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Rahmenbedingungen
Bei staatlichen Projekten ist eine Geberbeteiligung oft von Vorteil. Local-Content spielt noch keine wichtige Rolle.
19.04.2021
Von Carsten Ehlers | Nairobi
Ausschreibungen ohne Geber führen mitunter zu Problemen
Wer regelmäßig Geschäfte im kenianischen Abfallsektor machen möchte, der kommt an einer lokalen Präsenz kaum vorbei. Da die Kundenstruktur mit den vielen Counties und kleineren Recyclingunternehmen sehr feingliedrig ist, muss ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut werden. Speziell die Geschäfte mit staatlichen Stellen können schwierig werden. Schlechte Zahlungsmoral und Compliance-Themen werden in diesem Zusammenhang häufig von Unternehmen genannt. Daher kann es sinnvoll sein, sich einen lokalen Vertriebspartner zu suchen, der die Kundenbetreuung übernimmt.
Pre-Shipment-Inspection wird von Unternehmen als Nadelöhr empfunden
Lieferanten von technischen Ausrüstungen klagen darüber, dass die kürzlich eingeführten Inspektionen im Verschiffungshafen (Pre-Export Verification of Conformity - PVoC) Lieferungen teils drastisch verzögern und auch verteuern. Die PVoC werden von internationalen Dienstleistern wie Intertek und SGS durchgeführt, die von der kenianischen Standardbehörde KEBS beauftragt wurden. Die Abwicklung im Hafen von Mombasa beziehungsweise im Trockenhafen von Nairobi wird als gut organisiert, zügig und verlässlich bezeichnet.
Strenge Local-Content-Regeln, nach denen Auslandsinvestoren lokale Anteilseigner mit ins Boot holen müssen, bestehen in Kenia nur in wenigen Bereichen, wie dem Bankensektor. Damit verfährt Kenia bei Local-Content deutlich zurückhaltender als andere afrikanische Länder, wie zum Beispiel Tansania und Äthiopien.
Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.
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