Start-ups finden in Singapur exzellente Rahmenbedingungen vor
Special | Singapur | Start-ups
Start-ups finden in Singapur exzellente Rahmenbedingungen vor
Der Stadtstaat bietet ein hervorragendes Umfeld für Firmengründungen. Zahlreiche Förderinstrumente und Institutionen stehen bereit, um das nächste "Einhorn" hervorzubringen.
Singapur ist sehr attraktiv für deutsche Start-ups. Der Stadtstaat bietet zahlreiche gute Gründe, um ihn als Testlabor oder als Sprungbrett in die Region zu nutzen. Dazu gehört die gelungene Kombination aus wirtschaftlicher und finanzieller Stabilität, Innovationsförderung und unternehmensfreundlichen Rahmenbedingungen wie niedrigen Unternehmenssteuern. Der Standort zählt zu den wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften weltweit und verfügt über hochqualifizierte Beschäftigte. Er belegt regelmäßig Spitzenplätze in globalen Rankings hinsichtlich Korruptionsfreiheit, effizienten Verwaltungsstrukturen, Infrastruktur, Digitalisierung und der Anwendung von Zukunftstechnologien.
Die Löwenstadt wird immer attraktiver für Start-ups. Viele Kennzahlen und Umfragen sehen Singapur unter den Top-Destinationen weltweit – mit steigender Tendenz.
Singapur hat keinen Grund, sich mit seinem Start-up-Ökosystem im internationalen Vergleich zu verstecken. In den Sektoren E-Commerce und Einzelhandel,Foodtech, Fintech und Edtech (Aus- und Fortbildung) ist es besonders stark aufgestellt. So hat der Stadtstaat auch schon einige berühmte Start-ups hervorgebracht, wie unter anderem Grab oder Lazada. Auch Coda Payments, Ninja Van, Moglix, Carousell, Emeritus, PatSnap und Trax gehören zu den Unicorns - Start-up-Unternehmen mit einem Wert von über 1 Milliarde US-Dollar. Die meisten Start-ups gibt es im Bereich Software und Datenverarbeitung mit 1.007 aktiven Firmen. Dahinter folgen die Bereiche Fintech (699) und E-Commerce/Einzelhandel (319).
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025, Tracxn 2025
GreenTech und Konsumgüter gelten als vielversprechende Sektoren
Nach Einschätzung der staatlichen Wirtschaftsförderorganisationen Enterprise Singapore und SG Innovate haben in den vergangenen Jahren die Aktivitäten von Start-ups im Bereich GreenTech stark zugenommen. Dazu gehören unter anderem die Themengebiete erneuerbare Energien und Abfallbehandlung. Mit seiner technologieaffinen Bevölkerung, deren Nettovermögen pro Kopf zu den höchsten der Welt zählt, bietet es zudem günstige Voraussetzungen für Start-ups aus der Konsumgütersparte.
Flaggschiff-Innovationszentrum von NUS (National University of Singapore) Enterprise. Beherbergt auch PIER71 (maritime Innovation), ICE71 (Cybersicherheit) und mehr.
Beherbergt viele Inkubatoren und Acceleratoren mit verschiedenen Sektorschwerpunkten – darunter NTUitive und BLOCK71.
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025
Auf der internationalen Short List deutscher Start-ups
Singapur ist sehr attraktiv für deutsche Start-ups – sei es als Standort oder für Partnerschaften. Viele Start-up-Delegationen halten dort nach Kooperationen und neuen Absatzmärkten Ausschau. Dafür bieten sich unzählige Veranstaltungen, Messen und organisierte Programme an.
Termine der wichtigsten Start-up-Events in Singapur
Asia Business Show (27. August 2025)
Tech Week Singapore (8. Oktober 2025)
Singapore Week of Innovation and Technology (29. Oktober 2025)
GITEX Asia (9. April 2026)
Asia Tech X Singapore (20. Mai 2026)
Die Förderorganisation German Accelerator bekräftigt, dass Singapur bei deutschen Gründern auf der Short List für die internationale Expansion stehen sollte. Tiramizoo und NautilusLog sind Beispiele für deutsche Start-ups, die sich erfolgreich am lokalen Markt platzieren konnten.
