Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branche kompakt | Japan | Ernährungswirtschaft

Japan bleibt einer der größten Märkte für Nahrungsmittel weltweit

Japans Nahrungsmittelmarkt ist geprägt von hohen Ansprüchen der Kunden. Diese müssen sich 2025 auf weiter steigende Preise einstellen, nicht zuletzt durch teurere Importe. (Stand: Mai 2025)

Von Frank Robaschik | Tokyo

Ausblick der Nahrungsmittelindustrie in Japan

Bewertung:

  • Japans Ernährung wird schleichend "westlicher".
  • Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan verbessert gegenseitigen Marktzugang.
  • Schrumpfende und alternde Bevölkerung in Japan.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Mai 2025

  • Markttrends

    Auf Japans Nahrungsmittelmarkt bleiben die produzierten Mengen und die Importabhängigkeit nahezu unverändert. Für Produkte aus Deutschland sinken die Importzölle weiter.

    Japans Nahrungsmittelmarkt soll 2025 laut den Marktforschern von Statista Market Insight Umsätze von 401 Milliarden US-Dollar (US$) erreichen. Das sind 2,3 Prozent mehr als 2024. Erfasst sind die Ausgaben der privaten Haushalte für Nahrungsmittel ohne deren Ausgaben für die Gastronomie. Wachstum für die kommenden Jahre erwarten die Marktforscher unter den größeren Produktgruppen vor allem bei Brot und Zerealien, Süßwaren und Snacks, Molkereiprodukten und Fertiggerichten.

    Rang 4

    belegt Japan 2024 weltweit bei der Größe des Nahrungsmittelmarktes nach Daten von Statista.

    Preise sollen 2025 langsamer steigen

    Höhere Rohstoff-, Logistik- und Energiekosten führen dazu, dass 2025 wie im Vorjahr die Preise für viele Erzeugnisse steigen. Die Teikoku Datenbank schätzte Ende 2024, dass die Preise 2025 für mehr als 11.700 Nahrungsmittelprodukte anziehen. Im Jahr 2024 waren die Preise noch für 12.500 Produkte gestiegen. Im Durchschnitt sollen diese Lebensmittel um etwa 15 Prozent teurer werden und damit 2 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2024. In der Gastronomie wird es ebenfalls weitere Preiserhöhungen geben. Dies wird den Appetit, auswärts zu Essen, etwas zügeln. Dafür rechnet Japan mit noch mehr ausländischen Touristen im Land.

    Snack- und Backwarenproduktion sowie Süßwarenimporte wachsen 

    Bei Snacks setzte sich 2023 der Produktionsanstieg der beiden Vorjahre fort. Laut der Japan Snacks and Cereal Foods Association wuchsen die ausgelieferten Mengen der Mitglieder des Verbands 2023 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Fachzeitschrift The Beverage & Food Statistics Monthly schätzt für 2024 eine Zunahme um 2,3 Prozent und erwartet für 2025 ein Plus von 3,4 Prozent.

    Bei Süßwaren fiel nach Angaben der All Japan Confectionary Association 2024 in Japan erstmals seit längerem die Produktionsmenge. Das Minus betrug 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Produktionswert gab es in Yen ein Plus von 4,1 Prozent. Von 2018 bis 2024 stiegen auch die Importe von Süßwaren nach Japan deutlich, sowohl weltweit als auch aus Deutschland. Die Einfuhren aus Deutschland legten zwischen 2018 und 2024 auch bei Nahrungsmittelergänzungsmitteln, Kaffee, Bier, Wein, nichtalkoholischen Getränken und Malz zu.

    Die gefertigte Menge an Backwaren stieg 2024 nach Angaben der Japan Baking Industry Association um 1,3 Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen. Zuvor war die Produktionsmenge drei Jahre in Folge zurückgegangen.

    Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken soll in Japan 2025 wieder wachsen 1)In Milliarden US-Dollar
     

    2022

    2023

    2024 2)

    2025 3)

    Produktion 

    187,8

    181,0

    174,4

    177,9

    1 Wechselkurs: 1 US$ = 131,6 Yen (2022), 140,6 Yen (2023), 151,6 (2024, 2025); 2 Schätzung; 3 Prognose.Quelle: The Beverage & Food Statistics Monthly, Nikkan Keizai Tsushinsha, 2025

     

    Trend geht hin zu weniger Alkoholanteil

    Bei alkoholischen Getränken schnallen die Konsumenten angesichts stagnierender Reallöhne zurzeit bei Champagner den Gürtel enger. Dafür gewinnen Ersatzprodukte wie beispielsweise Schaumwein in Dosen an Popularität. Beim Weinabsatz sind, ausgehend von einem sehr geringen Niveau, Weine ohne Alkohol oder mit einem geringen Alkoholgehalt im Aufwind. Bei Bier hat sich die alkoholfreie Variante inzwischen klar etabliert, auch wenn der Anteil noch gering ist.

