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Rahmenbedingungen
Indonesiens Landwirtschaft ist für ausländische Investoren ein schwieriges Terrain. Jenseits des Palmölanbaus sind die entsprechenden Kapitalzuflüsse gering.
02.08.2023
Von Frank Malerius | Indonesien
Durch die Reform des Investitionsrechts ist seit 2021 eine 100-prozentige ausländische Eigentümerschaft in der Landwirtschaft zugelassen - vorher waren es maximal 30 Prozent jenseits der Plantagenwirtschaft. Dennoch gibt es bisher nur geringe ausländische Mittelzuflüsse. Nach Angaben des Investitionsministeriums BKPM waren es 2022 nur 429,1 Millionen US$. Das entspricht einem Anteil von gerade einmal 3,5 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen (FDI). Der größte Teil davon dürfte auf den Palmölanbau entfallen.
Es gibt zahlreiche Investitionsrisiken in der indonesischen Landwirtschaft. Da ist vor allem der schwierige Landerwerb, der auch zahllose Infrastrukturprojekte verzögert oder scheitern lässt. Vielfach ist die Eigentümerschaft von Land nicht geklärt, der folgende Rechtsstreit kann mehrere Jahre dauern. Gleichzeitig gibt es fast nur auf Java eine ausreichende infrastrukturelle Anbindung von Agrarflächen, anderswo muss sie erst noch entwickelt werden. Das betrifft nicht nur Straßen, sondern auch Häfen oder Elektrizität.
Ein weiteres Investitionshindernis ist der große Einfluss der Staatsunternehmen bei Anbau, Transport und Vertrieb. Er hebelt Marktmechanismen aus. Eine herausragende Rolle spielt dabei die staatliche Logistikagentur Bulog, die für Preisstabilität und den Vertrieb zahlreicher Grundnahrungsmittel zuständig ist.
Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.