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Zulieferprodukte: Türen und Fenster

Bauherren setzen bei Fenstern und Türen verstärkt auf Qualitätsprodukte, so etwa bei Balkon- und Terrassentüren aus Holz, Kunststoff, Aluminium oder Stahl.  

Von Roland Rohde | Washington, D.C.

Die US-Nachfrage nach Fenstern und Türen bleibt lebhaft. Denn zum einen befinden sich alle Sparten des gewerblichen Hochbaus im Aufwind, zum anderen befeuern Energieeffizienz und Klimawandel das Geschäft. Das Marktforschungsunternehmen Arizton geht für 2023 bis 2028 von einem jährlichen Wachstum des US-Marktes für Fenster und Türen von nominal knapp 5 Prozent aus. Der gesamte Absatz, so die Prognose, wird in dem genannten Zeitraum von 65 Milliarden auf 85 Milliarden US-Dollar (US$) steigen. Gerechnet in Stück soll der Markt 2028 ein Volumen von knapp 144 Millionen Einheiten erreichen.

Private und öffentliche Bauherren wollen nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch Vorsorgemaßnahmen gegen Sturm-, Hagel- und Wasserschäden betreiben. Zahlreiche staatliche Programme helfen ihnen dabei. Bei der Umrüstung bestehender Wohngebäude mit neuen Fenstern und Türen greift das seit 1976 laufende Weatherization Assistance Program des Energieministeriums (U.S. Department of Energy). Laut der Behörde profitieren davon jährlich rund 35.000 Haushalte. 

Hinzu kommen Programme des Ministeriums für energieeffizientes Bauen, etwa die Advanced Building Construction Initiative von 2019. Weitere Zuschüsse können Projektbetreiber aus dem im November 2021 verabschiedeten Infrastructure Investment and Jobs Act sowie dem Inflation Reduction Act (August 2022) erhalten.

Nischenprodukte bieten Chancen für internationale Unternehmen

Zwar dominieren einheimische Firmen den Markt für Fenster und Türen. Bei Nischenprodukten bieten sich aber gute Zulieferchancen für Anbieter aus dem Ausland, darunter bei der Außenverkleidung von Bürotürmen und Krankenhäusern oder bei besonders einbruch- und feuersicheren Türen. Auch die starke Investitionstätigkeit der verarbeitenden Industrie eröffnet Chancen.

Dies spiegelt sich an der Entwicklung der Einfuhren von Fenstern und Türen in die Vereinigten Staaten wider, die kontinuierlich steigen. Im Jahr 2023 erreichten sie einen Rekordwert von gut 3,5 Milliarden US$, meldet die U.S. International Trade Commission. Das entsprach im Vergleich zum Vorjahr nur einer Steigerung von 2 Prozent, was vor allem der - wohlgemerkt vorübergehenden - Schwäche des privaten Wohnungsbaus geschuldet sein dürfte. Doch gegenüber 2021 ergab sich immer noch ein Plus von 21 Prozent. 

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Die Importe stammen zu einem großen Teil aus Nord- und Lateinamerika. Die Unternehmen in der Region profitieren von der geografischen Nähe, die geringe Transportkosten garantiert. Daneben verfügen Länder wie Kanada, Kolumbien und Brasilien über umfangreiche Holzvorkommen. Aus Deutschland bezogen die USA 2023 Branchenprodukte im Umfang von 130 Millionen US$, eine Steigerung von 13 Prozent zum Vorjahr. 

Einheimische Anbieter dominieren den Markt

Eine landesweite Baunorm für Türen und Fenster existiert nicht. Jeder Bundesstaat stellt für den Bausektor eigene Regelwerke auf, die stark voneinander abweichen können. Zwar dienen folgende Standards auf freiwilliger Basis als Orientierung, eine einheitliche Anwendung findet aber nicht statt:

  • International Building Code
  • International Residential Code
  • International Existing Buildings Code 

US-Branchenverbände wie die Fenestration & Glazing Industry Alliance oder die Window and Door Manufacturers Association verabschieden eigene Standards, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem American National Standards Institute. Diese bestimmen unter anderem, welche Testverfahren Fenster und Türen bei ihrer Zertifizierung und bei der Verleihung von Gütesiegeln durchlaufen müssen.

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