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Branche kompakt | Saudi-Arabien | Bauwirtschaft

Baubranche blickt optimistisch in die Zukunft

Hohe Auftragseingänge und die steigende Zahl von Gigaprojekten sichern der Bauwirtschaft kurz- und mittelfristig stabiles Wachstum. Deutsche Unternehmen können davon profitieren.

Von Robert Espey | Dubai

  • Hochbau: Marktlage und Marktentwicklung

    Der Hochbausektor erlebt einen Aufschwung. Seine Eckpfeiler sind vor allem der Wohnungsbau, der Hotel- und Tourismussektor sowie der Bau von Krankenhäusern.

    Wohnungsbau

    Nach Angaben von Mohammed Bin Saleh Al Butti, CEO der National Housing Company (NHC), investierte das Königreich im Rahmen des Entwicklungsprogramms "Vision 2030" bereits mehr als 133 Milliarden US-Dollar (US$) in den Wohnungsbau. Gemäß Al Butti konnte die NHC in den vergangenen vier Jahren 146.000 Wohneinheiten fertigstellen.

    Die Projektdatenbank MEED listet etwa 250 Wohnungsbauprojekte für 46 Milliarden US$ (ohne Mixed-Use Projekte) auf, die aktuell umgesetzt werden. Der Wert der Vorhaben im Planungsstadium wird mit 24,2 Milliarden US$ angeben. Das Auftragsvolumen belief sich 2022 auf 7,4 Milliarden US$. Die Auftragsvergabe war 2020 gegenüber dem Vorjahr um 55 Prozent auf 2,9 Milliarden US$ eingebrochen und hatte sich 2021 auf 3,7 Milliarden US$ erhöht.

    Das 2019 gestartete Wohnungsbauprojekt ROSHN sieht vor, bis 2030 für 90 Milliarden US$ Apartments und Einfamilienhäuser für die einheimische Bevölkerung zu errichten. Es handelt sich um ein von Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud initiiertes Gigaprojekt. Das Immobilienunternehmen ROSHN gehört dem staatlichen Public Investment Fund und will sich zum größten Bauträger in der GCC-Region (Gulf Cooperation Council) entwickeln. Bis 2030 soll ROSHN Wohnraum für über 2 Millionen Menschen schaffen.

    Büromarkt

    Prognosen erwarten in Riad ein deutliches Nachfragewachstum bei hochwertigen "Grade A"-Büroflächen. Auch die lange rückläufige Nachfrage im "Grade B"-Segment steigt wieder. Die allgemeine wirtschaftliche Erholung sorgt bei den Büromieten für einen kräftigen Aufwärtstrend. Aber auch die Strategie, internationale Firmen zu drängen, ihre regionalen Headquarters in Riad einzurichten, wird den Bedarf an hochwertigem Büroraum weiter erhöhen.

    Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL) erreichten in Riad die Büromieten im 4. Quartal 2021 wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Im 3. Quartal 2022 lagen die Mieten um 15 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die verfügbare Bürofläche erhöhte sich in Riad 2022 um 0,3 Millionen auf 5,1 Millionen Quadratmeter GLA (Gross Leasable Area; Grade A und B). In den Metropolregionen Jeddah (Bürofläche Ende 2022: 1,2 Millionen Quadratmeter GLA), Dammam (1 Million Quadratmeter GLA) und Mekka (0,3 Millionen GLA) ist die Entwicklung des Büromarktes weniger dynamisch.

    Einzelhandel

    Der private Verbrauch ist in Saudi-Arabien traditionell eine zuverlässige Konjunkturstütze. Damit bestehen solide Rahmenbedingungen für Investitionen in den Einzelhandelssektor. Gemäß JLL-Kalkulationen erhöhte sich 2022 die Einzelhandelsfläche in Riad um 0,2 Millionen auf 3,4 Millionen Quadratmeter GLA und in Jeddah um 0,1 Millionen auf 1,8 Millionen Quadratmeter GLA. In Mekka waren Ende 2022 rund 1,4 Millionen Quadratmeter GLA verfügbar, in Dammam 1,2 Millionen Quadratmeter.

    In Saudi-Arabien sind derzeit Mall-Projekte für 4,7 Milliarden US$ im Bau und Vorhaben für 4,2 Milliarden US$ in Planung. Im November 2022 wurde ein 700-Millionen-US$-Auftrag zum Bau der "Mall of Saudi" im Norden von Riad an ein Konsortium vergeben, das aus der lokalen El Seif Engineering Contracting Company und ALEC, einem zur staatlichen Investment Corporation of Dubai gehörenden Bauunternehmen, besteht. Investor ist das Unternehmen Majid Al Futtaim aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Anfang 2022 hat die Umm Al Qura for Development & Construction Company angekündigt, in Mekka die "Masar Mall" für 719 Millionen US$ errichten zu wollen.

    Hotelbau

    Für den Ausbau der Tourismus- und Unterhaltungsindustrie sind Milliardeninvestitionen vorgesehen. Laufende Großprojekte sind unter anderem Hotelanlagen am Roten Meer und der Mega-Freizeitpark Qiddiya für 6,5 Milliarden US$ in Riad. Wichtige Tourismusvorhaben sind unter anderem das "Red Sea"-Projekt für 16 Milliarden US$, das Amaala Projekt für 4 Milliarden US$ und touristische Großprojekte in der Entwicklungszone NEOM.

    Die erste Phase des "Red Sea"-Luxustourismus-Projekts könnte bereits Ende 2023 fertiggestellt sein. Das Resort wird auf einer Fläche von 28.000 Quadratkilometern gebaut. Die meisten Hotels befinden sich in einem Lagunengebiet mit 90 Inseln. Davon sollen 15 bebaut werden. Phase 1 besteht aus 16 Hotels mit 3.000 Zimmern, die sich auf vier Inseln und zwei Standorte im Inland erstrecken. Etwa 300 Kilometer nördlich des "Red Sea"-Projekts wird Amaala gebaut.

    In der Bergregion von NEOM soll das Wintersportgebiet Trojena entstehen. Die Region liegt zwischen 1.500 und 2.600 Meter über dem Meeresspiegel. Schnee gibt es dort allerdings nur selten und dann in der Regel wenig. Dennoch wollen die Planer in den Monaten Dezember bis Februar Wintersport auf (Kunst-)Schnee garantieren.

    Gesundheitssektor

    Die Regierung will das saudi-arabische Gesundheitssystem bis 2030 weitgehend privatisieren. Geplant ist der Verkauf vieler staatlicher Einrichtungen an private Betreiber. Neue Projekte sollen möglichst private Investoren durchführen beziehungsweise auf PPP-Basis (Private Public Partnership) realisiert werden.

    Die Zahl der Krankenhausbetten ist zwischen 2017 und 2021 um 5,8 Prozent auf 77.224 gestiegen. Davon entfielen 45.330 Betten auf 287 Kliniken des Gesundheitsministeriums. Andere staatliche Krankhäuser hatten 14.005 Betten in 51 Hospitälern. Über insgesamt 17.889 Betten verfügten 159 private Einrichtungen.

    MEED-Projects zufolge haben staatliche Träger derzeit (Stand: Februar 2023) Krankenhaus- und andere Gesundheitsprojekte für 3,9 Milliarden US$ im Bau. Davon entfallen 2,7 Milliarden US$ auf ein Großprojekt des Innenministeriums (Security Forces Medical Complex in Riad) sowie 1 Milliarde US$ auf das Gesundheitsministerium. Der Privatsektor realisiert Projekte für 2,2 Milliarden US$.

    In der Planung sind Vorhaben für 3,6 Milliarden US$. Der Staatssektor hat daran einen Anteil von 2,4 Milliarden US$. Auf den Privatsektor entfallen 1,2 Milliarden US$. Hier ist jedoch die auf 3,4 Milliarden US$ geschätzte MedTech City des saudi-arabischen Unternehmens RIVA Development nicht berücksichtigt.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Hochbau: Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz

    Energieeffizienz gewinnt in Saudi-Arabien zunehmend an Bedeutung. Staatliche Projekte sollen Impulse geben. LEED gilt als führender Standard für nachhaltiges Bauen.

    Gestiegene Energiekosten (Subventionsabbau) und geänderte regulatorische Rahmenbedingungen befördern den Trend zu mehr Energieeffizienz. Beispiele sind die seit 2012 geltenden neuen Standards für die Gebäudeisolation oder der Energieverbrauch von Klimaanlagen.

    In Saudi-Arabien haben sich die CO₂-Emissionen des Gebäudesektors in den letzten zehn Jahren deutlich verringert. Dennoch lagen die direkten und indirekten CO₂-Emissionen mit jährlich 3,6 Tonnen pro Kopf im Jahr 2021 weit über dem Durchschnitt der G20-Ländergruppe (1,5 Tonnen pro Kopf).

    National Energy Services Company fördert Energieeffizienz

    Die staatliche National Energy Services Company (Tarshid) gehört zum Public Investment Fund (PIF) und wurde 2017 als "Super ESCO" (Energy Services Company) gegründet, um die Entwicklung der Branche zu forcieren. Ihren Schwerpunkt legt Tarshid auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im öffentlichen Gebäudebestand. Auch die Förderung von Projekten im Privatsektor steht auf dem Programm, jedoch gibt es hier bislang nur beschränkte Erfolge. Tarshid kooperiert mit dem Ministry of Energy, dem Ministry of Industry and Mineral Resources, dem Ministry of Finance sowie dem Saudi Energy Efficiency Center (SEEC).

    Tarshid und Siemens unterzeichneten Ende 2019 ein Kooperationsprojekt für das saudi-arabische Innenministerium: Das National Information Center soll durch Energieeffizienzmaßnahmen jährlich 28 Prozent Energie einsparen.

    Unter der Schirmherrschaft des Ministry of Municipalities & Housing wurde 2010 das "Saudi Green Building Forum" (SGBF) als Kommunikationsplattform gegründet. SGBF-Gründer und Generalsekretär ist Faisal S. Alfadl, ein in den USA ausgebildeter Architekt und Stadtplaner.

    LEED ist wichtiger Maßstab

    Als Maßstab für "Grünes Bauen" ist in Saudi-Arabien das LEED-Zertifizierungssystem (Leadership in Energy and Environmental Design) des USGBC (US Green Building Council) führend. Nach Angaben des USGBC (LEED Project Directory) gibt es derzeit (Februar 2023) in Saudi-Arabien 1.114 LEED zertifizierte Projekte sowie 607 Projekte, die sich für eine Zertifizierung registriert haben. Die meisten Zertifizierungen entfallen auf die Zertifizierungskategorie "Silver" (638), gefolgt von 223 Projekten in der Kategorie "Gold", 214 Projekten mit "Platinum" und 39 mit einfacher Zertifizierung.