    Bei nicht alkoholischen Getränken rechnet die Fachzeitschrift The Beverage & Food Statistics Monthly für 2025 mit einem Wachstum der Produktionsmengen vor allem bei Mineralwasser, kohlensäurehaltigen Getränken und Getränken auf Basis von grünem Tee. Diese drei Segmente dürften auch 2024 zugelegt haben. 

    Zölle bei Molkereiprodukten fallen weiter

    Bei Molkereiprodukten erwartet die Japan Dairy Association für das Fiskaljahr 2025 (von April bis März) eine Abnahme der Produktionsmenge um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 7,3 Millionen Tonnen. Im Fiskaljahr 2024 war die Produktionsmenge um geschätzte 0,4 Prozent gestiegen. Seit 2019 ist ein Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU in Kraft. Dank diesem fallen die Einfuhrzölle beispielsweise bei Käse mit Ursprung in der EU weiter. Das kommt auch deutschen Anbietern zugute. 

    Importe bei Tiefkühlkost und Wurst legen zu

    Bei Tiefkühlkost ging laut der Japan Frozen Food Association im Jahr 2024 die Produktionsmenge um 0,5 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen zurück. Wegen steigender Importe nahm allerdings der gesamte Verbrauch um 1,5 Prozent auf 2,9 Millionen Tonnen zu. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg demnach auf 23,6 Kilogramm pro Jahr. Ein Wachstum der Inlandsproduktion um jeweils 8,3 Prozent gab es bei Ramen-Nudeln (auf 70.400 Tonnen) und bei Kartoffeln (auf 28.440 Tonnen). 

    Die Produktionsmenge der Mitglieder der Japan Ham and Sausage Processors Cooperative Association stieg 2024 um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 554.000 Tonnen. Die Importmengen von Würstchen und Schinken wuchsen laut dem Verband um 6,1 Prozent auf knapp 50.000 Tonnen.

    Glutenfreie oder vegane Nahrungsmittel sind mittlerweile in immer mehr Geschäften zu finden. Sie haben jedoch weiter eher einen Nischencharakter.

    In der Landeswährung Yen blieb der Einzelhandelsumsatz mit Nahrungsmitteln von 2014 bis 2022 praktisch unverändert. In den Jahren 2023 und 2024 wuchs er aufgrund höherer Preise deutlich. Wegen der Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar sank der Umsatz umgerechnet in US-Dollar jedoch.

    Hersteller nehmen internationalen Absatz ins Visier

    Viele Anlagen in Japan sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Daher errichten die Hersteller zum Teil neue Anlagen, die alte Werke ersetzen. Dies ist beispielsweise bei Vorhaben von Meiji auf Hokkaido und in der Präfektur Kanagawa der Fall.

    Ausgewählte Investitionsprojekte der Ernährungswirtschaft in Japan Investitionssummen in Millionen US-Dollar
    AkteurInvestitionssumme*ZeitraumAnmerkungen
    Meiji3174/2024 - 3/2027Neues Werk für Molkereiprodukte in Kenebetsu in der Präfektur Hokkaido mit einer Kapazität von 430.000 Tonnen Rohmilchäquivalenten pro Jahr
    Meiji2645/2025 - 3/2027Neues Werk für Molkereiprodukte in Atsugi in der Präfektur Kanagawa; ersetzt drei andere Werke, die geschlossen werden
    Acecook1787/2024 - 12/2025Werk für Instantnudeln in Kawagoe in der Präfektur Saitama
    Suntory Beverage and Food165Herbst 2024 bis Frühjahr 2026Produktionslinie zur aseptischen Abfüllung von PET-Flaschen und automatisiertes Lager in Takasago in der Präfektur Hyogo
    Iris Ohyama13211/2024 - 2029 Werk für abgepackten gekochten Reis in Setouchi in der Präfektur Okayama; Bau von Logistikgebäude (bis 2026), Produktionsgebäude (2028) und automatisiertem Lager (2029)
    Iris Ohyama9210/2024 - Mitte 2026Werk für Mineral- und Selterswasser in Maizuru in der Präfektur Kyoto
    Kanro8610/2025 - 3/2027Werk für Fruchtgummis im Landkreis Higashichukuma in der Präfektur Nagano
    * umgerechnet zum Wechselkurs des Jahres 2024: 1 US$ = 151,6 Yen.Quelle: Unternehmensangaben; Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    Da der inländische Markt nur begrenzte Wachstumschancen bietet, richten sich die japanischen Hersteller zunehmend auf den internationalen Absatz ihrer Produkte aus. Das passiert zum einen über Exporte. Zum anderen bauen die Firmen ihre Produktion im Ausland aus. Neue Vorhaben im Ausland gibt es etwa in den Bereichen probiotische Getränke, Bier, Instantnudeln und Gefrierkost.

