor allem zur Sicherung der Energieversorgung im Land, deshalb wurde ihr Betrieb von 2023 auf Ende 2025 verlängert.

Aufgrund der Energiekrise stieg der Kohleanteil an der gesamten Stromerzeugung im Februar 2023 auf 17,5 Prozent gegenüber 11,7 Prozent im Vorjahresmonat.

Hohe Energiepreise bremsen grüne Investitionen

Hohe Energie- und Strompreise setzen die Wirtschaft und die Haushalte unter Druck. Die griechische Regierung subventioniert den Strom- und Erdgasverbrauch. Trotzdem ist die Hälfte der griechischen Unternehmen der Meinung, dass die hohen Energiepreise sowie die Inflation hemmende Faktoren sind, wenn es um Investitionen in die grüne Wende gehe. Das ergab die Umfrage "Business Pulse 2022" des griechischen Industrieverbands SEV vom Januar 2023. Trotz großzügiger Fördermittel investieren zunächst nur große Unternehmen in grüne Technologien, in Energieeffizienzmaßnahmen und -einsparung.

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