    Saudi-Arabien: LEED zertifizierte Projekte (Auswahl; Stand: Februar 2023)

    Projekt

    Stadt

    LEED Version

    Zertifizierungsstufe

    Jahr der Zertifizierung

    KAUST Campus

    Thuwal

    v2.2

    Platinum

    2009

    SABIC Academy Building

    Riyadh

    v2009

    Certified

    2012

    Al Midra

    Dhahran

    v2009

    Platinum

    2013

    Mars Saudi Arabia

    Jeddah

    v2009

    Gold

    2014

    Prince Mohammad Bin Abdulaziz Airport

    Al Madinah

    v2009

    Gold

    2014

    SABIC Plastics Applications Development

    Riyadh

    v2009

    Gold

    2014

    Otis & UTC CCS

    Jeddah

    v2009

    Platinum

    2016

    KAPSARC Iconic Energy Research Center

    Riyadh

    V2.2

    Platinum

    2016

    Tamer Group - Main Distribution Center

    Jeddah

    v2009

    Certified

    2016

    Dar Al Yaum Tower

    Dammam

    v2009

    Silver

    2017

    Saudi Snack Foods Company

    Dammam

    v2009

    Gold

    2017

    3M Manufacturing

    Dammam

    v2009

    Gold

    2018

    Marriott Hotels Diplomatic Quarter

    Riyadh

    v2009

    Gold

    2018

    International Convention Center

    Al Madinah

    V2009

    Gold

    2019

    Diyar Al Salam

    Jeddah

    v2009

    Certified

    2019

    Fadhili Admin Coplex

    Fadhili

    V2009

    Gold

    2020

    ENBD Al Quds Branch

    Riyadh

    V4

    Gold

    2021

    Tamer Healthcare Distribution Center

    Jeddah

    v2009

    Silver

    2021

    DOW ME Innovation Center

    Thuwal

    V2009

    Gold

    2021

    2D Interior Design Studio

    Jeddah

    V4

    Gold

    2021

    ENBD Al Quds Branch

    Riyadh

    v4

    Gold

    2021

    Kaust Villa

    Thuwal

    v4.1

    Platinum

    2022

    Tadawul Tower

    Riyadh

    v2009

    Gold

    2022

    Almoosa Specialist Hospital-North Tower

    Eastern Province

    v4

    Gold

    2022

    Saudi Electricity Company HQ - Phase III

    Dammam

    v4

    Gold

    2022

    Emirates NBD Tahliya Branch

    Jeddah

    v4

    Gold

    2022

    U.S. Consulate General Dhahran

    Al Khobar

    v2009

    Silver

    2022

    Cartier Centria Mall Renovation

    Riyadh

    v4

    Gold

    2022

    Quelle: US Green Building Council; 2023

    Ein Großteil der Zertifizierungen bezieht sich auf das Al Waseel Hills Residential Project (Riad; 615 "Silver"- Zertifizierungen; 2017) des staatlichen Chemieunternehmens SABIC (Saudi Basic Industries Corporation), auf ein Wohnungsbauprojekt des King Abdullah Petroleum Studies and Research Center (KAPSARC, 190 "Gold"-Zertifizierungen; 2012/2013) sowie auf 30 Projekte der "Integrated Public Security Operation 911" (IPSO 911). Im neuen King Abdullah Financial District (KAFD) werden 46 Zertifizierungen angestrebt, bislang wurden aber nur wenige Zertifikate vergeben.

    LEED-Pionier war die King Abdullah University for Science and Technology (KAUST) in Thuwal, deren Campus 2009 die höchste Zertifizierung (Platinum) erhielt. Es folgten das SABIC Academy Building in Riad (einfach zertifiziert, 2012), das KAPSARC-Wohnungsbauprojekt (2012/2013) in Riad, der Saudi Aramco Al Midra Tower in Dhahran (Platinum, 2013) sowie das SABIC Plastics Applications Development Center (Platinum, 2014) in Riad. Zu den jüngsten Zertifizierungen gehören die Cartier Centria Mall Renovation in Riad (Gold; Dezember 2022) und das U.S. Consulate General Dhahran (Silver; November 2022).

    Wohngebäude werden nur selten energetisch modernisiert

    Die Modernisierung und Sanierung des Wohngebäudebestandes hat in Saudi-Arabien nur einen geringen Stellenwert. Vielfach sind selbst relativ junge Gebäude aus den 1980er und 1990er Jahren in einem Zustand, der eine Sanierung kaum mehr wirtschaftlich erscheinen lässt. Zudem ist die ursprüngliche Bausubstanz oft schlecht. Ältere Gebäude werden zumeist an asiatische Gastarbeiter vermietet und müssen schließlich Neubauten weichen.

    So sieht etwa die Stadtplanung in Jeddah den Abriss ganzer Stadtbezirke vor. Die dort geplanten modernen Wohn- und Geschäftsviertel zielen auf einkommensstärkere Bevölkerungsgruppen. Zu den großen Projekten der Stadtsanierung beziehungsweise Stadtentwicklung der 2006 gegründeten staatlichen Jeddah Development & Urban Regeneration Company (JDURC) gehört die Neubebauung einer Fläche von 1,2 Millionen Quadratmetern im Stadtteil Ar Ruwais. Mit den Abbrucharbeiten wurde zwar bereits im Jahr 2016 begonnen, derzeit liegt das Projekt aber auf Eis.

    NEOM will weltweit führende "Smart City" werden

    In einer dünn besiedelten Wüstenregion am Roten Meer im Nordwesten des Königreichs (Provinz Tabuk) ist das zukunftsweisende Megaentwicklungsprojekt "New Future" (NEOM) im Bau. Das 500-Milliarden-US$-Projekt soll auf einer Fläche von 25.600 Quadratkilometern umgesetzt werden und neue Maßstäbe für urbanes Leben, Klimaneutralität und "Smart Cities" setzen. Es wurde 2017 von Kronprinz Mohammed bin Salman präsentiert.

    Zu den NEOM-Großprojekten gehört das klimaneutrale Städtebauprojekt "The Line". Nach aktuellem Planungsstand soll "The Line" ein aus Modulen bestehender zusammenhängender Gebäudekomplex sein, der im Jahr 2050 eine Einwohnerzahl von 9 Millionen erreicht. Der "The Line"-Komplex soll 170 Kilometer lang, 500 Meter hoch und 200 Meter breit werden. Für die Außenhülle ist eine verspiegelte Fassade vorgesehen.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

    Deutsches Know-how ist gefragt. Produkte aus Deutschland haben im Industriebau eine starke Stellung, aber auch im Bereich Energieeffizienz gibt es interessante Perspektiven.   

    Deutsche Baufirmen spielen in Saudi-Arabien nur eine geringe Rolle. Sehr gefragt und gut repräsentiert sind dagegen Ingenieur- und Architekturfirmen aus Deutschland, die für Planung, Design sowie Projektmanagement und -überwachung engagiert werden. Allerdings ist die Konkurrenz von Firmen aus anderen europäischen Ländern und Nordamerika sehr groß.

    Bei Wohn-, Büro- oder Hotelprojekten bestehen für deutsche Baustoffe und -komponenten gute Chancen, wenn die Projektbetreiber auf hochwertige Materialien setzen, beispielsweise bei Sanitärprodukten oder Innenausstattungen.

    Eine starke Stellung haben deutsche Anbieter im Industriebau. Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer sind bei Industrieprojekten zwar selten als Hauptauftragnehmer aktiv, liefern aber häufig als Subunternehmer die technologischen Herzstücke.

    Eurostat zufolge haben sich im Jahr 2022 die deutschen Maschinenlieferungen (SITC 71 bis 74) nach Saudi-Arabien wieder etwas erholt und erreichten einen Wert von rund 1,1 Milliarden Euro. Zuvor war im Jahr 2020 ein Rückgang um 1,8 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro und 2021 ein weiteres Minus um 7,3 Prozent auf 0,97 Milliarden Euro verbucht worden. Der bisherige Spitzenwert wurde im Jahr 2015 mit fast 2 Milliarden Euro erreicht.

    Im Bereich Energieeffizienz hat Deutschland in Saudi-Arabien eine hohe Reputation. Das Thema gewinnt in der saudi-arabischen Bauwirtschaft weiter an Bedeutung. Befördert wird dieser Trend unter anderem durch gestiegene Energiekosten (Subventionsabbau) und geänderte regulatorische Rahmenbedingungen.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Hochbau: Projekte

    Im Hoch- und Wirtschaftsbau befinden sich Projekte im Gesamtwert von 250 Milliarden US-Dollar in Planung. Einige Vorhaben dürften es jedoch nicht bis zur Realisierung schaffen.

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Wohnungsbau (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$) 

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Industrial Complex: 20.000 Housing Units

    3.500

    DE

    CITIC Construction

    Albuhairat Land Development in Jeddah

    1.900

    ST

    Saudi Arabia Ministry of Housing

    Al Dar Suburb in Madina

    800

    DE

    National Consolidated Distribution Co.

    Jeddah Central Project: Phase 1: Residential Units

    500

    DE

    Jeddah Central Development Company

    NEOM City: Community Villages: Phase 2

    500

    ST

    NEOM

    Murooj Jeddah (Wadi Al Asla): 10.000 Housing Units

    500

    DE

    Sumou Real Estate Development Company

    King Khalid University: University Campus in Abha : Faculty Housing

    500

    ST

    Ministry of Education

    Community Homes in Riyadh

    432

    ST

    SAKAN

    Saudi Housing Project: Dirhab

    350

    ST

    National Consolidated Distribution Co.

    Makkah Housing Project

    346

    ST

    Ministry of Municipal, Rural Affairs and Housing

    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Stadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 DE = Design, ST = StudieQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Bürobau (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    New Embassy Compound (NEC) in Riyadh

    500

    PQ

    U.S. Department of State

    Smart Village & Headquarter: Phase 2

    133

    DE

    Saudi Telecom Company (STC)

    Expansion MOMRA Headquarters in Riyadh

    100

    PQ

    Ministry of Municipal & Rural Affairs (MOMRA)

    NEOM City: NEOM Media Hub: AAA Games Development Studio

    100

    ST

    NEOM

    Jubail Industrial City Complex

    85

    DE

    Royal Commision for Jubail and Yanbu (RCJY)

    GFB Business Center in Dammam

    80

    ST

    BTECH/GFB

    New Headquarter and Intelligence Complex in Riyadh

    75

    ST

    Saudi Authority for Data and Artificial Intelligence (SDAIA)

    Fit-Out Works and Information Technology in Dahran

    60

    ST

    Saudi Aramco

    Meydan Office Park in Riyadh

    50

    DE

    Riyadh Municipality

    ME Saudi Main Distributor Center

    50

    PQ

    Amazon

    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Stadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 ST = Studie, DE = Design, PQ = PräqualifizierungQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Hotelbau (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Shurayrah Island: Hotel West 3

    1.110

    DE

    Almutlaq Real Estate Investment Co.

