Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branche kompakt | Schweden | Ernährungswirtschaft

Schwedens Lebensmittelindustrie bietet gute Aussichten

Schwedische Verbraucher legen Wert auf qualitativ hochwertige Produkte. Der schwache Absatz von Bio-Lebensmitteln überrascht jedoch und wird regierungsseitig wenig unterstützt.

Von Judith Illerhaus | Stockholm

Ausblick der Nahrungsmittelindustrie in Schweden

Bewertung:

 

  • Die neue Lebensmittelstrategie 2.0 soll vor allem die schwedische Wettbewerbsfähigkeit stärken.
  • Exporte und Importe von Agrargütern und Lebensmittel sind im Jahr 2023 um 11 Prozent beziehungsweise 9 Prozent gestiegen.
  • Drei Großkonzerne vereinen knapp 90 Prozent des Marktanteils auf sich.
  • Deutschland ist an vierter Stelle der wichtigsten Exportziele der schwedischen Lebensmittelindustrie.

Anmerkung: Einschätzung der Autorin für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Mai 2025

  • Markttrends

    Die lang erwartete Lebensmittelstrategie 2.0 bleibt hinter ihren Erwartungen. Der Einstieg in den schwedischen Markt zählt nicht zu den einfachsten, kann sich aber mitunter lohnen.

    Trotz der geringen Bevölkerung von knapp 10,5 Millionen Menschen stellt Schweden im skandinavischen Vergleich den größten Verbrauchermarkt dar. Bei Betrachtung der gesamten skandinavischen Region, also Norwegen und Dänemark hinzuziehend, verdoppelt sich der Absatzmarkt beinahe auf über 22 Millionen. Die schwedische Lebensmittelbranche ist hochentwickelt und profitiert von trendbewussten und - im europäischen Vergleich - zahlungsstarken Verbrauchern mit einem Pro-Kopf-Einkommen laut Eurostat im Jahr 2024 von rund 53.000 Euro.

    Neue nationale Lebensmittelstrategie 2.0

    Ende März 2025 hat die schwedische Regierung die lang erwartete neue nationale Lebensmittelstrategie 2.0 veröffentlicht. Die Inhalte stützen sich auf drei Schwerpunktbereiche: Stärkere Resilienz der Lebensmittelkette, Förderung des Exports und der Hervorhebung der schwedischen Lebensmittelqualität und Gastronomie. 

    Bei der Umsetzung der Strategie konzentriert sich Schweden unter anderem auf Wasserfragen in der Landwirtschaft, um die Robustheit der Lebensmittelkette zu erhöhen. Es finanziert mehrere Initiativen zur Exportförderung, einschließlich der Ernennung neuer Landwirtschaftsräte in Schlüsselmärkten, und erhöht die schwedische Teilnahme an Kochwettbewerben und Lebensmittelmessen, um das Profil schwedischer Lebensmittel zu schärfen. Die Strategie wurde im Rahmen von Dialogen und Diskussionen mit Vertretern von Unternehmen, Organisationen und Behörden aus der Lebensmittelbranche erarbeitet.

    Zu Recht monieren einige Institutionen wie der Rat für Klimapolitik, der Klimatpolitiska rådet, oder Schwedens größte Fachzeitschrift für Landwirtschaft "Land" die fehlende Relevanz klimapolitischer Ziele im Rahmen der Strategie. Konkreter wird das schwedische Zentralamt für Landwirtschaft, das Jordbruksverket: Laut aktuellem Jahresbericht wird die formulierte Strategie dazu führen, dass keines der sieben als besonders relevant für die Lebensmittelstrategie eingestuften Umweltqualitätsziele bis 2030 erreicht wird. So hat sich beispielsweise der Anteil der auf ökologische Erzeugung umgestellten Flächen seit 2016 mehr als halbiert.

    5 %

    soll das jährliche Umsatzwachstum des Lebensmittelmarkts von 2025 bis 2029 betragen.

