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Branchen | Thailand | Automobilsektor

Rahmenbedingungen

Zölle und Normen schützen gegen Importkonkurrenz. Die Rahmenbedingungen werden häufig angepasst. 

Von Thomas Hundt | Bangkok

Fachleute erwarten, dass sich die Rahmenbedingungen für Produktion und Import von Kfz und -teilen in den kommenden Jahren noch einige Male ändern werden. Die Regierung verändert häufig die Förderungen von Investitionen in Fahrzeugtechnik. Sie passt auch die Abgaben auf Importe und die Vorschriften für Zulassungen regelmäßig an.

Die Europäische Union kritisiert in einem Positionspapier beispielsweise technische Hürden bei Importen und bei der Homologation. Auch die selektive Besteuerung greift in den Markt ein.

Das Customs Department of Thailand unterrichtet über die genauen Einfuhrabgaben und -verfahren. Importe von kompletten Pkw unterliegen einem Zollsatz von 80 Prozent, für Lkw gilt ein Zollsatz von 40 Prozent.

Die Hersteller importieren hauptsächlich vollständig zerlegte Fahrzeugbausätze (Completely Knocked Down - CKD). Diese unterliegen Zollsätzen von 10 bis 30 Prozent. Für Einfuhren aus dem ASEAN-Raum oder im Rahmen von Freihandelsabkommen gelten niedrigere Präferenzzollsätze.

Für Personenkraftwagen fallen neben dem Importzoll bei der Einfuhr die Verbrauchsteuer (Excise Tax, je nach Fahrzeugtyp zwischen 10 und 40 Prozent) an. Darüber hinaus unterliegen Importe grundsätzlich der thailändischen Mehrwertsteuer mit einem einheitlichen Steuersatz von zurzeit 7 Prozent.

Käufer von Kfz, die in Thailand produziert wurden, bezahlen ebenfalls die von der jeweiligen Fahrzeugklasse abhängige Verbrauchssteuer. Dazu kommen die einheitliche Mehrwertsteuer und/oder lokale Steuern.

Mit der Vorschrift des Excise Department mit der Nummer 23 vom 8. Juni 2022 gilt eine neue Tabelle an Verbrauchssteuersätzen für Kfz, die in den Folgejahren bis 2030 schrittweise angepasst werden. Sie hängen vom CO₂-Ausstoß, bei Hybridfahrzeugen von der Größe der Batterie und des Kraftstofftanks sowie vom Hubraum ab. Für emissionsfreie Fahrzeuge gelten Sätze von 2 oder 0 Prozent.

Normen und Zertifizierungen sind komplex

Das Thai Industrial Standard Institute (TISI) veröffentlicht und prüft die technischen Normen für Kfz. Fahrzeugtypen und -teile sollen in Südostasien eigentlich nicht mehr doppelt zugelassen werden. Thailand und andere ASEAN-Staaten haben ein Abkommen zum Abbau von technischen Hürden im Kfz-Markt (Mutual Recognition Arrangement on Type Approval for Automotive Products) unterzeichnet.

Die Arbeitsgruppe Automotive der European Association for Business and Commerce sowie die Thai-European Business Association haben dazu aufschlussreiche Positionspapiere erstellt. Sie geben auch regulatorische Empfehlungen ab und möchten, dass das TISI die Übertragung von Prüfberichten, Werksauditberichten und Lizenzen zwischen verbundenen Unternehmen und Lieferanten erlaubt und die UN R-Zertifikate ohne Bedingungen akzeptiert.

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

 

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