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Branchen | Indien | Kosmetik und Verpackungen

Indien hat Bedarf an Kosmetikverpackungen

Indiens Kosmetikmarkt ist milliardenschwer und soll auch durch den Onlinehandel weiter wachsen. Damit steigt die Nachfrage nach entsprechenden Verpackungen.

Von Florian Wenke | Mumbai

Nach Angaben der Marktforschungsplattform Report Linker hatte der Verpackungsmarkt in Indien 2019 einen Umfang von 50,5 Milliarden US-Dollar (US$). Bis 2025 soll er auf 204,8 Milliarden US$ zulegen. Die Associated Chambers of Commerce and Industry of India hatten in einer gemeinsamen Studie mit der Beratungsfirma Ernst and Young die Größe des Verpackungsmarktes für 2020 mit 73,6 Milliarden US$ angegeben. Seit 2016 soll er um jährlich 16 Prozent gewachsen sein, so die Studie. Das Marktforschungsunternehmen Maximize Market Research schätzt das Volumen für das Jahr 2021 auf 81,1 Milliarden US$ und erwartet ein Anwachsen auf 326 Milliarden US$ bis 2027. Das entspricht einer Wachstumsrate von über 26 Prozent pro Jahr. Als einer der Hauptgründe für die steigende Nachfrage gilt der stark wachsende Onlinehandel. 

Branchenexperten beziffern die jährlich in Indien pro Person konsumierte Menge an Verpackungen auf rund 11 Kilogramm bei einem Pro-Kopf-Wert von 55 US$. Beide Zahlen sind im internationalen Vergleich niedrig.

Der Trend geht zur nachhaltigen Verpackung

Das Beratungsunternehmen T&A schätzt, dass rund 10 Prozent der Nachfrage an Verpackungsmaterialien und -maschinen durch die Produzenten von Körperpflegeprodukten verursacht wird. Insbesondere Cremes und Lotionen, aber auch Shampoos werden vornehmlich mit harten Kunststoffen verpackt. Allerdings gibt es speziell im Bereich der Haar- und Körperpflege oft Kleinstverpackungen - sogenannte Sachets - die auch für Kunden mit geringem Einkommen erschwinglich sind. Diese Sachets kosten umgerechnet nur wenige Cents und werden fast ausschließlich aus weichen Kunststoffen gefertigt. Erst kürzlich hat das deutsche Unternehmen Sebapharma diesen für Indien typischen Verpackungsweg eingeschlagen und vertreibt nun seine Hautpflegeprodukte auch in Form von Sachets. 

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Ein steigendes Umweltbewusstsein der Konsumenten erhöht jedoch den Druck auf die Hersteller, bei Kosmetika auf Nachhaltigkeit zu achten. Besonders auf hochwertige Produkte trifft dies zu. Zunehmend wird bei den Verpackungen auf Recyclingmöglichkeiten und umweltfreundliche Materialien geachtet. Auch wiederbefüllbare Produkte werden nachgefragt. Gleiches gilt für Verpackungen aus Papier. Vorwiegend Kunden mit höherem Einkommen achten beim Kauf vermehrt auf Nachhaltigkeitskriterien, mit denen Unternehmen offen werben. Das trifft auch auf die Verpackungen zu. Diese Entwicklung ist jedoch noch am Anfang. Der Massenmarkt wird weiterhin durch kostengünstige Verpackungen, meist aus Plastik, dominiert.

Nicht nur die Nachfrage befeuert den Trend zu einer größeren Umweltfreundlichkeit der Verpackungen. Eine verschärfte Regulierung vonseiten der indischen Regierung hält Produzenten von Kunststoffverpackungen zukünftig zu mehr Recycling an. Davon werden auch Kosmetikverpackungen betroffen sein. 

Kosmetika sind ein Milliardengeschäft

Das Marktforschungsunternehmen Euromonitor beziffert den Markt für Kosmetika für 2020 auf etwa 15 Milliarden US$. Ein Anteil von rund 11 Milliarden US$ wird dem Segment "Mass Beauty" zugeschrieben, gefolgt von Haar- und Körperpflegeprodukten mit 3 Milliarden US$. Darüber hinaus schätzt Mordor Intelligence das Volumen des Parfümmarkts auf 335 Millionen US$. Laut dem Analyseunternehmen Allied Market Research soll der Markt für Hautpflegeprodukte (hauptsächlich Cremes und Lotionen) 2017 ein Marktvolumen von 2,5 Milliarden US$ gehabt haben. Bis 2027 soll sich dieser Wert verdoppeln. 

Die Marktforscher von RedSeer prognostizieren ein Marktvolumen von 22,5 Milliarden US$ für 2022. Den größten Anteil daran sollen Haarpflege-, Bade- und Duschprodukte einnehmen. Die Analysten vom Finanzdienstleister Avendus prognostizieren eine Marktgröße von 28 Milliarden US$ für 2025. Alleine 4,4 Milliarden US$ davon sollen online erlöst werden. Unternehmen wie beispielsweise Nykaa fördern bereits den Trend zum Onlineeinkauf von Kosmetikprodukten.

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Generell wird die Kosmetikbranche von internationalen Konzernen wie Unilever, Procter & Gamble, Colgate-Palmolive und L’Oréal dominiert. Aber auch große indische Unternehmen wie Godrej oder Dabur sind wichtige Marktteilnehmer. 

Produktionsmengen weitgehend unverändert

Bei wichtigen Gütern aus dem Kosmetikbereich sowie verwandten Waren des täglichen Bedarfs setzten sich die Produktionstrends der Vergangenheit weitgehend fort. Einzig bei Cremes und Lotionen konnte zuletzt ein deutlicher Anstieg der hergestellten Mengen verbucht werden, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.

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