    Bioprodukte tun sich schwer

    Zwar eilt Schweden der Ruf eines ökologischen Vorreiters voraus, doch nahmen die Umsätze für Biolebensmittel zuletzt ab. Nach Angaben des Branchenverbands der Biobauern, Ekologiska Lantbrukarna, und der Bio-Handelsplattform Organic Sweden sind die Umsätze für ökologische Produkte von 2023 auf 2024 um etwa 1,5 Prozent zurückgegangen. Als Grund wird die hohe Inflation und der damit einhergehende Kaufkraftverlust genannt. Der Umsatzanteil von Bioprodukten lag laut Statista im Jahr 2024 bei 8,3 Prozent und soll bis 2030 auf lediglich 8,6 Prozent steigen.

    Als einer der Gründe gilt auch, dass importierte Bioprodukte von den schwedischen Verbrauchern häufig als minderwertiger angesehen werden als lokal produzierte Waren, so die Einschätzung von Organic Sweden. Lokale Produkte seien umweltfreundlicher als teuer importierte Bioprodukte. Der hohe Stellenwert schwedischen Ursprungs wird auch bei Betrachtung des Labellings deutlich: Nicht selten finden sich auf einem einzigen Produkt vier oder mehr Hinweise auf den Produktionsursprung Schweden.

    Auch Supermarktketten wollen dem Bedarf lokal produzierter Lebensmittel entsprechen. Das stellt zum Beispiel der Versuch des ICA Maxi in Skellefteå dar. Der Supermarkt bietet selbst gezogene Gurken an. Dazu wurde im Eingangsbereich des Geschäfts ein acht Meter hohes Gewächshaus gebaut.

    Gezielte Maßnahmen sollen mehr Bewusstsein schaffen

    Nichtsdestotrotz äußert sich der Branchenverband optimistisch, um den Umsatz von Bio-Produkten anzukurbeln: Zum einen soll vermehrt in die Produktinnovation und Sortimentserweiterung investiert werden. Konkret wird auf das Vorbild Dänemark verwiesen, wo der Umsatzanteil von Bio-Erzeugnissen bereits bei knapp 16 Prozent liegt. Aber auch deutsche Anbieter könnten sich hier als potenzielle Zulieferer erfolgreich etablieren. Auch die Teilnahme am europäischen Projekt "Nudging Organic" wurde als Erfolg verbucht und soll nach Auslaufen der Förderperiode im Januar 2025 weiterverfolgt werden. Durch auffälliges Design und gezielte Platzierung konnten bestimmte Produkte stärker auffallen und dadurch ihren Verkauf um bis zu 83 Prozent steigern.

    Neben weiteren Ansätzen steht die Exportförderung im Fokus: Da die Nachfrage nach Bioprodukten in Ländern wie Großbritannien stark wächst, setzt Schweden auf den Ausbau der Exportaktivitäten. Das Projekt "Organic Export UK" unterstützt schwedische Unternehmen dabei, ihre Produkte auf dem britischen Markt zu etablieren. Die hohe Wertschätzung für schwedische Bio-Produkte – insbesondere in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit – bietet hier großes Potenzial.

    Die Chancen durch Digitalisierung sind vielfältig

    Schwedische Supermarktketten investieren in digitale Lösungen. Hierunter zählen auch unbemannte Stores, die aufgrund der geografischen Gegebenheiten zahlreiche Vorteile mit sich bringen. In diesem Bereich sind vor allem die zwei größten Konzerne ICA und Axfood aktiv. Aber auch Start-ups wie NearbyStore, 24 SJU oder HonestBox setzen hier an und verzeichnen erste Erfolge.

    Durch den Einsatz von KI hat die ICA-Gruppe in Kooperation mit Whywaste ein Tool entwickelt, das die Angestellten bei der Bedarfsermittlung einzelner Filialen unterstützt. Auf diese Weise konnten bereits in vier Filialen die Lebensmittelüberschüsse um rund 40 Prozent gesenkt werden. Und auch Drohnen haben Einzug in die Lebensmittelbranche gefunden. In dünn besiedelten Regionen wie Värmland, aber auch in Norrtälje laufen erste Tests für die Auslieferung von Bestellungen. Auf Värmdö werden bereits Restaurantbestellungen per Drohne durch Aerit ausgeflogen. Die Drohne legt in sieben Minuten eine Strecke zurück, für die ein Auto eine halbe Stunde benötigt.

