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Wirtschaftsumfeld | Japan | Außenhandel, Struktur

Japans Außenhandel soll leicht wachsen

Der drittgrößte Handelspartner Deutschlands außerhalb Europas erwartet im Fiskaljahr 2024 ein kleines Plus im Außenhandel. Im Jahr 2023 lieferte Deutschland vor allem mehr Autos.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Der Japan Foreign Trade Council (JFTC) erwartet für die fünftgrößte Handelsnation der Welt für das Fiskaljahr 2024 (1. April bis 31. März) einen nominalen Anstieg der japanischen Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent. Signifikante Zunahmen prognostiziert er dabei für Schiffe, Maschinen, darunter insbesondere Halbleiter- und Displayausrüstung, sowie für Halbleiter und elektronische Bauteile. Dies sind Branchen, in die deutsche Anbieter ihre Lieferungen voraussichtlich ausbauen können. Auch bei den Exporten der chemischen Industrie soll es Zuwächse geben. Die Kraftfahrzeug-Industrie (Kfz) soll ihr hohes Exportniveau aufrechterhalten.

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Für die Importe sagt der JFTC einen Rückgang um nominal 1,7 Prozent voraus. Insgesamt ergibt sich damit für den Außenhandel eine erwartete Zunahme um 0,2 Prozent. Hauptgrund für die fallenden Einfuhren sind geringere erwartete Ausgaben für Rohstoffe und Nahrungsmittel. Über alle anderen Erzeugnisse hinweg sollen die Importe um 1,1 Prozent steigen. Besonders deutlich sollen die Einfuhren von Flugzeugen, Nichteisenmetallerzen sowie Halbleitern und elektronischen Bauteilen zulegen. Von den Zuwächsen bei Halbleitern und Flugzeugen sollten deutsche Firmen direkt oder indirekt etwa über Zulieferungen von Flugzeugen nach Frankreich profitieren können.

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Bei Flugzeugen hilft die Öffnung des Landes nach der Pandemie und das Wiederanziehen des Flugverkehrs. Bei Stahl soll unter anderem die Nachfrage aus der Kfz-Industrie anziehen. Vor dem Hintergrund der höheren erwarteten Exporte von Schiffen dürfte gleiches für die Stahlnachfrage aus dem Schiffbau gelten. 

Bei Kraftfahrzeugen rechnet JFTC ebenfalls mit höheren Importen. Angesichts der guten Ertragslage großer japanischer exportorientierter Unternehmen ist mit höheren Ausrüstungsinvestitionen im Inland zu rechnen. Wegen des schwachen Yens dürften japanische Firmen ihre Nachfrage nach Ausrüstungen allerdings vorrangig mit inländischen Produkten decken.

Im Kalenderjahr 2023 stiegen vor allem Japans Pkw-Ausfuhren

Nach dem durch hohe Rohstoffkosten aufgeblähten japanischen Außenhandel im Jahr 2022 weist Japans Finanzministerium in der Landeswährung Yen für 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegene Exporte und leicht gesunkene Importe aus. Auf US-Dollar-Basis gab es wegen der Abwertung der Landeswährung Yen gegenüber dem US-Dollar (US$) bei beiden Indikatoren einen Rückgang. 

Bei Japans Einfuhren stiegen im Kalenderjahr 2023 vor allem die Bezüge von Flugzeugen, Kfz und Kfz-Teilen. Gesunkene Ausgaben für Rohstoffe sorgten für ein geringeres Defizit in Japans Außenhandel mit Waren.

Den größten positiven Beitrag zu Japans Exporten leisteten im Jahr 2023 die Ausfuhren von Pkws.

Deren Wert in US-Dollar stieg um mehr als ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Hier halfen die zunehmende Normalisierung der Lieferketten und der billige Yen, der die Verkaufspreise senkte.

Während die Maschinenausfuhren insgesamt fielen, stiegen die Ausfuhren von Bau- und Bergbaumaschinen (plus 9 Prozent). Dagegen schrumpften die Exporte von Maschinen zur Herstellung von Halbleitern und Displays. Weitere wachsende Segmente waren die Ausfuhren von Flugzeugen, Motorrädern und Schiffen.

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Japan bleibt zweitgrößter deutscher Handelspartner in Asien

Der deutsche Handel mit Japan sank im Jahr 2023 nach Angaben von Destatis um 0,3 Prozent auf 45,8 Milliarden Euro. Damit ist Japan weiterhin der drittgrößte Handelspartner Deutschlands außerhalb Europas und der viertgrößte Käufer deutscher Waren außerhalb Europas.

Deutscher Außenhandel mit ausgewählten Ländern außerhalb Europas im Jahr 2023
In Milliarden Euro; Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent *
 

Deutscher Export

Änderung

Deutscher Import

Änderung

VR China97,3-8,8155,7-19,2
USA157,91,194,41,1
Japan20,2-1,325,50,5
Südkorea20,4-5,113,4-0,2
Indien16,510,714,1-6,6
Mexiko18,915,810,110,1
Taiwan9,9-10,415,8-7,1
Südafrika9,80,512,1-15,8
Brasilien12,8-0,88,2-13,3
Kanada12,7-0,36,9-13,4
* vorläufige Ergebnisse.Quelle: Destatis 2024; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Bei den deutschen Exporten nach Japan gab es Wachstum vor allem bei Kfz, chemischen Erzeugnissen, Maschinen und Halbleitern. Letztere wuchsen um 17,5 Prozent auf 481 Millionen Euro. Die deutschen Einfuhren aus Japan stiegen vor allem bei Kfz und Kfz-Teilen.

Deutscher Außenhandel 2023 mit Japan nach ausgewählten Produktgruppen
In Millionen Euro, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent 1
 

Deutscher Export

Änderung

Deutscher Import

Änderung

Insgesamt20.235-1,325.5370,5
Kfz, -Teile4.6279,43.27516,2
  Pkw3.898112.37823,1
Chemische Erzeugnisse 2)3.0867,72.9493,9
Maschinen3.0506,24.254-6,1
Pharmazeutika2.942-16,1600-15,2
Elektrotechnik1.143-14,23.2290,8
Elektronik89012,73.959-2,9
1 vorläufige Angaben; 2 ohne Pharmazeutika.Quelle: Destatis 2024; Berechnungen von Germany Trade & Invest

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