    Masar: Package B: Hilton Garden Inn

    700

    AP

     Umm al Qura Development & Construction Company 3)

    The Rig Tourism Project

    500

    DE

    Oil Park Development Company 3)

    Diriyah Gate Development: Diriyah Square Time Out Market

    500

    ST

    Diriyah Gate Development Authority

    Wadi Al Disah Eco-tourism Project

    300

    DE

    Public Investment Fund

    Hilton and Canopy Hotel in Abha

    253

    ST

    Sedco

    Masar: Package E: Grand Hyatt

    250

    DE

    Umm al Qura Development & Construction Company 3)

    NEOM: Trojena: Ski Resort

    250

    DE

    NEOM

    NEOM: Trojena: The Bow Hotel

    250

    DE

    NEOM

    NEOM: Gulf of Aqaba: Gas Station Hotel

    160

    DE

    NEOM

    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 ST = Studie, DE = Design, AP = Angebotsprüfung; 3 derzeit keine WebsiteQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Krankenhausbau (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Jeddah Central Project: Phase 3

    1.000

    DE

    Jeddah Central Development Company

    King Faisal Medical City in Asir: Phase 2

    450

    PQ

    Ministry of Health

    Al Ansar General Hospital in Madinah

    270

    AP

    Ministry of Health 

    Masar: Hospital (200 Beds)

    266

    ST

    Umm Al Qura 

    Al Dammam International Hospital

    250

    DE

    Vision Architectural DE Office 

    Prince Mohammed Bin Abdul Aziz Medical City in Jouf: Phase 2

    156

    PQ

    Ministry of Health

    Al Hamra Hospital in Riyadh

    144

    ST

    Sulaiman Al Habib Medical Group 

    Olaya Hospital in Riyadh

    110

    DE

    Haif Company 

    Madinah Hospital in Mitan

    100

    DE

    Sulaiman Al Habib Medical Group 

    Ula-Al

    100

    DE

    Royal Commission for AlUla
    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 ST = Studie, DE = Design, PQ = Präqualifizierung, AP = AngebotsprüfungQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Freizeit- und Unterhaltungssektor (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    The Qiddiya Project: Motion Core

    600

    PQ

    Qiddiyah Investment Company

    Dammam Football Stadium

    400

    ST

    Eastern Province Municipality

    The Qiddiya Project: Eco Core

    400

    DE

    Qiddiyah Investment Company

    The Qiddiya Project: City Center: Sports Complex

    300

    PQ

    Qiddiyah Investment Company

    Al Ahsa Entertainment Complex

    300

    ST

    Seven

    NEOM City: Gulf of Aqaba: The Cube Cluster

    200

    A

    NEOM

    Wadi Fulaij New Park

    200

    DE

    Hafr Al Batin Municipality

    Riyadh Sports Boulevard: Zone 6

    100

    AP

    Royal Commission for Riyadh City

    The Olympic Village

    100

    DE

    General Sports Authority

    Wadi Safar Developments: Royal Diriyah Polo and Equestrian Club

    100

    DE

    Diriyah Gate Development Authority

    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 ST = Studie, DE = Design, PQ = Präqualifizierung, A = Ausschreibung, AP = AngebotsprüfungQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Industriebau (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Smelting and Rolling Aluminium factory

    10.000

    ST

    Royal Commission for Jubail and Yanbu (RCJY)

    PIF Green Ammonia Plant

    6.500

    ST

    Public Investment Fund

    Ras al-Khair Crude Oil To Chemicals Complex

    5.000

    ST

    Sabic

    COTC: Refinery: Residual Hydrocracking (Package 1)

    5.000

    ST

    Saudi Aramco

    Integrated Flat Steel Complex in Ras Al-Khair

    4.000

    DE

    Essar

    Industrial Complex in Ras Al Khair

    3.900

    ST

    Royal Commission for Jubail and Yanbu (RCJY)

    Copper, Zinc & Lead Refining Complex in RAK Mineral City

    2.800

    ST

    Trafigura

    Amiral Complex:  Derivatives Unit : Package 2

    1.900

    AP

    SATORP

    Circular Iron Blocks Prod. Plant

    1.500

    ST

    Ministry of Industry and Mineral Resources

    Poultry Production Plant

    1.200

    ST

    Almarai

    1 viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2 ST = Studie, DE = Design, AP = AngebotsprüfungQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Von Robert Espey | Dubai

  • Tiefbau: Marktlage und -entwicklung

    Die mittelfristige Entwicklungsplanung (Vision 2030) sieht hohe Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, in den Wassersektor und in erneuerbare Energien vor.

    Schieneninfrastruktur

    Nach der Fertigstellung des 2.750 Kilometer langen North Train Network befinden sich derzeit keine größeren Projekte im Schienenfernverkehr in der Bauphase. Es gibt aber ambitionierte Pläne für den weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur. Das bestehende Eisenbahnnetz hat eine Länge von etwa 4.500 Kilometern und verbindet Riad mit der Ostprovinz und dem Norden des Landes. Zusätzlich existiert an der Westküste zwischen Mekka und Medina eine 450 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitstrasse (Haramain High Speed Rail). Das Investitionsministerium bekräftigte im Jahr 2022, den 2010 präsentierten "Saudi Railway Masterplan" bis 2040 umzusetzen und das Schienennetz auf 8.000 Kilometer zu erweitern.

    Großprojekte in der Planung sind die "Saudi Land Bridge" (Riad nach Jeddah), die "Riyadh Dammam High-Speed Rail" und die regionale "GCC Rail" (Gulf Cooperation Council). Diese Projekte stecken allerdings bereits seit Jahren in der Planungsphase fest.

    Der Bau der 950 Kilometer langen "Land Bridge" wird seit 2021 mit einem Konsortium unter der Führung der China Civil Engineering Construction Company diskutiert. Das Konsortium ist auch für die "Riyadh Dammam High-Speed Rail" im Gespräch. Beide Projekte sollen auf PPP-Basis (Private Public Partnership) durchgeführt werden. Wie sich der seit zehn Jahren diskutierte Plan eines regionalen GCC-Schienennetzes weiter entwickeln wird, ist unklar.

    In Riad laufen seit 2013 die Bauarbeiten an einem 23 Milliarden US$ teuren Metrosystem mit sechs Linien. Die Inbetriebnahme verzögerte sich mehrfach und ist jetzt für 2023 angekündigt. Eine siebte Metro-Linie soll für 500 Millionen US$ gebaut werden. Seit vielen Jahren wird auch in anderen Ballungsgebieten an Plänen für Metrosysteme gearbeitet.

    Flughafenbau

    Saudi-Arabien möchte sich zu einem internationalen Luftverkehrsdrehkreuz entwickeln. Dazu sollen bis 2030 Investitionen von 100 Milliarden US$ für den Flughafen- und Flottenausbau getätigt und die jährlichen Kapazitäten auf 330 Millionen Passagiere verdoppelt werden. Die Zahl der Direktverbindungen nach Saudi-Arabien soll von 100 auf 250 steigen. Bei der Luftfracht wird eine Kapazität von 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr anvisiert.

    Um die Kapazitäten zu erhöhen, sollen neben der Erweiterung und Modernisierung bestehender Flughäfen landesweit zehn neue Flughäfen gebaut werden. Fünf dieser Projekte sind als PPP-Projekte geplant. Zuständig ist die Matarat Holding, eine 2013 gegründete Tochter der General Authority of Civil Aviation.

    Das größte geplante Matarat-Projekt ist ein Großflughafen in Riad für 5 Milliarden US$. Dieses Vorhaben, der King Salman International Airport, wurde im November 2022 vorgestellt. Es ist ein weiteres Megaprojekt von Kronprinz Mohammed bin Salman. Der Flughafen soll im Jahr 2030 über eine Jahreskapazität von 120 Millionen Passagieren verfügen. Bis 2050 wird ein Ausbau auf 185 Millionen Passagiere und 3,5 Millionen Tonnen Fracht angestrebt. Das britische Architekturbüro Foster + Partners erhielt im Dezember 2022 den Auftrag, einen Masterplan zu entwickeln.

    Der King Salman International Airport soll zum Heimatflughafen der zweiten nationalen Fluggesellschaft, der Riyadh International Airlines (RIA), werden. Sie wurde 2022 gegründet. Der staatliche Public Investment Fund kündigte an, in einer ersten Phase 30 Milliarden US$ in die RIA zu investieren.

    Wasserversorgung und -entsorgung

    Die Investitionen in neue Meerwasserentsalzungsanlagen werden hoch bleiben. Der Bau neuer Entsalzungskapazitäten muss nicht nur die rückläufige Grundwassernutzung  und den steigenden Wasserverbrauch berücksichtigen, sondern auch die Stilllegung alter, ineffizienter MSF-Anlagen (Multi Stage Flash). Neue Anlagen sollen möglichst durch private Investoren errichtet werden. Vorerst bleibt aber die staatliche Saline Water Conversion Corporation dominierend. Derzeit befinden sich Entsalzungsanlagen im Wert von 5,8 Milliarden US$ in der Bauphase. Geplant sind Projekte für fast 9 Milliarden US$.

    In Saudi-Arabien werden gegenwärtig weniger als zwei Drittel des anfallenden Abwassers in Kanalisationsnetze eingespeist. Der Anteil soll bis 2030 auf 95 bis 100 Prozent steigen und das aufbereitete Abwasser nahezu vollständig genutzt werden. Für Riad hat das Stuttgarter Ingenieurunternehmen Fichtner einen Masterplan für ein nachhaltiges Abwassermanagement erstellt. Gegenwärtig werden nur 15 Prozent des aufbereiteten Abwassers zur Bewässerung verwendet.

    Stromversorgung

    Die Regierung plant bei erneuerbaren Energien (EE) bis 2023 eine Steigerung der Kraftwerkskapazitäten auf 27,3 Gigawatt. Bis 2030 sind 58,7 Gigawatt anvisiert. Aktuell beträgt die EE-Kapazität weniger als 1 Gigawatt. Derzeit ist unklar, ob und wie die für 2030 angestrebte EE-Leistung erreicht werden kann. Im Rahmen des National Renewable Energy Programm (NREP) sind EE-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt im Bau. Für die Vergabe weiterer fünf NREP-Projekte mit einer Gesamtleistung von 3,3 Gigawatt ist der Präqualifizierungsprozess abgeschlossen.

    Außerhalb des NREP ist vor allem der staatliche Public Investment Fund (PIF) im EE-Sektor aktiv. Im April 2021 hat der PIF (gemeinsam mit ACWA Power und Saudi Aramco) einen 725 Millionen US$ schweren Auftrag zum Bau einer 1,5- Gigawatt-Fotovoltaikanlage in Sudair (Provinz Riad) an das indische Unternehmen Larsen & Toubro vergeben. Die Fertigstellung wird 2025 erwartet.

    Im Oktober 2022 beauftragte die PIF-Tochter Badeel (gemeinsam mit ACWA Power) die China Energy Engineering Corporation, in Shoaiba (Provinz Mekka) für 2,6 Milliarden US$ ein 2,1-Gigawatt-Fotovoltaikkraftwerk zu errichten. Die Inbetriebnahme ist für 2026 anvisiert. Für ein weiteres PIF/ACWA-Projekt liegen Angebote vor. Es handelt sich um eine 300-Megawatt-Fotovoltaikanlage in Rabigh (Provinz Mekka), wo derzeit bereits ein ähnliches NREP-Projekt gebaut wird. Die Vergabe des Bauauftrags über 450 Millionen US$ soll in Kürze erfolgen.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

    Technologien aus Deutschland kommen bei vielen Tiefbau- und Infrastrukturprojekten zum Einsatz. Auch bei Ingenieurdienstleistungen spielen deutsche Firmen eine wichtige Rolle.