    Ausgewählte Investitionsprojekte der Ernährungswirtschaft in Schwedenin Millionen Euro
    Akteur/Projekt

    Investitionssumme 

    ProjektstandAnmerkungen
    Premium Svensk Lax, Bau der größten landbasierten Fischzuchtanlage Europas, Åre (Nordschweden)

    180 bis 280

    Produktionsstart geplant für 2026Gefördert durch die Europäische Investitionsbank (EIB) mit 50 Millionen Euro 
    Orkla Foods Sverige, Ausbau der Produktionskapazitäten in Eslöv (Südschweden)

    23 

    Erweiterung bis Ende 2025 geplant 
    Norrmejerier, Investition in energieeffiziente Produktionsanlagen (Nordschweden)

    k.A.

    gestartet 
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest; Pressemeldungen 2024 bis 2025

    Von Judith Illerhaus | Stockholm

  • Branchenstruktur

    Schwedens Marktstruktur ist gekennzeichnet von teils oligopolistischen Strukturen. Aber peu à peu gewinnen auch Discounter an Einfluss, mit nennenswerter deutscher Beteiligung.

    Die Nahrungsmittelindustrie spielt eine bedeutende Rolle: Im Jahr 2022 war sie laut Food and Drink Europe der viertgrößte Arbeitgeber in Schweden mit etwa 4.335 Unternehmen und 56.900 Beschäftigten. Im Jahr 2024 erreichte der schwedische Lebensmittelmarkt laut Statista einen Umsatz von knapp 35 Milliarden Euro. Bis 2030 wird dem Markt ein Umsatzplus von fast 34 Prozent vorausgesagt. Die wichtigsten Produktkategorien sind Fleischerzeugnisse, gefolgt von Milchprodukten und Eiern sowie Süßwaren und Snacks.

    Umsatz ausgewählter Nahrungsmittel und Getränke in SchwedenIn Milliarden Euro; Veränderung und Marktanteil in Prozent

    Sparte

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Marktanteil 2024

    Fleisch und Fleischerzeugnisse

    7,19

    5,1

    21

    Milchprodukte und Eier

    6,43

    7,5

    19

    Süßwaren und Snacks

    4,7

    3,6

    14

    Brot und Getreideprodukte

    3,45

    4,6

    10

    Gemüse

    3,39

    4

    10

    Obst und Nüsse

    2,72

    2,8

    8

    Quelle: Statista 2025

    Wenige Player dominieren den Einzelhandel

    Der schwedische Lebensmittelmarkt ist durch eine hohe Marktkonzentration gekennzeichnet, wobei der größte Konzern, die ICA-Gruppe, einen Marktanteil von etwas mehr als 50 Prozent hält. Darauf folgt der Axfood Konzern mit ungefähr 19 Prozent und rund 18 Prozent beansprucht die Coop-Gruppe für sich. Damit halten drei große Einzelhandelsgruppen etwa 90 Prozent des Marktanteils. Die übrigen 10 Prozent teilen sich zu etwa gleichen Teilen die familiengeführte Einzelhandelsgruppe Bergendahls sowie der deutsche Lidl-Konzern. 

    Diese oligopolistische Marktstruktur ist maßgeblich auf strukturelle Standortfaktoren zurückzuführen. Die expansive geografische Ausdehnung Schwedens, die geringe Bevölkerungsdichte außerhalb urbaner Zentren sowie die periphere Lage innerhalb Europas stellen signifikante Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer dar. Insbesondere die Notwendigkeit hoher Anfangsinvestitionen in Logistik und Filialnetzwerke erschwert die Realisierung von Skaleneffekten und limitiert somit die Wettbewerbsintensität.

    Infolge dieser strukturellen Gegebenheiten weist der schwedische Lebensmitteleinzelhandel im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohe Margen auf. Auffällig ist zudem der noch vergleichsweise geringe Marktanteil von Discountern, der mit knapp 20 Prozent deutlich unter dem Niveau anderer europäischer Märkte liegt. Dort erreichen Discounter häufig Marktanteile von bis zu 50 Prozent.