Die Bedingungen für weitere solcher Erfolgsgeschichten sind gut. Der Stadtstaat liefert deutschen Firmen viele gute Gründe, um ihn als Testlabor oder Sprungbrett in die Region zu nutzen: wirtschaftliche und finanzielle Stabilität, Innovationsförderung und unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen wie die niedrigen Unternehmenssteuern. Außerdem belegt er regelmäßig Spitzenplätze in globalen Rankings bezüglich Korruptionsfreiheit, effizienter Verwaltungsprozesse, Infrastruktur, Digitalisierung und der Anwendung von Zukunftstechnologien. Die kleine, aber wettbewerbsfähige Volkswirtschaft kann außerdem mit hochqualifizierten Beschäftigten aufwarten.
Gemeinschaftsinitiative von Enterprise Singapore und Economic Development Board (EDB), gestartet 2025; dient als Einstiegspunkt für ausländische Startups ohne Präsenz in Singapur
In Zusammenarbeit mit NVIDIA; heißt globale KI-Startups willkommen, die an einer Expansion in Asien interessiert sind
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025
Singapurs Ökosystem übertrumpft China
Im Länderranking nationaler Start-up-Ökosysteme der Innovations- und Forschungsplattform StartupBlink (Global Startup Ecosystem Index) legte Singapur in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Siegeszug hin und erreichte 2025 Rang 4. Nur die USA, das Vereinigte Königreich und Israel liegen vor dem südostasiatischen Land. Besonders stark schnitt es in der Kategorie "wirtschaftliches Umfeld" ab. Seine Punktzahl im Ranking ist dabei doppelt so hoch wie die von China, das bis 2022 noch vor Singapur platziert war.
Das "Global Start-up Ecosystem Ranking" der US-Forschungsgesellschaft Genome bescheinigte dem Start-up Ökosystem des Stadtstaats gleichermaßen signifikante Verbesserungen in den vergangenen Jahren. Dort war es ebenfalls das bestplatzierte asiatische Land.
Mit seinem 4. Platz im Global-Innovation-Index (GII) der World Intellectual Property Organisation festigte Signapur sein Image als globales Innovationszentrum. Viele internationale Firmen haben Teile ihrer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten dort etabliert oder gar Innovationshubs gegründet. Darunter fallen auch die Unternehmen Continental oder Bayer.
Start-ups kämpfen mit hohen Kosten
Aber es ist nicht alles Gold was glänzt, und Start-ups haben auch in Singapur mit Herausforderungen zu kämpfen. An erster Stelle nennen Branchenvertretern die hohen Kosten. Laut der Consultingfirma Savills hat Singapur die siebthöchsten Büromieten weltweit. Darüber hinaus verschärft sich der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. Und Unternehmen beklagen erschwerte Bedingungen für den Erhalt von Arbeitsvisa für ausländische Fachkräfte.
Hinzu kommt, dass der lokale Markt mit nur rund 6 Millionen Menschen sehr begrenzt ist. Doch singapurische und internationale Start-ups machen aus dieser Not häufig eine Tugend und stellen ihr Geschäftsmodell von Beginn an international auf. Nach Einschätzung von Start-up-Insidern sei dieser unternehmerische Ansatz „in der DNA“ lokaler Unternehmer:innen verankert. Deutsche Start-ups könnten sich das zum Vorbild nehmen und Singapur ebenfalls als Basis für ihre Aktivitäten in der gesamten ASEAN-Region nutzen.
Die Regierung Singapurs unterstützt Start-ups aktiv durch Förderprogramme und Investitionsanreize. Zudem hilft sie ihnen bei der Vernetzung auf internationalen Märkten. Ebenso engagieren sich viele weitere Organisationen, Netzwerke, Acceleratoren und Universitäten (unter anderem auch die Technische Universität München) in dem südostasiatischen Stadtstaat in der Start-up-Förderung. Das lokale Start-up-Ökosystem bietet daher umfangreiche Ressourcen, Kontakte und Know-how für deutsche Firmen.
Die staatliche Wirtschaftsförderagentur Enterprise Singapore vereint unter dem Dach von Startup SG mehrere Unterstützungsprogramme für jede Unternehmensphase wie unter anderem "Stage One", "Startup SG Talent" oder "Startup SG Equity". Damit möchte sieZugang zu wesentlichen Ressourcen wie qualifizierten Beschäftigten, Finanzmitteln und einem umfangreichen Netzwerk bieten.