    Darüber hinaus kaufen die Firmen auch Wettbewerber im Ausland. So gab es 2023 zwei große Übernahmen bei Nahrungsergänzungsmitteln: Kirin kaufte den australischen Anbieter Blackmores und Otsuka Pharmaceutical die US-Firma Bonafide Health. Die Asahi Group übernahm 2024 die Auftragsbrauerei Octopi Brewing in Waunakee im Bundesstaat Wisconsin in den USA. Toppan Holdings erwarb im 1. Halbjahr 2025 einen Teil des Verpackungsgeschäfts des US-amerikanischen Unternehmens Sonoco Products für circa 1,8 Milliarden US$.

    Ausgewählte Investitionsprojekte japanischer Firmen der Ernährungswirtschaft im Ausland Investitionssummen in Millionen US-Dollar
    AkteurInvestitionssumme*ZeitraumAnmerkungen
    Yakult305offenAbsichtserklärung vom 18. Juli 2023 zum Bau eines neuen Werks für probiotische Getränke in Bartow County im US-Bundesstaat Georgia
    Asahi Group27510/2023-09/2033Modernisierung der Anlagen bei der ungarischen Tochterbrauerei Dreher
    Nissin Foods22812/2023 – 08/2025Werk für Instantnudeln bei Greenville im US-Bundesstaat South Carolina
    Nissin Foods18006/2024-03/2026Werk für Instantnudeln in Ponta Grossa, Bundesstaat Parana in Brasilien
    Morinaga13610/2024 - 6/2026Süßwarenfabrik in Mebane im Orange County im US-Bundesstaat North Carolina
    Nissui1122/2024 bis 2. Halbjahr 2025Erweiterung der Produktion gefrorener Meeresfrüchte bei den Tochterfirmen Gorton’s mit einem neuen Werk im US-Bundesstaat Indiana und Cité Marine mit einer Erweiterung am Standort in Kervignac in Frankreich
    Nissin Foods110offenZweites Werk für Instantnudeln in Kecskemét in Ungarn, Ankündigung von 2/2025
    * umgerechnet zum Wechselkurs des Jahres 2024: 1 US$ = 151,6 Yen.Quelle: Unternehmensangaben; Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Branchenstruktur

    Japans Nahrungsmittel und Getränke verarbeitende Industrie ist wettbewerbsintensiv. Sie wird von Großunternehmen geprägt. 

    Japans Regierung will die Nahrungsmittelsicherheit stärken. Dazu hat sie im Dezember 2022 das "Food Security Reinforcement Policy Framework" als eine Art Roadmap formuliert. Grundlegend geht es darum, die Importabhängigkeit abzubauen und die Eigenversorgung zu erhöhen. Dazu zählt unter anderem, den eigenen Anbau von Rohmaterialien für den Einsatz in der Agrarindustrie zu steigern und auf mehr energiesparende Techniken zu setzen.

    Japan will höhere Selbstversorgung und mehr Smart Farming

    Der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln ist in Japan auf Kalorienbasis mit 38 Prozent im Fiskaljahr 2023 relativ gering. Hierfür ist vor allem die geographische Struktur des Landes verantwortlich. Laut dem neuen "Basic Plan" vom April 2025 will die Regierung bis 2030 die Selbstversorgungsrate auf 45 Prozent ausbauen. Dieses Ziel hatte sich die Regierung allerdings bereits für das Jahr 2025 gesetzt. 

