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Branche kompakt | Österreich | Bauwirtschaft

Branchenstruktur

In der Branche dominieren einige wenige große Unternehmen. Sie sind auch im Ausland stark vertreten. Dem stehen zahlreiche Klein- und Kleinstunternehmen gegenüber.

Von Oliver Idem | Bonn

Die Unternehmen des österreichischen Bauwesens erzielten 2023 einen Gesamtumsatz von 72,3 Milliarden Euro. Ihre Bruttowertschöpfung betrug 25,9 Milliarden Euro. Die Bruttoinvestitionen der Bauunternehmen beliefen sich auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro. 

Nach Angaben des österreichischen Statistikamtes waren 2023 insgesamt knapp 42.200 Unternehmen im Baugewerbe tätig. Der größte Teil von ihnen ist im Bereich sonstige Bautätigkeiten, Bauinstallations- und Baunebengewerbe aktiv.

Deutliche Größenunterschiede zwischen den Unternehmen

Die Gegensätze bei der Unternehmensgröße sind dabei enorm. So waren für das größte Bauunternehmen Strabag 2023 in Österreich knapp 11.800 Beschäftigte tätig. Ein Durchschnittsbetrieb besteht jedoch nur aus neun Mitarbeitern. Entsprechend befinden sich am anderen Ende der Größenskala viele Klein- und Kleinstbetriebe.

Insbesondere auf den Inlandsmarkt ausgerichtete mittelständische Bauunternehmen waren in den vergangenen Jahren von starken Kostensteigerungen und zugleich rückläufigen Aufträgen betroffen.

Strabag bleibt mit Abstand das größte BauunternehmenWichtige Branchenunternehmen in Österreich, Umsatz in Milliarden Euro

Unternehmen

Sparte

Nettoumsatz 2023

Strabag SE

breit aufgestellter Baukonzern: unter anderem Hoch- und Ingenieurbau, Verkehrswege- und Tunnelbau 

19,1

Porr AGBaukonzern: unter anderem Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau, Umwelttechnik

6,6

Wienerberger AGBaustoffindustrie / führender Hersteller von Tonbaustoffen

4,2

Swietelsky AGHoch- und Tiefbau

3,6

Habau GroupHoch- und Tiefbau

1,9

WIG Wietersdorfer Holding GmbHBaustoffe, Rohrsysteme

1,1

Bodner Ing. Hans Bau GmbH & Co KGHoch- und Tiefbau

0,9

Granit HoldingHochbau

0,8

Quelle: Trend Top 500

Hingegen verfügen die großen Branchenunternehmen nicht nur über eine starke Position auf dem heimischen österreichischen Markt, sondern sind auch im Ausland aktiv. 

Die mit Abstand größten österreichischen Branchenunternehmen nach Nettoumsatz sind die Baukonzerne Strabag AG und Porr AG.

Strabag gehört zu den größten Bauunternehmen weltweit und ist in Österreich und Deutschland sehr stark vertreten. Den Top 30 der europäischen Bauunternehmen von Guamari zufolge war Strabag 2024 der sechstgrößte Baukonzern auf dem Kontinent.

Strabag hat sich 2025 bereits mit dem Pipelinespezialisten Sandkamp Tiefbau aus Gronau in Deutschland verstärkt. Der geplante Kauf der Stumpp-Gruppe aus Balingen muss Medienberichten von Juli 2025 zufolge noch kartellrechtlich geprüft werden.

Porr ist nach eigenen Angaben einer der führenden Infrastrukturspezialisten in Europa. Auf seinen sieben Heimmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien erbringt der Konzern die Mehrheit seiner Produktionsleistung. Hinzu kommen die Projektmärkte Katar, Norwegen und Vereinigtes Königreich. Im Guamari-Ranking 2024 verbesserte sich Porr 2024 um eine Position auf Rang 14 in Europa.

Der Straßen- und Bahnbauspezialist Swietelsky AG hat stark international expandiert und ist in 21 Ländern im Hoch- und Tiefbau tätig. Guamari sah Swietelsky im Ranking 2024 auf Platz 30 der größten Bauunternehmen Europas.

In Österreich sind mit einigen Ausnahmen nur wenige ausländische Bauunternehmen engagiert. Aktiv ist beispielsweise Hochtief Infrastructure Austria, die komplexe Tiefbau- und Verkehrsinfrastrukturprojekte realisiert. Stärker ist die Präsenz ausländischer Unternehmen in Grenzregionen wahrnehmbar.

Große Baustoffhersteller sind ebenfalls international aufgestellt

Die Wienerberger-Gruppe ist rund 200 Produktionsstandorten in 28 Ländern vertreten, vor allem in Europa. Der Konzern gilt als der größte Ziegelproduzent weltweit und ist Marktführer bei Tondachziegeln in Europa. 

Andere wichtige (international aktive) Unternehmen der österreichischen Baustoffindustrie sind Leier International (Betonsteine, Fertigteile und Ziegel), Wietersdorfer (Intercal Austria, Kalkindustrie), Baumit Gruppe (gehört der Schmid Industrie Holding) sowie Saint-Gobain Weber Terranova (Tochterunternehmen von Saint-Gobain Weber).

Zuwachs bei Keramik und vorgefertigten Betongebäuden Produktion ausgewählter Bauprodukte in Österreich; in Millionen Euro; Veränderung in Prozent

Sparte

2023

Veränderung 2023/2022

Keramikartikel, ausgenommen Porzellan

15,0

16,3

Andere hydraulische Zemente

27,2

-3,9

Branntkalk

60,1

-0,8

Gelöschter Kalk

k. A.

k. A.

Bausteine und Ziegel aus Zement, Beton oder Kunststein

40,3

-43,6

Fliesen, Steinplatten und ähnliche Waren aus Zement

222,9

-20,4

vorgefertigte Gebäude aus Beton

49,4

14,9

Fertigbeton

1.060

-13,0

Mörtel

388,6

-7,6

Andere Waren aus Gips oder aus Mischungen auf der Grundlage von Gips (auch Dekorplatten)

38,4

-1,3

Quelle: Eurostat, 2025

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