Im Bereich Deeptech gibt es finanzielle Unterstützung von der staatlichen Innovationsplattform SG Innovate. Darunter fallen Unternehmen, die Technologien entwickeln und zur Marktreife bringen wollen, die einen hohen Forschungs- und Entwicklungsanteil haben. SG Innovate bietet außerdem Mentoring-Programme für die Firmengründung an.
Deutsche Start-ups werden vor Ort unter anderem von der AHK Singapur, German Accelerator (Start2 Group) und Germany Trade & Invest unterstützt. Für singapurische Start-ups, die mit deutschen Unternehmen eine Kooperation aufbauen möchten, ist das Germany-Singapore Funding Programme maßgeschneidert. Sie können bis zu 70 Prozent der Projektkosten fördern lassen.
"Sandboxes" haben hohen Stellenwert
Ein besonderer Fokus liegt in Singapur auf der Entwicklung von Reallaboren (Regulatory Sandboxes). Branchenexperten nehmen eine starke Unterstützung von Seiten der Regierung und eine enge Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren wie Privatfirmen, Universitäten und Behörden wahr. Vor allem in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Fintech ist der Stadtstaat hierbei weltweit führend. Beispiele für erfolgreiche Fallstudien sind unter anderem die Start-ups ADDX (Blockchain), Bondblox (Bond Exchange), Jan & Elly (KI-Inhalte) und Far East Flora (KI-Chatbot).
Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz
Die staatliche Förderbehörde Economic Development Board (EDB) hat darüber hinaus das Ziel ausgeschrieben, Singapur zur führenden KI-Nation zu machen. Schon heute ist der Stadtstaat innerhalb Asiens in vielen Rankings beim Thema KI an der Spitze. Er gilt auch als ein Vorreiter in der digitalen Transformation.
Die Regierung hat Ende 2023 ihre KI-Strategie angepasst. Mit der National AI Strategy 2.0 (NAIS 2.0) will sie gezielt Spitzenleistungen in der KI-Entwicklung fördern. Anwendungsbereiche sollen unter anderem Lösungen für globale Herausforderungen wie die Gesundheitsversorgung und den Klimawandel sein. Start-ups wird in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle zugedacht.
Nach Angaben des EDB sind vor Ort bereits rund 1.100 Start-ups im Bereich KI aktiv. Trotzdem soll das KI-Start-up-Ökosystem weiter gestärkt werden, um mehr internationale Firmen anzuziehen. Darüber hinaus ist geplant, verstärkt ausländische KI-Experten anzuwerben, um Singapurs Position als globaler KI- und Start-up-Hub auszubauen. Der Stadtstaat zog zuletzt mehrere Milliardeninvestitionen von Private Equity Firmen und großen Technologieunternehmen wie Salesforce oder Amazon an. Sie sehen den Standort als Launchpad für KI und Cloud Computing. Das bietet einen guten Nährboden für Start-ups in diesen Segmenten.
Regierung fördert Deeptech mit mehr als 300 Millionen US-Dollar
Singapur intensiviert auch seine Bemühungen für Start-ups im Bereich Deeptech. Die Regierung hat angekündigt, im Rahmen des Startup SG Equity Scheme in den kommenden Jahren mehr als 330 Millionen US-Dollar (US$) zur Verfügung zu stellen. Die Umsetzung übernehmen das EDB und Enterprise Singapore. Die Investitionen in Deeptech-Start-ups in Singapur haben 2023 um mehr als 30 Prozent zugelegt.
Die Zahl der Gründungen über sämtliche Branchen hinweg ging 2023 allerdings auf 447 zurück. Im Vorjahr waren es noch 690. Der Funding-Wert der gegründeten Unternehmen halbierte sich im selben Zeitraum auf 6,5 Milliarden US$. Trotzdem herrschte zu Jahresbeginn 2025 Optimismus in der Branche, dass die Start-up-Aktivitäten in Singapur sowie in der ASEAN-Region wieder anziehen werden. Inwiefern sich dies angesichts der internationalen Unsicherheiten im Zuge der US-Handelspolitik materialisieren wird, ist unsicher.