    Deutschland ist Technologielieferant

    Deutsche Unternehmen spielen in Saudi-Arabien im Tief- und Infrastrukturbau vor allem als Technologielieferant eine wichtige Rolle. Ein Beispiel ist der Bereich der erneuerbaren Energien. In der Entwicklungszone NEOM im Nordwesten des Landes baut der staatliche Public Investment Fund (PIF) gemeinsam mit dem lokalen Stromerzeuger ACWA Power und dem US-Unternehmen Air Products & Chemicals ein 5,7-Milliarden-US$-Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff beziehungsweise Ammoniak. ThyssenKrupp Industrial Solutions liefert für dieses Vorhaben die Ammoniakprozess- und die Wasserelektrolysetechnologie mit einer Elektrolyseurkapazität von 2.000 Megawatt auf Basis von 20 Megawatt-Modulen.

    Maschinen und Anlagen für Infrastrukturprojekte

    Auch die Technik für konventionelle Kraftwerke (Turbinen etc.) kommt häufig aus Deutschland. So lieferte Siemens für das 2020 fertiggestellte 1,5-Gigawatt-Kraftwerk Fadhili fünf Gasturbinen im Gesamtwert von 400 Millionen US$. Siemens hat auch einen langfristigen Wartungsvertrag unterzeichnet. Der Hauptauftrag für den Kraftwerksbau ging an Doosan Heavy Industries & Construction aus Südkorea. Kraftwerksbetreiber (Developer) ist Engie aus Frankreich. Mit der Saudi Electricity Company (SEC) wurde ein Stromabnahmevertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. Fichtner war als Berater tätig. Auch im Segment der Stromnetze sind deutsche Firmen gut vertreten.

    Für das kurz vor der Fertigstellung stehende Mega-Metroprojekt in Riad hat der deutsche Tunnelbohrmaschinenhersteller Herrenknecht die Vortriebstechnologie für insgesamt 28 Kilometer Tunnelstrecke der Linien 1 und 5 bereitgestellt. Im 16 Kilometer langen Tunnel der Linie 1 kamen vier multimodale Tunnelbohrmaschen zum Einsatz, im 12 Kilometer langen Tunnel der Linie 5 zwei EPB-Schilde (Earth Pressure Balance) von Herrenknecht.

    Siemens ist als Teil eines BACS-Konsortiums gemeinsam mit Bechtel, der lokalen Almabani General Contractors Company und der griechischen Consolidated Contractors Company am Bau der Metro-Linien 1 und 2 beteiligt. Auf Siemens entfällt ein Auftragsvolumen von 2,1 Milliarden US$. Der Auftrag umfasst 74 Inspiro-Züge, die Elektrifizierung der Strecke, die Signal- und Kommunikationstechnik für den fahrerlosen Betrieb sowie die gesamte Systemintegration.

    Der Auftrag zur Planung der "Olaya Metro Station" (Kreuzung Linien 1 und 2) ging an das Dortmunder Architektenbüro Gerber. Gerber hat auch den Entwurf für die im Jahr 2015 vollendete King Fahd National Library in Riad erstellt.

    Der deutsche Tiefbauspezialist BAUER hat 2022 für die ersten drei Bauabschnitte des in NEOM geplanten futuristischen, 170 Kilometer langen Gebäudekomplexes "The Line" Aufträge für Gründungsarbeiten (70 Meter tiefe und bis zu 2,5 Meter dicke Großbohrpfähle) erhalten. "Wir sind stolz, dass wir wieder einmal mit unseren Gründungsarbeiten wesentlich zum Bau eines weltweit beachteten Megaprojekts beitragen werden“, so Michael Stomberg, der Vorstandsvorsitzende der BAUER Aktiengesellschaft. Die zur britischen Keller Group gehörende Keller Grundbau GmbH ist ebenfalls am "The Line"-Projekt (Module 40) beteiligt.

    Deutsche Ingenieurfirmen gefragt

    Deutsche Ingenieurfirmen werden in Saudi-Arabien für Planung, Design und Projektmanagement gerne engagiert. Neben dem Stuttgarter Ingenieurbüro Fichtner sind unter anderem ILF Consulting Engineers, Dornier Consulting, die Bernard Gruppe, Lahmeyer/Tractebel-Engie, Dorsch, BIT Ingenieure, BW Engineers und B+G Ingenieure (Bollinger und Grohmann) in Saudi-Arabien aktiv.

    Die Projektdatenbank MEED Projects listet über 70 Projekte, an denen Fichtner beteiligt ist oder war. Für die Hauptstadt Riad hat das Unternehmen einen Masterplan für ein nachhaltiges Abwassermanagement erstellt. Andere Fichtner-Wasserprojekte sind unter anderem eine von Aramco geplante RO-Meerwasserentsalzungsanlage (Reverse Osmosis; Kapazität: 0,5 Millionen Kubikmeter/Tag) für das Zufu-Ölfeld, eine geplante 150 Kilometer lange Wasserleitung zwischen Rais und Rabigh (Kapazität: 0,5 Millionen Kubikmeter/Tag) und die im Bau befindliche zweite Phase der Meerwasserentsalzungsanlage der Saline Water Conversion Corporation (SWCC) in Al Khobar (Kapazität: 0,6 Millionen Kubikmeter/Tag).

    Fichter ist ebenfalls an einem Großprojekt zur Modernisierung bestehender Kläranlagen beteiligt. Zunächst sollen mit privaten Betreibern fünf LTOM-Verträge (Long Term Operation and Maintenance Contracts) für insgesamt 15 Kläranlagen mit einer Gesamtkapazität von 2,51 Millionen Kubikmeter/Tag abgeschlossen werden.

    Die in Baden-Württemberg ansässige BIT Ingenieure AG ist in Riad seit 2010 mit einem Masterplan zur Regenentwässerung und zum Hochwasserschutz befasst. Dabei wird mit BW Engineers aus Esslingen kooperiert.

    Dornier Consulting führte in Saudi-Arabien zahlreiche Projekte im Bereich Verkehrsinfrastruktur durch, darunter die Entwicklung des Saudi Railways Masterplans 2040 (Aufträge 2011/12 und 2015 bis 2017) und die Metro in Riad. Dorsch war unter anderem an der 2015 fertiggestellten Erweiterung des Flughafens in Medina beteiligt.

    Lahmeyer/Tractebel-Engie berät vor allem im Kraftwerksektor. Abgeschlossene Projekte sind unter anderem der Bau und die spätere Erweiterung des Qurayyah-Kraftwerks (Combined Cycle) auf 3,8 Gigawatt oder das Qurayyah-Kraftwerk 1 & 2 der Hajr Electricity Production Company. Die Bernard Gruppe ist unter anderem in Jeddah bei einem Stadtentwicklungsprojekt (Jeddah Waterfront and Corniche Development) engagiert sowie in Riad im Bereich Entwässerung (Flood Control).

    Von Robert Espey | Dubai

  • Tiefbau: Projekte

    In den Sektoren Verkehrsinfrastruktur, Energiewirtschaft sowie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind Projekte im Wert von 154 Milliarden US-Dollar geplant.

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Schienenverkehr (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Riyadh Dammam High-Speed Rail

    4.500

    DE

    SAR

    NEOM City: Backbone Infrastructure: Signalling and Rolling Stock

    2.000

    DE

    NEOM

    North Al Mashaaer Monorail

    2.000

    DE

    Mecca Municipality

    Medina Metro: Red Line

    2.000

    DE

    Madinah Municipality

    Medina Metro: Green Line

    1.500

    DE

    Madinah Municipality

    Riyadh and King Abdullah Port Link (CTW410)

    1.000

    ST

    SAR

    Riyadh-Doha High-Speed Maglev Train

    1.000

    ST

    MOT/MOTC

    NEOM City: Oxagon: NICC: The Connector Depot

    1.000

    A

    NEOM

    Medina Metro: Blue Line

    1.000

    DE

    Medina Municipality

    Al Ula Tourism Development: Infrastructure: Tramway

    800

    PQ

    RCU
    1: viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2: ST = Studie, DE = Design, PQ = Präqualifizierung, A = AusschreibungQuelle: MEED Projects 2023; Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Flughafensektor (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Prince Nayef Bin Abdulaziz Regional Airport Expansion

    700

    DE

    GACA

    The Qiddiya Airport: Aerodrome and Airfield

    500

    DE

    QIC

    King Salman International Airport: Airside Package

    500

    DE

    Matarat Holding

    King Salman International Airport: Landside Package

    500

    DE

    Matarat Holding

    Expansion of Wadi Al Dawasir Domestic Airport

    300

    DE

    GACA

    King Abdulaziz International Airport: Redevelopment of Hajj Arrival Halls

    300

    ST

    GACA

    Domestic Airport in Shaqraa

    300

    DE

    GACA

    Expansion of Rafha Domestic Airport

    300

    DE

    GACA

    Redevelopment of Medina Hajj Terminal

    300

    ST

    GACA

    Turaif Domestic Airport Expansion

    300

    DE

    GACA

    1: viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2: ST = Studie, DE = DesignQuelle: MEED Projects 2023; Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Stromsektor (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Nuclear Power Reactor: Package 1

    6.000

    FEED

    KA-CARE

    Renewable Energy Program: Round 5

    3.000

    ST

    REPDO

    1.800 MW Gas Fired Power Plant Taiba 1

    2.000

    A

    SPPC

    1.800 MW Gas Fired Power Plant Qassim 1

    2.000

    A

    SPPC

    1.800 MW Gas Fired Power Plant Qassim 2

    2.000

    A

    SPPC

    1.800 MW Gas Fired Power Plant Taiba 2

    2.000

    A

    SPPC

    Renewable Energy Round IV: 1,100 MW Al-Hinakiyah Hybrid CSP/Solar Project

    1.500

    A

    REPDO

    Saudi to Jordan Power Interconnection

    1.000

    A

    SEC/NEPCO

    PP16 Combined Cycle Power Plant: Phase 1

    1.000

    ST

    SEC

    Renewable Energy Program Round IV: 700 MW Yanbu Wind

    1.000

    A

    REPDO

    1: viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2: FEED = Front End Engineering Design, A = Ausschreibung, ST = StudieQuelle: MEED Projects 2023, Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Wassersektor (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    Upgrade of Sewage Treatment Plants: 5 Packages

    2.150

    A

    NWC

    Amaala: Utilities Package

    1.200

    AP

    Red Sea Global

    Al Ula Tourism Development: Infrastructure: Water Supply & Treatment Plant

    1.000

    FEED

    RCU

    NEOM City: Oxagon Village Water Recycling Plant

    1.000

    PQ

    ENOWA

    NEOM City: Trojena: Trojena Valley Cluster: Dams

    1.000

    AP

    NEOM

    Al Khobar Desalination Plant Phase 4

    800

    ST

    SWCC

    Rabigh 4 Water Plant

    600

    AP

    SWPC

    Ras Al Khair Water Plant: Phase 2

    600

    ST

    SWPC

    Yanbu Desalination Plant: Phase 4A

    600

    ST

    SWCC

    Amaala: Water Transmission Pipeline from Neom to Amaala

    600

    PQ

    Red Sea Global

    1: viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2: ST = Studie, FEED = Front End Engineering Design, PQ = Präqualifizierung, A = Ausschreibung, AP = AngebotsprüfungQuelle: MEED Projects 2023; Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Saudi-Arabien: Ausgewählte Großprojekte im Hafensektor (Stand: Februar 2023) 1)

