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Branchen | Vereinigte Arabische Emirate | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Gebäudetechnik

Die Aussichten im Markt für Klima- und Lüftungstechnik bleiben positiv. Langfristig dürfte die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen steigen.

Von Heena Nazir | Dubai

Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

Klimabedingt bieten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) einen großen Absatzmarkt für Klima- und Lüftungstechnik. Im Sommer betragen die Außentemperaturen teilweise über 50 Grad Celsius. Vor allem an der Küste herrscht häufig eine hohe Luftfeuchtigkeit. Insbesondere im Emirat Dubai gibt es Bemühungen, den Energieverbrauch für die Klimatisierung zu senken. In Dubai entfällt im Jahresdurchschnitt etwa die Hälfte des Stromverbrauchs auf den Betrieb von Klimaanlagen. In den Sommermonaten erreicht der Anteil sogar bis zu 70 Prozent.

Zur Senkung des Energieverbrauchs soll die Nutzung von "District Cooling" (Fernkälte, zentrale Erzeugung von Kühlwasser) verstärkt werden. Derzeit hat Fernkälte in Dubai einen Anteil von weniger als 20 Prozent an der Klimatisierung, bis 2030 sind 40 Prozent angestrebt. Die Kapazitäten der "District Cooling"-Unternehmen werden nur etwa zur Hälfte genutzt.

Das angeschlagene Image der "District Cooling"-Anbieter dürfte dazu führen, dass viele Bauherren Fernkälte meiden. Die Leistungen gelten als teuer, häufig kommt es zu Streitigkeiten mit den Kunden. Anbieter von Fernkälte sind unter anderem die National Central Cooling Company (Tabreed), die Emirates Central Cooling Systems Corporation (Empower), Palm District Cooling, CityCool, Emaar District Cooling und die Emirates District Cooling Company. Gebäude einfacher Qualität arbeiten oft mit kompakten Einzelraumklimageräten. Ab dem mittleren Gebäudesegment erfolgt eine zentrale Klimatisierung über Kältemaschinen (Chiller).

Die sehr geringen Energiekosten geben bislang keine Anreize, energieeffizient zu klimatisieren. Jedoch wird Strom auch in den Emiraten allmählich teurer, da die Regierungen angesichts der angespannten Haushaltslage Subventionen zurückfahren. Seit Jahresbeginn 2018 unterliegen Strom und Wasser der neuen Mehrwertsteuer von 5 Prozent. Kontraproduktiv wirkt sich der geringe Anteil der von Eigentümern bewohnten Gebäude aus. Für Investoren bietet der Einsatz qualitativ hochwertiger Gebäudetechnik meist nur wenige Vorteile.

Die Einfuhren von Klimageräten (HS 84.15) werden für 2021 mit 1,1 Milliarden US$ angegeben und kamen vor allem aus China (409 Millionen US$), Thailand (278 Millionen US$) und Südkorea (65 Millionen US$).

Gemäß dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) betrugen 2022 die deutschen Exporte "allgemeiner Lufttechnik" in die VAE (vor allem Kältetechnik und lufttechnische Einzelapparate und Anlagen) 94 Millionen US$. Im Vorjahr lag der Exportwert dieser Position bei 78 Millionen US$.

Gebäudesicherheit hat bislang keine hohe Priorität

Die Sicherung von Gebäuden gegen Einbrüche ist wegen der relativ geringen Kriminalität kein großes Thema. Zudem ist in vielen Privathäusern rund um die Uhr Haushaltspersonal anwesend. Bürogebäude und große Wohnanlagen verfügen oft über einen permanenten Wachdienst. Werden aufwendige Überwachungsanlagen und Hightech-Zugangssysteme installiert, dürfte das eher aus Prestigegründen geschehen. Selbst in den meisten teuren Apartmentanlagen sind in der Regel nur einfache Schlösser und Beschläge verbaut. Feuerwarnanlagen sind dagegen überall obligatorisch.

Stand: Juni 2023

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