    Vor allem der Einsatz von Smart Farming, also von digitalen Anwendungen, soll die Effizienz der Agrarindustrie erhöhen. Allerdings muss das Land auch dann noch sowohl Rohprodukte zum eigenen Verzehr als auch solche zur Weiterverarbeitung überwiegend importieren. 

    Die Bevorratung von Weizen und Sojabohnen soll kräftig steigen. Die Weizenernte soll von 1,1 Millionen Tonnen im Fiskaljahr 2023 auf 1,4 Millionen Tonnen im Fiskaljahr 2030 zulegen. Bei Phosphordünger hat die Regierung für das Fiskaljahr 2030 ein Ziel für die Eigenversorgung in Höhe von 40 Prozent ausgegeben. Im Fiskaljahr 2021 betrug diese 25 Prozent.

    Großunternehmen prägen das Bild

    Die Produktion von Agrarerzeugnissen findet in Japan vorwiegend in kleinen Betrieben statt. Dahingegen sind die verarbeitenden Unternehmen meist groß. Laut Angaben des Ministry of Economy, Trade and Industry gab es im Jahr 2022 in Japan insgesamt 24.769 Nahrungsmittel verarbeitenden Betriebe, darunter 7.755 mit 30 oder mehr Angestellten. Diese stellten den Löwenanteil der Produktion. Der Wettbewerb ist sehr intensiv.

    Wichtige Hersteller in ausgewählten Segmenten
    SegmentAnbieter
    Süßwaren, SnacksCalbee, Lotte, Morinaga, Ezaki Glico, Fujiya
    GefrierkostNissui, Maruha Nichiro, Ajinomoto, JT
    alkoholische GetränkeSuntory, Kirin, Asahi, Sapporo
    alkoholfreie GetränkeSuntory, Coca Cola, Yakult, Otsuka, Ito En
    FleischverarbeitungNH Foods, Itoham Foods, Prima Meat Packers, Starzen, S Foods
    BackwarenYamazaki Baking, Fuji Baking, Pasco Shikishima, First Baking, Nichiryo Baking
    MolkereiprodukteMorinaga, Megmilk Snow Brand, Yakult, Meiji Holdings, Koiwai Dairy Products
    GewürzeAjinomoto, Kikkoman, Mizkan, Kagome, House Foods
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, 2025

    Die umsatzstärksten Akteure in Japan sind die drei Getränkekonzerne Suntory, Asahi und Kirin. Unter den ausländischen Anbietern liegt Coca-Cola in der Spitzengruppe. Der US-Konzern betreibt über ganz Japan verteilt mehrere Getränkeabfüllanlagen. Ansonsten sind internationale Branchengrößen wie Mondelez, Nestlé und Unilever mit ihren Nahrungsmitteln in verschiedenen Produktgruppen stark vertreten.

    Deutschlands Lieferanteil bleibt gering

    Der japanische Archipel ist stark auf die Einfuhr von Lebensmitteln angewiesen. Die wichtigsten Lieferländer sind die USA, China, Australien, Thailand und Brasilien. Japan ist zudem der fünftgrößte Abnehmer europäischer Agrarausfuhren. An den japanischen Importen von Nahrungsmitteln und Getränken hat Deutschland einen geringen Anteil. Für europäische und deutsche Anbieter von Lebensmitteln und Getränken hat das seit Februar 2019 geltende Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan die Lieferbedingungen verbessert. 

    Japans Nahrungsmittel- und Getränkeimporte (SITC 01-07, 09, 11) beliefen sich 2024 auf knapp 56 Milliarden US-Dollar (US$). Damit fielen sie gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent. Der Importmarktanteil Deutschlands betrug weniger als 1 Prozent. Zudem fielen die Einfuhren aus Deutschland um 11,2 Prozent. Auch 2024 waren die Einfuhren von Fleisch und Fleischprodukten aus deutschen Betrieben aufgrund der Afrikanischen Schweinepest und der Maul- und Klauenseuche fast vollständig unterbunden.

    Japans Exporte von Nahrungsmitteln und Getränken fielen 2024 um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 7,4 Milliarden US$. Die japanische Regierung will die Ausfuhren des Agrarsektors stärken. Größte Abnehmer japanischer Nahrungsmittel und Getränke waren 2024 die USA, Hongkong und Taiwan. Danach folgte mit deutlichem Abstand China. Die Exporte dorthin brachen nochmal um 46,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Noch 2022 war China der größte Käufer japanischer Nahrungsmittel und Getränke.