    Projekt

    Investitionssumme (in Mio. US$)

    Projektstand 2)

    Projektbetreiber

    NEOM City: Oxagon Port

    2.000

    DE

    NEOM

    Docks and Naval Bases for Borders

    300

    PQ

    Ministry of Interior

    Marine Docks Project and Ship Repair Facility

    300

    AP

    RSNF (Ministry of Defense)

    NEOM City Gulf of Aqaba: Northern Gateway Harbour

    250

    DE

    NEOM

    Jeddah South Container Terminal Expansion: Phase 3

    200

    DE

    Mawani

    King Abdullah Port Expansion

    200

    ST

    Port Development Company

    Jeddah South Container Terminal Expansion: Phase 4

    200

    DE

    Mawani

    NEOM City: Shusha Island Development: Marina Centre

    200

    AP

    NEOM

    NEOM City: Green Fuels: Marine Facilities

    150

    DE

    NGHC

    Amaala: The Triple Bay Miraya Island North & South Marinas

    100

    AP

    Red Sea Global

    1: viele Projekte befinden sich in einem frühen Planungsstadium, Zeitplanung und Realisierungschancen sind häufig unklar; 2: ST = Studie, DE = Design, PQ = Präqualifizierung, AP = AngebotsprüfungQuelle: MEED Projects 2023; Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Von Robert Espey | Dubai

  • Wettbewerbssituation und Geschäftspraxis

    Die verbesserte Baukonjunktur entspannt die Wettbewerbsintensität leicht. Eine Hürde stellt jedoch die relativ geringe Markttransparenz dar.    

    Die reale (preisbereinigte) Wertschöpfung der saudi-arabischen Bauindustrie erreichte 2015 ihren vorläufigen Höhepunkt. Anschließend folgten drei Jahre Rezession. Die Wertschöpfung lag 2018 um 14,5 Prozent unter dem Niveau von 2015, so die offizielle Statistik. Seit 2019 geht es wieder bergauf. Auch im Coronajahr 2020 wurde ein Plus von immerhin 1,9 Prozent verbucht. Ein Zuwachs von 1,3 Prozent ergab sich 2021. Etwa 5 Prozent dürften es 2022 gewesen sein.

    Gute Konjunktur, aber hoher Wettbewerbsdruck

    Die kontinuierliche Verbesserung der Baukonjunktur führte zu einer gewissen Entspannung der Wettbewerbssituation. Beobachter erwarten für 2023, dass die Wertschöpfung der Bauwirtschaft den bisherigen Spitzenwert von 2015 überschreitet. Mittelfristig erscheint das weitere Wachstum der Bauindustrie unter anderem durch die zahlreichen Gigaprojekte gesichert. Bislang werden diese vor allem durch den staatlichen Public Investment Fund (PIF) finanziert. Zukünftig sollen jedoch auch private Investoren einen wesentlichen Beitrag leisten.

    Laut Projektdatenbank MEED hatten die Gigaprojekte 2022 mit 13,1 Milliarden US$ einen Anteil von fast einem Viertel an der gesamten Auftragsvergabe. Auch 2023 könnte diese für Gigaprojekte im zweistelligen Milliardenbereich liegen.

    Von 2018 bis 2022 summierten sich die Aufträge bei den Gigaprojekten auf 28,6 Milliarden US$, davon 13,5 Milliarden US$ auf die neue Entwicklungszone NEOM. Für das "Red Sea"-Tourismusprojekt wurden Aufträge für 6,6 Milliarden US$ erteilt. Die Royal Commission for Riyadh City unterschrieb für Gigaprojekte Aufträge für 3,9 Milliarden US$, die Diriyah Gate Development Authority für 2,4 Milliarden US$ und die Qiddiya Investment Company für 2,3 Milliarden US$.

    MEED Projects zufolge war in Saudi-Arabien die Auftragsvergabe 2020 gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent auf 24,5 Milliarden US$ eingebrochen. Ein sprunghafter Anstieg auf 53,9 Milliarden US$ wurde 2021 registriert. Es folgte 2022 ein nur noch geringer Anstieg auf 54,4 Milliarden US$.

    Saudi-Arabien: Auftragseingang in der Bauwirtschaft nach Sektoren 2019 bis 2022 (in Millionen US-Dollar; Veränderung in Prozent) *)

    Sektoren

    2020

    2021

    2022

    Veränderung 2022/2021

    Alle Sektoren

    24.476

    53.943

    54.413

    0,9

    Wohnungsbau

    3.412

    4.468

    9.240

    106,8

    Hotel- und Gaststättengewerbe

    984

    1.468

    3.188

    117,2

    Wohn-/Gewerbeprojekte  (Mixed-Use)

    1.253

    747

    408

    -45,4

    Einzelhandel

    287

    2.899

    1.217

    -58,0

    Regierungsgebäude

    172

    1.202

    0

    -100,0

    Bürogebäude, Messeprojekte, Forschungsinstitute

    615

    1.149

    859

    -25,2

    Gesundheitswesen

    957

    896

    393

    -56,1

    Freizeitindustrie

    70

    1.241

    2.120

    70,8

    Erziehung/Bildung

    2.683

    439

    40

    -90,9

    Kultur (Moscheen, Theater, Museen etc.)

    309

    40

    1.372

    3330,0

    Chemische Industrie

    0

    2.193

    1.300

    -40,7

    Ölindustrie

    1.376

    5.792

    5.018

    -13,4

    Energiewirtschaft

    2.426

    11.535

    7.096

    -38,5

    Transportwesen

    3.965

    5.501

    11.989

    117,9

    Wasserwirtschaft

    3.397

    5.073

    4.505

    -11,2

    Bergbau, Metall, Zement- und Glasindustrie etc.

    642

    2.000

    2.553

    27,7

    Gasindustrie

    1.617

    6.920

    1.661

    -76,0

    Telekommunikation

    112

    164

    131

    -20,1

    Küstenbauprojekte etc. (Earthwork)

    199

    216

    1.323

    512,5

    * Gesamtkosten der Projekte (einschließlich Ausrüstungen, Anlagen etc.), deren Hauptauftrag im jeweiligen Zeitraum vergeben wurde. Abgeschlossene Verträge, die nicht umgesetzt oder gestoppt wurden, sind nicht berücksichtigt.Quelle: MEED Projects (Contract Awards) 2023

    Lokale Familienunternehmen prägen Hochbau

    Die Auftragsvergabe lässt Vorhersagen über die kurzfristige Entwicklung der Baukonjunktur jedoch nur beschränkt zu: Großprojekte erstrecken sich über viele Jahre, es kommt zu Modifikationen und nicht selten auch zu Baustopps.

    Die saudi-arabische Bauindustrie wird im Hochbausektor (ohne Industriebau) von lokalen Firmen geprägt, die sich zumeist in Familienbesitz befinden. Die Saudi Binladin Group und Saudi Oger beherrschten in Kooperation mit ausländischen Partnern lange den Markt. Jedoch setzte die Bauflaute 2016 bis 2018 beiden Unternehmen stark zu.

    Saudi Oger Company stellte 2017 den Betrieb ein. Eine Holding des staatlichen Public Investment Fund übernahm 2018 zu 36,2 Prozent die Saudi Binladin Group und restrukturierte sie. Das Unternehmen gehört heute nicht mehr zu den führenden Baufirmen des Landes.

    Gemäß MEED Projects waren in den Jahren 2018 bis 2022 bei den im Hochbau neu vergebenen Aufträgen die folgenden lokalen Bauunternehmen führend: Alfanar Construction (Auftragsvolumen: 3,6 Milliarden US$), Nesma & Partner (3,1 Milliarden US$), Al Bawani (2,4 Milliarden US$), Saudi Arabia Baytur Construction (2,4 Milliarden US$) und Modern Building Leaders (2,1 Milliarden US$).

    Die wichtigsten ausländischen Firmen im Hochbausektor waren Webuild (Italien; 1,4 Milliarden US$), Shapoorji Pallonji (Indien; 1,2 Milliarden US$), ALEC Engineering & Contracting (VAE; 0,7 Milliarden US$), Beijing Emirates International Construction (VAE; 0,7 Milliarden US$) und Arabian Construction (Libanon; 0,7 Milliarden US$).

    Im Tief-, Industrie- und Infrastrukturbau sind bei Projekten mit hohen technischen Anforderungen ausländische Bauunternehmen als Hauptauftragnehmer dominant. Häufig werden Konsortien mit lokalen Firmen gebildet. In einigen Bausparten dominieren mittlerweile asiatische Unternehmen, vor allem aus Südkorea und China.

    Zu den internationalen Unternehmen mit den höchsten Auftragseingängen von 2018 bis 2022 (Hauptauftragsnehmer; alle Sektoren, ohne Hochbau) gehören Larsen & Toubro (Indien; 11,1 Milliarden US$), Saipem (Italien; 8,8 Milliarden US$), McDermott (USA; 5,3 Milliarden US$), National Petroleum Construction Company (VAE; 4,7 Milliarden US$), JGC Corporation (Japan; 4,6 Milliarden US$), Samsung Engineering (Südkorea; 4,3 Milliarden US$), Tecnicas Reunidas (Spanien; 3,1 Milliarden US$), Hyundai Engineering (Südkorea; 2,9 Milliarden US$), China Harbour Engineering (China; 2,8 Milliarden US$), SEPCO (China; 2,7 Milliarden US$), Hyundai E&C (Südkorea; 2,6 Milliarden US$), SEPCO III (China; 2,3 Milliarden US$), Subsea 7 (Vereinigtes Königreich; 2,2 Milliarden US$), Doosan Enerbility (Südkorea; 2,1 Milliarden US$) und Sinohydro (China; 2,1 Milliarden US$).

    Als Hauptauftragnehmer aus Deutschland werden unter anderem ThyssenKrupp (0,4 Milliarden US$), Siemens (0,3 Milliarden US$), Bauer (0,2 Milliarden US$), Keller (0,1 Milliarden US$) und Linde (0,04 Milliarden US$) gelistet.

    Architektur- und Ingenieurfirmen aus Deutschland gefragt

    In Saudi-Arabien waren in den vergangenen zehn Jahren auch mehrere deutsche Architektur- und Ingenieurfirmen in den Bereichen Planung, Design und Projektmanagement aktiv. Zu ihnen gehören unter anderem Fichtner, Gerber Architekten, ILF Consulting Engineers, Albert Speer & Partner, Dornier Consulting, Bernard Gruppe, Lahmeyer und Dorsch.

    Weitere internationale Architektur- und Ingenieurfirmen sind Buro Happold (Vereinigtes Königreich), Worley Parsons (Australien), Dar Al Handash (Libanon), Amec Foster Wheeler (Vereinigtes Königreich), Khatib & Alami (Libanon), Skidmore Owings & Merrill (Vereinigtes Königreich), KBR (USA), Jacobs (USA), Hill International (USA), Aecom Technology (USA) und Fluor Corporation (USA).