Eintrittstor für die ASEAN-Region
Singapur ist das unumstrittene Start-up-Zentrum in Südostasien. Das spiegelt sich in der Rangliste der 30 besten Technologie-Start-ups in der ASEAN-Region wider. In der NextGen-Tech-Liste der Venture-Capital-Firma Granite Asia finden sich 21 Firmen aus Singapur. Zudem ordnete eine Untersuchung von Enterprise Singapore und DealStreetAsia für das Jahr 2023 mehr als 60 Prozent der Equity Deals innerhalb der ASEAN-Region dem Stadtstaat zu.
Die geografische Lage Singapurs ist nach Einschätzung der deutschen Auslandshandelskammer ideal. Sie erleichtert Start-ups den Zugang zu den ASEAN-Märkten und ermöglicht ihnen, das Potenzial der Region auszuschöpfen. Auch die Regierung setzt mit ihren Förderprogrammen auf die regionale und globale Vernetzung von Start-ups, damit diese mit internationalen Partnern zusammenarbeiten und ihre Technologien weltweit skalieren können.
Als wichtigstes Branchenevent in Singapur gilt die Messe Switch (Singapore Week of Innovation and Technology). Die nächste Ausgabe findet vom 29. bis 31. Oktober 2025 im Marina Bay Sands statt. Die Switch wird von Enterprise Singapore ausgerichtet und zog 2024 rund 400 Aussteller und mehr als 20.000 Teilnehmende an.
Warum Singapur für deutsche Start-ups mehr als nur ein Sprungbrett in die Region ist – Linda Nguyen Schindler im Interview über Fördermöglichkeiten und Innovationsräume.
Linda Nguyen Schindler ist ausgebildete Anwältin und arbeitet in Singapur für den global tätigen Innovationsführer Start2 Group, unter anderem als Regional Director of Ecosystem Strategy & Partnerships, Asia. Start2 Group bietet eine Plattform für Start-up-Ökosysteme und unterstützt Start-ups, Firmen, Investoren und Regierungen dabei, vielversprechende Projekte zu gestalten und zu skalieren. Das Unternehmen ist in Schlüsselmärkten in Asien, Europa, Amerika und dem Nahen Osten tätig. Es begleitet Start-ups von den frühen Finanzierungsphasen bis hin zur globalen Expansion.
Frau Schindler, Singapur gilt als einer der attraktivsten Standorte weltweit für Start-ups. Worauf ist das Ihrer Meinung nach zurückzuführen? Was spricht für ein Engagement deutscher Start-ups vor Ort?
Singapur belegt in zahlreichen Rankings in Bezug auf Effizienz, Ease of Doing Business und Rahmenbedingungen Top-Positionen. Infrastruktur und Digitalisierung sind auf dem neuesten Stand. Start-ups haben hier hervorragende Möglichkeiten, zum Beispiel in zahlreichen Wachstums- und Hightechsektoren oder auch in Dienstleistungsbereichen wie der Finanzwirtschaft. Zwar ist die Marktgröße mit rund 6 Millionen Einwohnern beschränkt. Dafür können die Firmen Singapur als Ausgangspunkt für geschäftliche Aktivitäten in der ASEAN-Region oder ganz Asien nutzen. Sie finden hier viele regionale Firmenzentralen und damit auch Ansprechpartner für die Expansion ihres Geschäftsmodells. Daher sollte man hier von Anfang an "international denken" – wie es singapurische Start-ups tun. Davon können sich deutsche Start-ups etwas abschauen.
Wie unterstützt Singapur Start-ups bei der Finanzierung und Entwicklung ihrer Aktivitäten?
Grundsätzlich besteht Singapurs großer Vorteil darin, dass es eine gute Reputation in Bezug auf Regularien und Compliance hat. Das macht es Start-ups einfacher, Finanzierungen von internationalen Geldgebern zu erhalten. Denn das Vertrauen in Singapur ist größer als in viele andere Länder der Region. Gleichzeitig sind die Finanziers in Singapur tendenziell konservativ. Man wartet lieber auf einen "Lead Investor" und schließt sich diesem dann im Kielwasseran.
Darüber hinaus ist die öffentliche Förderung für Start-ups im globalen Vergleich erstklassig. Die Regierung fördert den Sektor aktiv. Es gibt viele Programme und Kofinanzierungsmöglichkeiten, zum Beispiel die "Global Innovation Alliance" der lokalen Wirtschaftsfördergesellschaft Enterprise Singapore.
