Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Katar | Bauwirtschaft

Rahmenbedingungen

Die Konkurrenz um Aufträge ist härter geworden. Deutsche Unternehmen können sich besonders durch qualitativ hochwertige Produkte behaupten. 

Von Heena Nazir | Dubai

Praxis für die Auftragsvergabe richtet sich nach internationalen Standards

Die Vergabe öffentlicher Bauaufträge folgt der international üblichen Praxis und kann als relativ transparent eingestuft werden. Für die Durchführung öffentlicher Ausschreibungen sind staatliche Komitees zuständig. Das wichtigste ist das Central Tenders Committee. Nachgeordnet sind die Spezialized Tendering Committees und die Local Tendering Committees. Die rechtliche Grundlage bildet das Qatari Tender Law 24/2015. Zu Planungsbeginn werden in der Regel internationale Beratungsfirmen hinzugezogen. Es folgt die Ausschreibung des Projektmanagementvertrages. Zumeist müssen sich interessierte Baufirmen einem Präqualifizierungsverfahren stellen. In einigen Fällen wird zunächst die Vorlage technischer Angebote verlangt. Die Bewertung der Angebote erfolgt nach einem zuvor festgelegten Kriterienkatalog. Technische und finanzielle Aspekte werden einzeln gewichtet.

Neues Gesetz über öffentlich-private Partnerschaften wurde verabschiedet

Mit dem Gesetz Nr. 12 aus 2020 wurde in Katar das lang erwartete Gesetz zur Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und privatwirtschaftlichen Unternehmen (PPP-Gesetz) verabschiedet. Das Ziel ist es, den bisher eher kleinen Privatsektor zu entwickeln und die Wirtschaft unabhängiger vom Rohstoff Gas zu machen.

Das katarische Ministerium für Handel und Industrie ist die Behörde, die allgemein für die Verwaltung des Gesetzes zuständig ist. Hier wurde eine Unterabteilung gegründet, die sich ausschließlich mit PPP Vorhaben beschäftigt. Darüber hinaus wurden Ausschüsse eingerichtet, die sich aus Vertretern des jeweiligen staatlichen Vertragspartners, der „PPP-Abteilung“ im Ministerium und des staatlichen Rechnungshofes zusammensetzen. Diese Komitees sind unter anderem verantwortlich für die Prüfung von Ausschreibungen, die Verhandlung von Projektvereinbarungen oder auch für die Abgabe einer Empfehlung bezüglich eines erfolgreichen Bieters.

Konkurrenz bei der Auftragsvergabe nimmt zu 

Berichten von Brancheninsidern zufolge hat der Wettbewerb um Projekte in Katar zugenommen. Der Markt sei preisgetrieben, deutsche Unternehmen hätten Schwierigkeiten, sich gegen kostengünstigere oder politisch besser vernetzte Konkurrenz durchzusetzen. Bei der Projektvergabe würden nicht selten politische und wirtschaftliche Fragen verknüpft. Wettbewerbsvorteile meinen die Unternehmen aus der Bundesrepublik auch bei der Konkurrenz aus wichtigen Gasabnehmerländern wie Japan oder Südkorea zu sehen.

Deutsche Unternehmen sind wie in anderen Märkten der Region immer dann gut positioniert, wenn spezielles Know-how gefragt ist; sie können sich grundsätzlich leichter bei Nischenprodukten und -dienstleistungen einbringen. Hier seien auch Zahlungsprobleme weniger ein Problem. "Made in Germany" ist gefragt, aber die Bereitschaft, für Qualität höhere Preise zu zahlen, nimmt ab. Ausnahmen sind deshalb Projekte, die ohne importierte Technik nicht auskommen oder qualitativ deutlich über dem Durchschnitt liegen.

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.