    Wichtige Branchenunternehmen in SchwedenUmsatz in Milliarden Euro

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz 2024

    ICA Gruppen ABLebensmittelhandel

    14,5

    Axfood ABLebensmittelhandel

    7,7

    Coop Sverige (KF Group)Lebensmittelhandel

    3,4

    Lidl Sverige ABLebensmittelhandel

    1,7

    Quelle: Recherche von Germany Trade & Invest

    Discounter gewinnen an Relevanz

    Doch auch wenn die schwedische Bevölkerung mit einem etwa 24 Prozent höheren Umsatz pro Kopf als in Deutschland ein profitabler Markt zu sein scheint, ist man auch hier preissensibel. Laut dem Statistikportal Statista gilt der Preis für 58 Prozent der Bevölkerung als zweitwichtigstes Kaufkriterium, gleich nach dem guten Geschmack. Als am wenigsten kaufentscheidend gilt das Fair Trade-Label für lediglich 12 Prozent der Befragten. 

    Die kontinuierliche Expansion der Discounter Lidl und Willys lässt sich durch deren signifikant steigenden Marktanteil belegen: Seit dem Jahr 2020 konnten beide Anbieter ihren Anteil am Gesamtmarkt um rund sechs Prozentpunkte ausbauen. Diese Entwicklung korrespondiert mit einem wachsenden Konsumentenvertrauen, das sich auch in aktuellen Reputationskennzahlen widerspiegelt. Laut einer Erhebung des Marktforschungsinstituts Reputation & Trust Analytics zeichnet sich eine strukturelle Verschiebung im Wettbewerbsgefüge des schwedischen Lebensmitteleinzelhandels ab. Während ICA – über Jahre hinweg als Branchenprimus in puncto Ansehen etabliert – auf Rang vier zurückfällt, gewinnen insbesondere Willys und Lidl an Relevanz. Willys führt das Reputationsranking mit einem Wert von 3,70 an, dicht gefolgt von Hemköp (3,63) und Lidl (3,62).

    Die starke Positionierung von Willys wird laut Studienautoren maßgeblich durch positive Wahrnehmungen in den Bereichen Preis-Leistungs-Verhältnis, unternehmerische Führung und externe Kommunikation getragen. Diese Reputationsgewinne schlagen sich auch in der operativen Performance nieder: Im 4. Quartal 2024 erzielte Willys ein Umsatzwachstum von 4,8 Prozent und erreichte damit die stärkste Marktstellung in seiner Unternehmensgeschichte. Lidl hingegen weist laut Studie insbesondere im Bereich der unternehmerischen Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft Defizite auf. In dieser Dimension verzeichnet der deutsche Discounter im Vergleich zum Wettbewerb den niedrigsten Reputationswert, was auf ein strategisches Optimierungspotenzial in der Nachhaltigkeitskommunikation hinweist.

    Deutschland ist ein wichtiger Partner der Branche

    Deutschland spielt eine zentrale Rolle als Handelspartner Schwedens – auch im Lebensmittelsektor, wenngleich dieser im Vergleich zu Industrieprodukten mengenmäßig weniger dominant ist. Zwar belegen die benachbarten nordischen Länder Norwegen, Dänemark und Finnland die ersten Plätze als Exportziele für schwedische Lebensmittel und Getränke. Aber Deutschland belegt mit einem Anteil von 7 Prozent immerhin noch den 4. Platz. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Exporte nach Deutschland um 6 Prozent zurückgegangen. Bei Betrachtung der Importe liegt Deutschland sogar auf Platz 3, mit einem Anteil von 13 Prozent an den Gesamtimporten, nach den Niederlanden und Dänemark. 