    Große lokale Architektur- und Ingenieurfirmen sind unter anderem Zuhair Fayez Partnership, Saudi Consulting Services, Omrania & Associates, Echo Architecture, Omranlyoun Consulting Engineers, Arabian Consulting Engineering Centre, Dar Engineering, Dar al Riyadh Consultans, Sofcon Group und AlnalmArchitects Engineers Urban Planners.

    Geschäftspraxis: Bei Gigaprojekten liegen ECI-Modelle im Trend

    Die Abwicklung von Bauprojekten erfolgt in Saudi-Arabien im Wesentlichen nach international üblichen Verfahren. Vielfach wird die Projektsteuerung und -überwachung renommierten internationalen Architektur- und Ingenieurbüros übertragen. Der Prozess bis zur Vergabe der Aufträge kann sehr mühsam und langwierig sein.

    Saudi-Arabien setzt zunehmend auf PPP-Modelle (Public-private-Partnership). Die Zahl der staatlichen Vorhaben, die auf EPC-Basis (Engineering, Procurement, Construction) ausgeschrieben werden, dürfte sich weiter verringern.

    Bei der Realisierung der Gigaprojekte ist die Nutzung von ECI-Modellen (Early Contractor Involvement) ein neuer Trend. Dabei werden mit Baufirmen Rahmenvereinbarungen geschlossen, bevor die Design-Arbeiten vollständig abgeschlossen sind. Die Koordination mit den Bauunternehmen während des Planungsprozesses soll die Projektumsetzung beschleunigen.

    Hohe Markteintrittsbarrieren bleiben eine Herausforderung

    Die weiterhin hohe Wettbewerbsintensität, eine relativ geringe Markttransparenz und die häufig enormen Dimensionen der Bauvorhaben sind für ausländische Unternehmen die höchsten Markteintrittsbarrieren. Demgegenüber sind die rechtlichen Hürden für die Etablierung einer Präsenz in Saudi-Arabien vergleichsweise gering. Besondere Probleme können allerdings die zunehmend verschärften Regelungen zur Beschäftigung einer Mindestzahl von Einheimischen (Saudisierungspolitik) bereiten.

    Ausländische Architekten, Ingenieure und andere Baudienstleister haben die Möglichkeit, gemeinsam mit saudi-arabischen Partnern eine "Professional Partnership" zu gründen. Über die Registrierung entscheidet das Ministry of Commerce and Investment (MCI). Wichtige Voraussetzungen für eine Zulassung sind ein guter Ruf und eine mindestens zehnjährige Tätigkeit des ausländischen Partners. Ein Gesellschaftsvertrag ist abzuschließen.

    Ausländische Unternehmen können in Saudi-Arabien eine unselbstständige Zweigniederlassung gründen. Hier sind Mindestkapitalvorschriften (500.000 Saudi-Riyal) zu erfüllen. Erforderlich sind eine Lizenz des Ministry of Investment (vormals: Saudi Arabian General Investment Authority/SAGIA) und eine Eintragung in das Handelsregister.

    Da die Zweigniederlassung keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzt, ist ein Haftungsdurchgriff auf die Muttergesellschaft möglich. Handelsaktivitäten sind einer Zweigniederlassung untersagt. Eine zeitlich befristete Einrichtung einer Niederlassung kann genehmigt werden, wenn staatliche Aufträge erfüllt werden. Dabei muss die ausländische Firma allerdings der Hauptauftragnehmer sein.

    Als selbständige Niederlassungsform wird zumeist die Limited Liability Company (LLC, GmbH) gewählt. Die LLC besteht aus mindestens zwei und höchstens 50 Gesellschaftern. Ein lokaler Partner ist nicht erforderlich, aber eventuell sinnvoll. Der Antrag auf Gründung einer LLC ist an das Ministry of Investment zu richten. Für Joint Ventures, die ausländische und lokale Unternehmen zur Durchführung von Bauprojekten gründen, wird in der Regel die Rechtsform der LLC gewählt.

    Zwei Fachmessen bieten sich für eine erste Sondierung des saudi-arabischen Baumarktes an. Ihre Bedeutung ist aber begrenzt. Im November 2023 findet in Riad die Saudi Build statt. Seit 2011 hat die "Saudi Build" Konkurrenz durch die BIG 5 Saudi in Riad bekommen. Hier war Deutschland im Februar 2023 wieder mit einem offiziellen Gemeinschaftsstand vertreten.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Zulieferprodukte: Zement, Beton und Holz

    Der Zementverbrauch in Saudi-Arabien zeigte seit 2019 einen Aufwärtstrend, schrumpfte 2022 aber wieder. Der Holzbedarf muss durch Einfuhren gedeckt werden.

    Zement und Beton

    Nach einem starken Einbruch der saudi-arabischen Zementproduktion wurden 2019 und 2020 deutliche Zuwächse erzielt. Der Anstieg kam im Jahr 2021 jedoch weitgehend zum Stillstand und ging 2022 sogar in ein Minus über.

    Der Zementausstoß erreichte 2019 und 2020 rund 44,3 Millionen beziehungsweise 53,4 Millionen Tonnen, der lokale Absatz 42,3 Millionen beziehungsweise 51,1 Millionen Tonnen. Für 2021 wurde nur ein leichter Produktionszuwachs von 0,3 Prozent auf 53,7 Millionen Tonnen gemeldet. Der Inlandsabsatz expandierte um 1,7 Prozent auf 51,9 Millionen Tonnen. Für 2022 liegen bislang nur Absatzzahlen, aber noch keine Produktionsdaten vor. Der Inlandsabsatz schrumpfte um 2,3 Prozent auf 50,8 Millionen Tonnen. Die Ausfuhren erhöhten sich jedoch um 27,5 Prozent auf 1,8 Millionen Tonnen.

    Die kurz- und mittelfristigen Prognosen gehen von einer Belebung der Inlandsnachfrage aus. Aufgrund der fortbestehenden Überkapazitäten bleibt der Wettbewerbsdruck vorerst hoch. In einigen Jahren könnte die Zementnachfrage die lokalen Produktionskapazitäten aber übersteigen.

    Saudi-Arabien: Zementabsatz nach Herstellern 2015 bis 2022 (in 1.000 Tonnen) *)

    Unternehmen

    2015

    2020

    2021

    2022

    Insgesamt

    61.440

    53.201

    53.384

    52.595

     Yamama Saudi Cement

    5.825

    4.580

    5.218

    6.974

     Saudi Cement

    7.702

    6.305

    6.278

    6.341

     South Province Cement

    8.490

    7.911

    6.649

    5.816

     Yanbu Cement

    7.008

    4.552

    4.735

    4.377

     Qassim Cement

    4.405

    4.622

    4.551

    4.373

     Arabian Cement

    5.380

    2.655

    3.417

    3.424

     Riyadh Cement

    3.372

    2.519

    3.522

    2.966

     Najran Cement

    4.460

    3.066

    2.909

    2.964

     City Cement

    2.655

    2.931

    2.965

    2.658

     Al Safwa Cement

    1.861

    2.107

    2.232

    2.212

     Eastern Province .Cement

    3.119

    2.403

    2.500

    2.121

     United Cement

    0

    1.676

    1.519

    1.784

     Hail Cement

    1.766

    1.634

    1.586

    1.692

     Tabuk Cement

    1.301

    1.530

    1.288

    1.597

     Cement Umm al Qura

    0

    1.692

    1.528

    1.337

     Al Jawf Cement

    1.726

    1.658

    1.458

    1.237

     Northern Region Cement

    2.370

    1.360

    1.029

    722

    * einschließlich Exporte, die 2022 (2021) einen Anteil am Gesamtabsatz von 3,5 Prozent (2,7 Prozent) hattenQuelle: Firmenangaben (veröffentlicht von Yamama Saudi Cement) 2023

    In Saudi-Arabien gibt es 17 Zementhersteller. Yamama Cement nahm im Herbst 2022 eine weitere Produktionsstätte in Betrieb und stieg damit zum größten Branchenunternehmen auf. Die neue Yamama Zementanlage verfügt mit zwei Produktionslinien über eine Tageskapazität von 20.000 Tonnen Klinker, das entspricht etwa 23.400 Tonnen Zement. Im alten Yamama Zementwerk sind sieben Produktionslinien mit einer nominalen Tagesleistung von rund 22.000 Tonnen Zement installiert. Nach Inbetriebnahme der neuen Fabrik wurden einige der alten Produktionslinien stillgelegt.

    Im November 2022 beauftragte Yamama das chinesische Unternehmen Sinoma International Engineering, die siebte Produktionslinie des alten Werks mit einer Tageskapazität von 10.000 Tonnen Klinker zu demontieren und am Standort der neuen Fabrik wieder zu errichten. Dabei sollen auch Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Kosten werden mit 176 Millionen US$ angegeben. Die Linie 7 wurde vor etwa 20 Jahren von ThyssenKrupp (Polysius) geliefert.

    Weitere drei Zementprojekte sind derzeit im Bau. Die Umm Al Qura Cement Company lässt in Taif für 200 Millionen US$ eine weitere Produktionslinie mit einer Tageskapazität von 6.000 Tonnen Klinker bauen. Dieser Auftrag ging ebenfalls an Sinoma International Engineering. Bis Ende 2023 soll die Fertigstellung erfolgen.

    Die Arabian Cement Company erweitert die Kapazität ihres Werk in Rabigh um 10.000 Tonnen Klinker pro Tag. Das Projekt ging an die China National Building Materials Company und soll im Frühjahr 2023 fertiggestellt werden. Für die Qassim Cement Company errichtet das Chengdu Design and Research Institute in Buraydah ein Zementmahlwerk.

    Derzeit sind nur zwei größere geplante Zementprojekte bekannt. Die South Cement Company will in Jizan alte Klinkerlinien ersetzen. Das Projekt befindet sich der Designphase. Für 150 Millionen US$ sollen zwei neue Klinkerlinien mit einer Kapazität von jeweils 5.000 Tonnen/Tag errichtet werden. Die Ausschreibung verzögerte sich immer wieder und wird jetzt bis Ende 2023 erwartet.

    Die staatliche Al Baha Cement Company denkt seit 2017 über den Bau einer 100-Millionen-US$-Anlage für weißen und grauen Zement nach. Planungsfortschritte sind allerdings nicht zu erkennen.

    Herstellung von "Low Carbon" Beton

    Die World Cement Association (WCA) hat im Frühjahr 2022 ihre Mitglieder in der MENA-Region (Middle East and North Arfrica) aufgerufen, Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen. In Saudi-Arabien gibt es aber noch keine substanziellen Fortschritte zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes.

    Die staatliche Red Sea Development Company, die an einem touristischen Großprojekt arbeitet, hat mit der Al Falah Ready Mix Company einen Vertrag über die Lieferung von "Low Carbon" Beton geschlossen. Bei seiner Herstellung wird teilweise recyceltes Material eingesetzt. Für eine erste Bauphase werden 0,7 Millionen Kubikmeter Beton benötigt.

