Zollbericht Kanada Einfuhrverbote und Beschränkungen
Kanada verschärft Einfuhrbeschränkungen für Stahl
Die kanadische Regierung hat ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, um die heimische Stahlindustrie angesichts globaler Überproduktion und US-Zöllen zu stärken.
23.07.2025
Von Dr. Melanie Hoffmann | Bonn
Mit dem am 16. Juli 2025 veröffentlichten Maßnahmenpaket strebt die kanadische Regierung den Schutz der lokalen Stahlindustrie an. Diese leide besonders stark unter den weltweiten Stahlzöllen und solle mit entsprechenden Maßnahmen geschützt, stabilisiert und neu ausgerichtet werden.
Die Regierung verschärft nun die am 27. Juni 2025 eingeführten Zollkontingente für Stahlprodukte.
Ab dem 1. August 2025 gelten die Zollkontingente auch für jene Länder, mit denen Kanada ein bestehendes Freihandelsabkommen unterhält – ausgenommen sind die USA und Mexiko. Überschreiten die Stahlimporte aus diesen Ländern das Importniveau von 2024, wird eine sogenannte surtax von 50 Prozent auf die darüber hinausgehenden Mengen erhoben.
Für Länder ohne bestehendes Freihandelsabkommen mit Kanada wird das zollfreie Importkontingent ab dem 1. August 2025 auf 50 Prozent des Importvolumens von 2024 begrenzt. Auf Stahlimporte, die diesen Schwellenwert überschreiten, wird ein Zuschlag von 50 Prozent erhoben.
Zusätzlich erhebt Kanada ab dem 1. August 2025 eine surtax in Höhe von 25 Prozent auf Stahlimporte aus allen Ländern mit Ausnahme der USA, sofern das Metall in China geschmolzen und gegossen wurde. Mit dieser herkunftsbezogenen Maßnahme sollen Kontrolllücken geschlossen und die Transparenz in den Lieferketten der kanadischen Stahlindustrie verbessert werden.
Das Paket enthält weitere Maßnahmen, unter anderem zur Entwicklung des Arbeitsmarktes und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Stahlunternehmen.
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