    Distribution ist komplex

    Der Zugang zu Japans Lebensmittelmarkt erfolgt über ein vielschichtiges System aus Importeuren, Großhändlern und Handelshäusern sowie Distributionsfirmen. Es ist für ausländische Neulinge nur schwer zu durchschauen. Es gilt, die richtigen Vertriebswege zu erschließen und das Erzeugnis auch letztlich bei den Zwischen- oder Endkunden bekannt zu machen. Hierfür ist ein gut vernetzter Partner wichtig.

    Der Absatz importierter Lebensmittel konzentriert sich in Japan auf die drei großen Ballungsräume rund um die Großstädte Tokyo (Kanto-Region), Osaka (Kansai-Region) und Nagoya (Tokai-Region). In diesen Regionen leben etwa zwei Drittel der Bevölkerung. Sie weisen zudem das höchste Einkommensniveau auf.

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Rahmenbedingungen

    In Japans Nahrungsmittelmarkt sind eine Reihe von Bestimmungen zur Qualitätssicherung und Etikettierung zu beachten.

    Japan verbietet beziehungsweise erlaubt bei Nahrungsmitteln andere Zusatzstoffe als die Europäische Union. Die fehlende Harmonisierung bei Additiven kann daher trotz Freihandelsabkommen teilweise zeitaufwändige Verwaltungsprüfungen erforderlich machen. Wenn es sich um nicht verarbeitete Lebensmittel handelt, bestehen zudem strenge Richtlinien bezüglich der Gesundheitsprüfung. Dabei arbeitet Japan mit Positivlisten. Diese weisen aus, welche Additive oder Rückstände in Nahrungsmitteln erlaubt sind. Informationen zu den zulässigen Zusatzstoffen und unbedenklichen Rückständen führt die Japan Food Chemical Research Foundation (JFCRF) auf. 

    Lebensmittelsicherheit ist oberstes Gebot

    Die lebensmittel- und verpackungsrechtlichen Bestimmungen sind bei der Außenhandelsförderorganisation JETRO und beim japanischen Landwirtschaftsministerium MAFF zu finden. Das Ministerium legt den einheimischen Japan Agricultural Standard (JAS) fest. Er ist der Zertifizierungsstandard für die Kennzeichnung von Lebensmitteln. 

    Für die gesetzeskonforme Lebensmittelkennzeichnung ist der Importeur verantwortlich. Die erforderlichen Bestimmungen veröffentlicht die Consumer Affairs Agency (CAA). Die Grundlagen für die wissenschaftliche Risikoanalyse der Lebensmittelsicherheit bestimmt die Food Safety Commission (FSC).

    Auf Portionierung und Verpackung achten

    Um im japanischen Markt erfolgreich zu sein, müssen die Nahrungsmittel teilweise eine "Lokalisierung" durchlaufen. Dazu zählen etwa kleinere Portionen oder eine spezielle feuchtigkeitsabweisende Produktverpackung. Aus klimatischen und hygienischen Gründen werden Nahrungsmittel umfangreich verpackt. In Reaktion auf die alternde Bevölkerung und auf sinkende Haushaltsgrößen sind Verpackungsgrößen und Inhalte meist kleiner als in Deutschland.

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Japan

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries (MAFF)Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei
    Ministry of Health, Labour and Welfare (MHLW)Gesundheitsministerium, zuständig für Hygiene und Sicherheit
    Ministry of Economy, Trade, and Industry (METI)Wirtschaftsministerium
    Consumer Affairs Agency (CAA)Verbraucherschutzbehörde
    Japan External Trade Organization (JETRO)Organisation zur Förderung des Außenhandels
    Japan Ham & Sausage Processors Cooperative AssociationIndustriegenossenschaft der Fleischproduzenten
    Japan Dairy Industry AssociationMilchindustrie-Verband
    Japan Frozen Food AssociationTiefkühlkost-Verband
    Brewers Association of JapanBrauerei-Verband
    Japan Soft Drink AssociationVerband der Hersteller von Erfrischungsgetränken
    The Japan Food JournalTageszeitung

    Shurui Shokukin Toukei Geppo

    (The Beverage & Food Statistics Monthly)

    monatliche Fachzeitschrift

    FOODEX JAPAN

    Tokyo Big Sight, findet jährlich statt

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.