    Ein Projekt der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) beschäftigt sich mit der Herstellung von Beton unter Beimischung von Puzzolanen und Kalkstein. Dieses Verfahren führt bei das Betonherstellung zu einem insgesamt geringeren CO₂-Ausstoß.

    Im Oktober 2022 veranstaltete die KAUST einen Workshop zur Dekarbonisierung der Zementindustrie. Diskutiert wurden alternative Brennstoffe, der Einsatz sekundärer Rohstoffe als Klinkerbeimischungen sowie CCUS-Verfahren (Carbon, Capture, Utilization and Storage).

    Holz

    Saudi-Arabien ist bei Bauholz im Wesentlichen auf Importe angewiesen. Nach Angaben der Zollbehörde wurde 2021 Holz (SITC 248 und 634) im Wert von 1,2 Milliarden US$ im Ausland beschafft (2020: 1 Milliarde US$).

    Die Hauptlieferanten von Furnierblättern, Sperrholz, Spanplatten und anderem bearbeitetem Holz (SITC 634; 2021: 573 Millionen US$) waren 2021 Thailand (205 Millionen US$), China (190 Millionen US$), Indonesien (71 Millionen US$), Deutschland (15 Millionen US$) und Italien (14 Millionen US$).

    Einfach bearbeitetes Holz (SITC 248; 2021: 599 Millionen US$) kam vor allem aus Finnland (47 Millionen US$), Schweden (112 Millionen US$) und Österreich (63 Millionen US$). Aus Deutschland wurde 2021 einfach bearbeitetes Holz für 37 Millionen US$ importiert.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Zulieferprodukte: Glas, Fliesen und Sanitär

    Bei Glas, Fliesen und Sanitärkeramik verfügt Saudi-Arabien über erhebliche lokale Produktionskapazitäten. Armaturen müssen überwiegend importiert werden.

    Glas

    Der Großteil des in Saudi-Arabien benötigten Bauglases kommt aus lokaler Produktion. Ein führender Hersteller ist die 1995 gegründete Saudi Guardian International Float Glass Company, ein Joint Venture aus zwei saudi-arabischen Investoren (National Company for Glass Industries/Zoujaj; Al Zamil Group) sowie der US-Firma Guardian. Das Unternehmen verfügt in Al Jubail über eine Produktionsanlage mit einer Jahreskapazität von 160.000 Tonnen. Zoujaj ist auch mit 55 Prozent am Flachglasproduzenten Gulfguard in Ras Al Khaima in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beteiligt (Kapazität: 700 Tonnen /Tag).

    Die Obeikan Glass Company betreibt in Yanbu am Roten Meer ein Flachglaswerk. Seine Investitionskosten werden mit 180 Millionen US$ angegeben. Am Bau der Anlage waren vier deutsche (Zippe, Grenzebach, TMB, ISRA Vision) und zwei französische Firmen sowie ein belgisches Unternehmen beteiligt. Die Fabrik kann bis zu 815 Tonnen Flachglas täglich mit einer Dicke zwischen 3 und 23 Millimetern fertigen.

    Im Oktober 2022 hat RAOOM, ein saudi-arabischer Glashersteller und -händler, dem deutschen Unternehmen Benteler einen Auftrag über 1,9 Millionen US$ für die Lieferung einer neuen Produktionslinie für Verbundglas erteilt. Die Fertigstellung der neuen Produktionslinie wird für 2024 erwartet.

    Die Azemeel Group hat im Sommer 2021 den Auftrag zur Errichtung einer 200-Millionen-US$-Anlage zur Herstellung von ultraweißem Flachglas in Jubail (Kapazität: 600 Tonnen/Tag) gecancelt. Ende 2019 war der Auftrag an die China National Building Materials Engineering Group vergeben worden, die China Triumph International Engineering Company hatte einen Beratervertrag.

    Saudi-Arabien muss weiterhin in begrenzten Mengen Bauglas importieren. Gemäß saudi-arabischer Statistik wurde 2021 Flachglas (HS-Pos. 70.05) im Wert von 43 Millionen US$ (2020: 40 Millionen US$) aus dem Ausland bezogen. Die wichtigsten Lieferanten waren China (21 Millionen US$; 2020: 24 Millionen US$) und die VAE (12 Millionen US$; 10 Millionen US$).

    Fliesen/Keramik

    Der Ausbau der lokalen Herstellung dürfte den Import keramischer Erzeugnisse zurückgehen lassen. Die Einfuhren preisgünstiger Fliesen und anderer Baukeramik machen den lokalen Herstellern jedoch immer wieder zu schaffen. Schätzungen zufolge soll derzeit noch mindestens die Hälfte des Keramikbedarfs durch Lieferungen aus dem Ausland gedeckt werden. Anti-Dumping-Zölle sollen die Billigeinfuhren aus Indien und China bremsen.

    Ein führender lokaler Keramikhersteller ist die 1977 gegründete Saudi Ceramics. Das Unternehmen kann in vier Fliesenwerken und zwei Fabriken für Sanitärkeramik jährlich 64 Millionen Quadratmeter Keramik- und Porzellanfliesen sowie 3,2 Millionen Stück Sanitärkeramik herstellen. Das Unternehmen produziert unter anderem auch Ziegel, Keramikrohre, Warmwasserspeicher und Sanitärzubehör. Sein Umsatz hatte sich zwischen 2015 und 2018 um 38 Prozent auf 274 Millionen US$ vermindert, stieg bis 2021 jedoch wieder auf etwa 409 Millionen US$ an. Der Exportanteil lag 2021 bei 7 Prozent.

    Saudi Ceramic lässt derzeit ein neues Werk errichten. Mit der Fertigstellung wird 2024 gerechnet. Die auf 67 Millionen US$ kalkulierte Keramikfabrik soll jährlich etwa 8 Millionen Quadratmeter Porzellanfliesen produzieren können.

    Ein weiterer Keramikanbieter ist die 2012 gegründete Forsan Ceramics, die seit 2015 in der King Abdullah Economic City produziert. In drei Fabriken kann das Unternehmen jährlich 15 Millionen Quadratmeter Keramikfliesen, 8 Millionen Stück Porzellanfliesen und 1,5 Millionen Stück Sanitärkeramik fertigen. Die 2006 gegründete Arabian Ceramics Manufacturing Company (ACMC) in Jeddah verfügt über eine Tageskapazität von 50.000 Quadratmetern Keramik- und Porzellanfliesen. Porsalina Ceramics in Riad produziert seit 1998 Sanitärkeramik.

    Die Royal Commission for Jubail & Yanbu stellte 2021 in der Yanbu Industrial City ein 80-Millionen-US$-Keramikwerk fertig. Dort können pro Tag 80.000 Quadratmeter Bodenfliesen und 120.000 Quadratmeter Wandfliesen produziert werden.

    Glasierte keramische Fliesen (HS 69.07) wurden 2021 für 589 Millionen US$ (2020: 725 Millionen US$) importiert, davon entfielen 192 Millionen US$ auf Indien, 160 Millionen US$ auf Spanien, 122 Millionen US$ auf die VAE, 44 Millionen US$ auf Italien und 19 Millionen US$ auf China. Die Einfuhren aus Deutschland betrugen in dieser Position 1,2 Millionen US$.

    Der Import anderer keramischer Baumaterialien (Ziegel, Rohre etc.; HS 69.04 bis 69.06) belief sich 2021 auf 13 Millionen US$ (2020: 18 Millionen US$). Die Einfuhren keramischer Sanitärinstallationsprodukte (Waschbecken, Badewannen etc.; HS 69.10) lagen bei 60 Millionen US$ (69 Millionen US$). Hauptlieferant war China mit 35 Millionen US$.

    Sanitärprodukte

    Armaturen, auch Sanitärarmaturen, werden überwiegend importiert. Die saudi-arabische Statistik weist für 2021 Einfuhren von Armaturen (HS 84.81) in Höhe von 1,5 Milliarden US$ aus (2020: 1,45 Milliarden US$). In der Unterposition "andere Armaturen" (HS 84.81.80), wo auch Sanitärarmaturen erfasst sind, waren es 0,91 Milliarden US$ (2020: 0,89 Milliarden US$). Die führenden Lieferanten waren im Jahr 2021 Italien (285 Millionen US$), China (118 Millionen US$), Deutschland (113 Millionen US$, 2020: 85 Millionen US$) und die USA (99 Millionen US$). Deutsche Sanitärarmaturen sind häufig bei Bauprojekten im gehobenen und Luxussegment zu finden.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Zulieferprodukte: Kunststoffe, Türen und Fenster

    Saudi-Arabien steigert die lokale Fertigung chemischer Vorerzeugnisse. Das fördert auch die Herstellung von Kunststoffprodukten, die im Baugewerbe benötigt werden.

    Kunststoffe

    Das Königreich verfügt über eine große lokale petrochemische Industrie, die sich kontinuierlich ausdifferenziert. Sie liefert Vorerzeugnisse für die Herstellung von Kunststoffprodukten, die im Bausektor benötigt werden. Saudi-Arabien hatte 2022 einen Anteil von etwa drei Vierteln an den Petrochemiekapazitäten der GCC-Ländergruppe (Gulf Cooperation Council). Dies entsprach rund 115 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Ausbau der Chemieindustrie wird kontinuierlich fortgesetzt. Saudi-Arabien hat im Jahr 2022 Chemieprojekte für über 2 Milliarden US$ fertiggestellt. Die Projektdatenbank MEED Projects listet im Bau befindliche Branchenvorhaben für 3,6 Milliarden US$.

    Die saudi-arabische Chemieindustrie ist im Vergleich zu den anderen GCC-Ländern bereits recht diversifiziert. Die Palette besteht mittlerweile aus über 130 Produkten. Dennoch dominiert weiterhin die Herstellung von Erzeugnissen mit relativ geringer Wertschöpfung. Auf chemische Grundstoffe, Zwischenprodukte, Massenkunststoffe (Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid etc.) und Düngemittel dürften 2022 etwa 90 Prozent der Produktionskapazitäten entfallen sein.

    Das 2011 gegründete Unternehmen Sadara, ein Joint Venture aus Saudi Aramco (65 Prozent) und Dow Chemicals (35 Prozent), soll einen wesentlichen Beitrag zur Diversifizierung der Branche leisten. Im Sadara Chemical Complex wurde 2017 die letzte von insgesamt 26 integrierten Chemieanlagen in Betrieb genommen.

    Neben dem Sadara-Komplex in der Jubail Industrial City II wurde der 12 Quadratkilometer große PlasChem Park eingerichtet, in dem lokal hergestellte Chemikalien weiterverarbeitet werden sollen. Der Chemiepark ist eine Kooperation von Sadara und der Royal Commission for Jubail & Yanbu.

    Das Angebot für Kunststoffprodukte (Rohre, Profile etc.) aus lokaler Herstellung für den Bausektor steigt sukzessive. Entsprechend wird der Bedarf an Kunststoffmaschinen weiter zunehmen. Deutschland exportierte im Jahr 2021 Kunststoff- und Gummimaschinen für 29 Millionen Euro (2020: 32 Millionen Euro) nach Saudi-Arabien. Glasfaserverstärkte Kunststoffrohre stellt die Saudi-Arabian Amiantit Company in Dammam her.