    Im Jahr 2024 verzeichnete Schweden ein anhaltendes Nettohandelsdefizit im Agrar- und Lebensmittelsektor, das sich auf umgerechnet etwa 8 Milliarden Euro belief. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die negative Handelsbilanz unterstreicht die strukturelle Importabhängigkeit Schwedens in diesem Segment und die Notwendigkeit langfristiger Strategien zur Stärkung der inländischen Produktion sowie zur Diversifizierung der Importquellen. Als Nettoimporteur ist Schweden insbesondere auf den Bezug von Produkten angewiesen, die klimatisch oder produktionstechnisch nicht im Inland erzeugt werden können. Ein bedeutender Einflussfaktor auf die Handelsbilanz ist der Wechselkurs. Im Jahresdurchschnitt 2024 wertete die schwedische Krone gegenüber dem Euro um 0,4 Prozent auf. Diese marginale Aufwertung hatte jedoch nur begrenzte Auswirkungen auf die Importkosten und konnte den Anstieg des Handelsdefizits nicht kompensieren.

    Von Judith Illerhaus | Stockholm

  • Rahmenbedingungen

    Der Anstieg der politisch veranlassten Verpackungsabgaben belastet schwedische Akteure. Diese haben sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt und trüben die Branchenstimmung.

    Schwedische Verbraucher haben ohnehin bereits mit einem hohen Preisniveau zu kämpfen. Die ab dem 1. Januar 2025 erhöhten Verpackungsabgaben gelten als der am schnellsten wachsende Kostenfaktor für Schwedens Lebensmittelproduzenten, so das Urteil von Livsmedelsföretagen, Schwedens wichtigstem Branchenverband des Sektors. Mittlerweile machen die Abgaben durchschnittlich drei Prozent der gesamten Produktionskosten aus. Besonders gravierend ist die Belastung für kleine und mittlere Unternehmen, bei denen die Abgaben bis zu 13 Prozent der operativen Gewinne aufzehren – ein Niveau, das die wirtschaftliche Tragfähigkeit vieler Betriebe infrage stellt. 

    Die Ursache für diesen Kostenanstieg liegt in einer regulatorischen Neuausrichtung: Seit der Übertragung der Verantwortung für Sammlung und Recycling von Verpackungen auf die Kommunen müssen Produzenten sämtliche damit verbundenen Kosten tragen. Dazu zählen nicht nur die direkten Recyclingkosten, sondern auch die Finanzierung der kommunalen Infrastruktur für die haushaltsnahe Sammlung. Diese Umverteilung der Entsorgungskosten von den Haushalten auf die Unternehmen stellt eine erhebliche strukturelle Belastung dar.

    Stark gestiegene Verpackungsgebühren lassen Preise steigen

    Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Die gestiegenen Verpackungsabgaben gelten als ein zentraler Treiber der Lebensmittelpreisinflation in Schweden. Da die Einführung der neuen Sammelsysteme noch nicht flächendeckend abgeschlossen ist, wird mit einem weiteren Anstieg dieser Kosten in den kommenden Quartalen gerechnet. Die Unternehmen gehen mehrheitlich davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und die Produktionskosten auch künftig deutlich über dem Inflationsziel der Riksbank von zwei Prozent pro Jahr liegen werden.

    Tipps für den Markteinstieg

    • Da es sich bei Schweden um ein Flächenland handelt, kommt es zu logistischen Herausforderungen;
    • die skandinavische Region als großen Markt verstehen und mehrsprachiges Labelling praktizieren;
    • schwedisches Label genießt hohes Vertrauen;
    • im Hinterkopf behalten, dass der Markt zu knapp 90 Prozent von den drei großen Playern ICA, Coop und Axfood beherrscht wird.

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union (EU) sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa die Website des Deutschen Instituts für Normung e.V.).

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Judith Illerhaus | Stockholm

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Schweden

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Jordbruksverket

    Schwedisches Zentralamt für Landwirtschaft

    Livsmedelföretagen

    Größter Branchenverband der Nahrungsmittelindustrie

    Land lantbruk skogsbruk

    Wichtigste Fachzeitschrift der Branche

    Ekologiska Lantbrukarna

    Verband der Schwedischen Ökobauern

    AgriFood Economics Centre

    Forschungsinstitut im Auftrag der Regierung

     

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.