Ist Singapur auch beim Thema Reallabore aktiv?
Absolut! Bei den sogenannten "Regulatory Sandboxes" gibt es starke Unterstützung von Seiten der Regierung und eine enge Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren wie Privatfirmen, Universitäten und Behörden. Innovation in geschützten Räumen, die bei Bedarf auch wieder geschlossen werden können, wird aktiv gefördert. Singapur gilt als weltweit führend bei Reallaboren, vor allem in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Fintech. Bei letzterem ist das jährlich stattfindende Singapore FinTech Festival der "Place to be" für Start-ups.
Was sind Ihrer Einschätzung nach die größten Herausforderungen für Start-ups in Singapur und in der ASEAN-Region?
Ausländische Start-ups sehen sich in Singapur und in ASEAN verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Singapur bietet zwar erstklassige Voraussetzungen und Experten. Dafür sind die Kosten aber hoch. In Südostasien bewegt man sich außerdem in einem anderen kulturellen Kontext. In einigen Ländern der Region gibt es beispielsweise ein anderes Zeitverständnis als in Deutschland, und Smalltalk ist unerlässlich. Direkt auf den Punkt zu kommen, ist eher ungewöhnlich und kann kontraproduktiv sein. Ein "Nein" wird möglicherweise nicht immer explizit kommuniziert, was leicht als Zustimmung missverstanden werden kann. Die Dekodierung dieser kulturellen Unterschiede stellt international unerfahrene Gründer häufig vor Schwierigkeiten. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, in die lokalen Ökosysteme hineinzufinden und Kontakte aufzubauen. Asien besteht aus netzwerkbasierten Gesellschaften.
Wie können Sie deutsche und internationale Start-ups beim Markteintritt unterstützen?
Wichtig ist: Wir betreiben hier den German Accelerator, der deutsche Start-ups bei ihrer internationalen Expansion unterstützt. German Accelerator wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert und beinhaltet maßgeschneiderte Programme für deutsche Start-ups. Wir setzen genau bei den eben genannten Herausforderungen an: Mit Hilfe von kulturellen und wirtschaftlichen Briefings bereiten wir die Unternehmen auf das neue Umfeld und die Gegebenheiten vor. Auf diese Weise wollen wir sie fit machen, im Markt zu agieren. Dann bringen wir sie mit unserem Netzwerk von Mentoren in Kontakt, die langjährige Erfahrung in der Branche haben. Und diese wiederum unterstützen die Start-ups dabei, potenzielle Partner und Kunden zu definieren, und Türen in Singapur oder in der Region zu öffnen.
Und wie funktioniert das genau?
Die ersten Informationen übermitteln wir in Online-Sessions und bringen deutsche Start-ups virtuell mit ihren Mentoren in Kontakt. Unser Ziel ist es, dass die Firmen so wenig finanzielle Ressourcen wie möglich aufwenden müssen. Es ist auch ein erster Test, ob es sich für beide Parteien lohnt. Manchmal merken wir dabei, dass die Marktvoraussetzungen nicht richtig passen – wenn etwa jemand die Idee hat, Heizungen im tropischen Singapur zu vertreiben. Dann versuchen wir, die Start-ups auf andere Märkte wie etwa Japan aufmerksam zu machen, an die sie vielleicht noch gar nicht gedacht haben. Mit unserer Unterstützung sollen Start-ups Entscheidungen auf einer guten Informationsbasis treffen können, teure Fehler vermeiden und sich strategisch in den für sie geeignetsten Märkten positionieren. Über diesen Weg konnten wir bereits 900 Start-ups nach Singapur und in die ASEAN-Region bringen!
Wie entwickelt sich die Wirtschaft in Singapur aktuell und welche Standortfaktoren zeichnen das Land aus? Welche Trends gibt es in den wichtigsten Branchen in Singapur? Und...
Internationalität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Start-ups - nicht nur aufgrund der Digitalisierung, sondern auch um Wachstumspotenziale vollständig auszuschöpfen. Internationale Start-up Ökosysteme sind allerdings völlig unterschiedlich entwickelt.
Die Region Asien-Pazifik hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Für Deutschland sind die asiatischen Länder wichtige Absatzmärkte und Partner.