Zollbericht Japan Freihandelsabkommen (Warenursprung, Präferenzen)
Abgeschlossene Handelsabkommen und Mitgliedschaft in der WTO
Japan ist Vertragsstaat verschiedener regionaler und bilateraler Abkommen sowie Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO).
31.10.2024
Von Klaus Möbius | Bonn
Japan ist seit dem 1. Januar 1995 Mitglied in der Welthandelsorganisation (WTO).
Freihandelsabkommen bieten Vorteile für die Vertragsparteien
Das Land hat bereits zahlreiche Freihandelsabkommen (FHA) abgeschlossen. Diese Abkommen begünstigen Exporteure aus den Vertragsstaaten durch geringere Zölle. Sie verschlechtern tendenziell die Position von Exporteuren aus anderen Gebieten, weil für diese die höheren WTO Zollsätze maßgeblich sind. Außerdem werden häufig Regelungen zur gegenseitigen Anerkennung von technischen Vorschriften oder Prüfverfahren vereinbart. Der Marktzugang kann dadurch erheblich erleichtert werden.
Land | Datum des Inkrafttretens |
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Singapur | 30. November 2002 |
Mexiko | 1. April 2005 |
Malaysia | 13. Juli 2006 |
Chile | 2. September 2007 |
Thailand | 1. November 2007 |
Indonesien | 1. Juli 2008 |
Brunei | 31. Juli 2008 |
Philippinen | 11. Dezember 2008 |
ASEAN | 1. Dezember 2008 ( Japan, Singapur, Laos, Vietnam, Myanmar) |
1. Januar 2009 (Brunei) | |
1. Februar 2009 (Malaysia) | |
1. Juni 2009 (Thailand) | |
1. Dezember 2009 (Kambodscha) | |
1. Juli 2010 (Philippinen) | |
Schweiz | 1. September 2009 |
Vietnam | 1. Oktober 2009 |
Indien | 1. August 2011 |
Peru | 1. März 2012 |
Australien | 15. Januar 2015 |
Mongolei | 7. Juni 2016 |
Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (TPP 11) | 30. Dezember 2018 |
EU | 1. Februar 2019 |
RCEP | 1. Januar 2022 |
RECP
Das RCEP-Abkommen (Regional Comprehensive Economic Partnership) wurde am 15. November 2020 unterzeichnet. Neben Japan sind zehn ASEAN-Staaten, China, Korea, Australien und Neuseeland beteiligt. Dadurch entsteht die größte Freihandelszone der Welt. Das Abkommen trat am 1. Januar 2022 zunächst nur für Australien, Neuseeland, Japan, Brunei-Darussalam, Kambodscha, Laos, Singapur, Thailand, Vietnam und China in Kraft. Korea folgte zum 1. Februar 2022, Malaysia am 18. März 2022 und Indonesien am 2. Januar 2023.
Die Vertragsparteien des RCEP haben sich auf einen Abbau der meisten Zölle untereinander geeinigt. Australien, Brunei Darussalam, Kambodscha, Japan, Laos, Myanmar, Neuseeland und Singapur verwenden ein einziges Abbauszenario für alle anderen Vertragsstaaten. Die anderen Länder haben bis zu sechs verschiedene Szenarien gegenüber den anderen Vertragsstaaten festgelegt. China hat zum Beispiel ein Abbauszenario für die ASEAN-Staaten und jeweils ein eigenes für Australien, Japan, Korea und Neuseeland. Die Ursprungsregeln des RCEP gelten für alle Vertragsstaaten einheitlich. Als Nachweis, dass die Ursprungsregeln erfüllt sind, dient ein präferentielles Ursprungszeugnis, welches durch staatliche Stellen des Exportlandes ausgestellt wird. Ein einheitliches Ursprungszeugnis sieht das RCEP nicht vor. Die national üblichen Ursprungszeugnisse werden anerkannt. Sie müssen nur bestimmte, gemeinsame Mindeststandards erfüllen.
Die Abkommenstexte können in englischer Sprache auf den Internetseiten des australischen Außen- und Handelsministeriums eingesehen werden.
Laufende Verhandlungen
Mit folgenden Ländern führt Japan zur Zeit bilaterale Verhandlungen über den Abschluss von FHA: Bangladesch, Israel, Kolumbien und Türkei. Mit Korea und China gibt es Gespräche über ein trilaterales Abkommen.