    Obwohl das lokale Angebot wächst, bleibt ein signifikanter Importbedarf auch mittelfristig bestehen. Die Einfuhren von Plastikrohren und -schläuchen (HS 39.17) beliefen sich 2021 auf 277 Millionen US$ (2020: 256 Millionen US$). Kunststoffsanitärartikel (Duschen, Waschbecken etc.; HS 39.22) wurden für 69 Millionen US$ (2020: 61 Millionen US$) eingeführt. Der Import anderer Baubedarfsartikel aus Kunststoff (HS 39.25) lag bei 98 Millionen US$ (2020: 61 Millionen US$). Bodenbeläge sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus Kunststoff (HS 39.18) wurden für 136 Millionen US$ (2020: 111 Millionen US$) importiert.

    Türen und Fenster

    Obwohl Türen und Fenster aus lokaler Fertigung verfügbar sind, gibt es weiterhin signifikante Einfuhren. Fenster und Türen aus Aluminium (HS 76.10 10) wurden 2021 für 26 Millionen US$ (2020: 46 Millionen US$) importiert. Es folgten Fenster und Türen aus Eisen und Stahl (HS 73.08.30; 25 Millionen US$; 2020: 48 Millionen US$), aus Kunststoff (HS 39.25 20; 24 Millionen US$; 21 Millionen US$) und aus Holz (HS 44.18 10; 0,4 Millionen US$; 1 Million US$).

    Bei den Herkunftsländern für Aluminiumtüren und -fenster lag Deutschland 2021 mit 4,2 Millionen US$ auf Position 3 hinter China (6,5 Millionen US$) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (6,5 Millionen US$). Im Vorjahr war Deutschland mit einem Wert von 24 Millionen US$ das Hauptbezugsland. Auch bei Türen aus Eisen und Stahl verzeichneten die deutschen Lieferungen einen erheblichen Rückgang von 24 Millionen (2020) auf 1,5 Millionen US$ (2021).

    Hochwertige Fenster und Türen könnten angesichts des Trends zu mehr Energieeffizienz zunehmend gefragt sein. Eine kontinuierliche Marktpräsenz ausländischer Anbieter dürfte aber zumindest den Aufbau lokaler Montagekapazitäten erfordern.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Zulieferprodukte: Bauchemikalien und -isolationsmaterialien

    Die lokale Produktion von Bauchemikalien und Isolationsmaterialien deckt einen Großteil des Bedarfs.

    Bauchemikalien

    Bei Farben und Lacken sowie Bauchemikalien verfügt Saudi-Arabien mittlerweile über erhebliche lokale Produktionskapazitäten. Zu den führenden Anbietern von Farben, Lacken und Beschichtungen gehört die norwegische Firma Jotun, die in Saudi-Arabien mit zwei Firmen vertreten ist (Jotun Powder Coatings Saudi Arabia Co. Ltd./Dammam; Jotun Saudia Co. Ltd /Jeddah) und an drei Standorten produziert.

    Weitere Farbenhersteller sind unter anderem Sigma Paints (PPG Architectural Coatings EMEA), Paintco, Saudi Chemical Industries Company (Marken: Dulux, Glidden etc.), Al Jazeera Paints, Hempel Paints, Colours Paints (Al- Khayalah Al-Arabia Group), Saudi Industrial Paint Company (Sipco), Akzo Nobel (International Paint Saudi Arabia) und Berger Paints (Eigentümer ist die indische Gruppe Asian Paints). Caparol aus Deutschland produziert in Dubai und versorgt von dort den saudi-arabischen Markt.

    Die Einfuhren von Anstrichfarben und Lacken (HS 32.08 bis 32.10) beliefen sich 2021 auf 151 Millionen US$ (2020: 136 Millionen US$). Pigmente, Farbmittel etc. (HS 32.04 bis 32.07 sowie 32.11 und 32.12) wurden für 226 Millionen US$ (227 Millionen US$) importiert. "Zubereitete Pigmente etc." (HS 32.07) waren mit 130 Millionen US$ (80 Millionen US$) die größte Einzelposition.

    Bauisolationsmaterialien

    Vorwiegend Polystyrol und Mineralwolle werden zur Isolation von Wänden und Dächern eingesetzt. Beide Materialien sind aus lokaler Herstellung verfügbar. Bei Polystyrol ist Saudi-Arabien auch als Exporteur von wachsender Bedeutung. Der saudi-arabische Ausstoß von Polystyrol hat sich durch die Inbetriebnahme von Saudi Polymers (Jahreskapazität: 200.000 Tonnen) weiter erhöht. Das Unternehmen ist ein Joint Venture der National Petrochemicals Company (Petrochem) und der Arabian Chevron Phillips Petrochemical Company (Tochter der Chevron Phillips Chemical Company).

    Mineralwolle zur thermischen und akustischen Isolierung sowie als Feuerschutz stellt unter anderem die in einem Industriegebiet südlich von Riad angesiedelte Saudi Rockwool Factory (gegründet 1992) her. Die Fabrik verfügt über Produktionslinien zur Fertigung dunkelgrauer (Jahreskapazität: 5.000 Tonnen) und gelber Mineralwolle (22.500 Tonnen). Ein Großteil der erforderlichen Rohstoffe ist in Saudi-Arabien verfügbar.

    Von Robert Espey | Dubai

  • Zulieferprodukte: Gebäudetechnik

    Ein Ersatz der vielfach sehr ineffizienten Klimatechnik bietet hohes Energieeinsparungspotenzial. Auch eine verstärkte Gebäudeautomatisierung könnte den Energieverbrauch senken. 

    Die Klimatechnik, die in saudi-arabischen Gebäuden eingesetzt wird, ist häufig sehr ineffizient. Ein hohes Potenzial für die Einsparung von Energie besteht deshalb darin, die Klimatechnik durch modernere Anlagen zu ersetzen. Auch eine verstärkte Gebäudeautomatisierung könnte den Energieverbrauch senken.

    Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

    In Saudi-Arabien wächst der Markt für Klima- und Lüftungstechnik weiter. Das macht das Land für ausländische Anbieter zu einem interessanten Absatzmarkt. Heizungstechnik ist aufgrund der klimatischen Bedingungen weniger gefragt. Ein wachsender Zukunftstrend wird die Energieeffizienz von Klimatechnik sein. Die 2012 in Kraft getretenen Standards für den Energieverbrauch von Klimaanlagen waren ein wichtiger Schritt.

    In Saudi-Arabien haben Klimaanlagen am gesamten Stromverbrauch des Gebäudesektors einen Anteil von 70 Prozent, so die Berechnungen des King Abdullah Petroleum Studies and Research Center (KAPSARC). Die Regierung versucht, den Einsatz der besonders wenig energieeffizienten Klimaeinzelgeräte (Windows Units) zurückzudrängen.

    Im Rahmen der "High Efficency Air Conditioning"-Initiative wird bei Anschaffung von energieeffizienteren "Split Units" ein Zuschuss von umgerechnet 240 US-Dollar (US$) gezahlt. Voraussetzung ist ein EER (Energy Efficiency Rating) von 13,8 oder höher. Die Initiative zielt auf eine Reduzierung des Stromverbrauchs für Klimaanlagen um etwa ein Drittel ab.

    Bei großen Wohn- und Gewerbekomplexen wird verstärkt auf zentrale Fernkältenetze (District Cooling) gesetzt. Der größte Betreiber von Fernkältenetzen ist "Saudi Tabreed" (seit 2006). Das Unternehmen verfügt derzeit über eine Kapazität von 751.000 TR (Tons Refrigeration).

    Eine Tabreed-Tochter, die Jabal Omar Development Company, hat 2021 in Mekka für 42 Millionen US$ eine Kapazitätserweiterung um 12.000 auf 47.000 TR abgeschlossen. Die Umm Al Qura for Development & Construction Company baut in Mekka für 300 Millionen US$ eine Anlage mit einer Leistung von 132.000 TR (geplante Fertigstellung: 2024). Zwei "District Cooling"-Projekte für jeweils 150 Millionen US$ sind in Jeddah und in der neuen Entwicklungszone NEOM in Planung.

    Die Einfuhren von Klimageräten (HS 84.15) werden für 2021 mit 1,2 Milliarden US$ (2020: 1,3 Milliarden US$) angegeben. Die Importe kamen vor allem aus China (825 Millionen US$; 2020: 987 Millionen US$), Thailand (120 Millionen US$; 2020: 92 Millionen US$), Südkorea (39 Millionen US$; 2020: 46 Millionen US$) und den VAE (32 Millionen US$, 2020: 22 Millionen US$).

    Gemäß VDMA-Statistik summierten sich im Jahr 2021 die deutschen Exporte "allgemeiner Lufttechnik" nach Saudi-Arabien (vor allem Kältetechnik und lufttechnische Einzelapparate und Anlagen) auf rund 34 Millionen Euro (2020: 38 Millionen Euro). Ein Spitzenwert wurde 2015 mit 96 Millionen Euro erreicht.

    Hausautomatisierung und Gebäudesicherheit

    Der Hausautomatisierungsmarkt könnte durch verstärkte Maßnahmen zur Energieeinsparung einen Wachstumsschub erhalten. Deutsche Anbieter haben im Bereich Energieeffizienz einen guten Ruf und könnten davon stark profitieren.

    Bislang beschränkt sich in Saudi-Arabien die Hausautomatisierung auch in gehobenen und Luxus-Wohn- und Bürogebäuden häufig auf notwendige Steuerungen der Haustechnik (Klimatisierung, Fahrstühle, Feuerschutz etc.). Insbesondere private Bauherren vermeiden zumeist aus Kostengründen Investitionen in eine darüber hinausgehende Automation. Auch der Staatssektor spart, aber hier sind Vorzeigeprojekte möglich.

    Viele öffentliche Gebäude sind mit aufwendigen Überwachungs- und Zugangskontrollsystemen ausgestattet. Im Privatsektor werden aber die Überwachungs- und Kontrollfunktionen oftmals durch günstige Servicekräfte aus Asien "manuell" ausgeübt. Um Wartungskosten einzusparen, werden nicht selten installierte Systeme nicht weiter betrieben.

    Stand: April 2023

    Von Robert Espey | Dubai

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    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministry of Transport and Logistic Services

    Infrastrukturprojekte

    Ministry of Energy

    Öl, Gas, Kraftwerke

    Ministry of Health

    Krankenhausbau

    Ministry of Municipal and Rural Affairs and Housing

    Stadtentwicklung, Wohnungsbau

    Ministry of Industry and Mineral Resources

    Industrie- und Bergbauprojekte

    Ministry of Environment, Water and Agriculture

    Wasserprojekte

    Ministry of Investment

    Investitionsförderung

    Middle East Economic Digest (MEED)

    Fachzeitschrift (kostenpflichtig)

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    Datenbank (kostenpflichtig)

    Saudi Build

    Fachmesse in Riad (jährlich; nächster Termin: 03. bis 09.11.2023)

    BIG 5 Saudi 

    Fachmesse in Riad (jährlich; nächster Termin:  Februar 2024)

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