Branchen | Namibia | Solarenergie
Branchenstruktur
Deutsche Unternehmen können sich mit ihrem Know-how gut in den Markt einbringen. Voraussetzung für den Geschäftserflog ist ein langfristiges Engagement vor Ort.
01.09.2021
Von Fausi Najjar | Johannesburg
Kleine Anzahl an Unternehmen
Es gibt in Namibia lediglich eine begrenzte Anzahl von Solarfirmen, deren Arbeit sich auf EPC-Tätigkeiten (Engineering, Procurement and Construction Services) und die Entwicklung von großflächigen PV-Anlagen erstreckt. Kleinere Unternehmen bieten die Installation von Solar-Pumpen und kleineren Dachanlagen für PV und Solarthermie an. Insgesamt sind die lokalen Firmen technisch gut aufgestellt. Qualität und Ausbildungstand können vor allem bei den kleineren Firmen stark variieren. Namibia muss Solartechnologien praktisch komplett importieren.
In der Fotovoltaik tätige Unternehmen - Namibia (Auswahl)
Name | Tätigkeit |
EPC *) | |
EPC *) | |
EPC *) | |
EPC *) | |
EPC *) | |
Amusha Consultancy Services | Beratung |
Beratung | |
Beratung |
Deutsche Unternehmen mit gutem Ruf
Deutsche Firmen genießen in Namibia, trotz geschichtlicher Vorbelastungen während der deutschen Kolonialzeit, einen guten Ruf; das deutsche Know-how wird geschätzt. Ein weiterer Vorteil für deutsche Unternehmen sind die historischen Verbindungen und der Umstand, dass deutschstämmige Namibier im Land gut vertreten sind. Nicht zuletzt ist Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit und da bei den erneuerbaren Energien stark vertreten. Auch das erleichtert den Markteinstieg.
Unabhängige Stromanbieter *) - Namibia (Auswahl)
Firmennamen | Ursprungsland |
Spanien | |
Namibia | |
Frankreich | |
Ohlthaver & List Group (O&L) | Namibia |
China | |
Deutschland |
Südafrikanische Solarfirmen und Investoren sind schon alleine wegen der Marktnähe in Namibia präsent; aber auch: weil diese großes Interesse daran haben, den Stromexport nach Südafrika zu bewerkstelligen. Chinesische Unternehmen treten weniger als Entwickler auf, sondern eher als Betreiber von IPP oder Lieferanten von Komponenten . Im Bausektor und im Bergbau (Uran) ist China stark engagiert. Die Geschäftschancen für deutsche und europäische Firmen sind trotz der geringen Marktgröße gut.
Angepasste Lösungen gefragt
Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ist dringend zu empfehlen; alleine schon, weil öffentliche Ausschreibungen Angebote mit einer lokalen Beteiligungen eine Präferenz einräumen. Da Verhandlungen mit der NamPower oder einem anderen öffentlichen Netzbetreiber Investition für den Netz-Anschluss (Transformation und und Verteilung) umfassen, können gute Kontakte zu öffentlichen Stellen sehr hilfreich sein. Für Projekte fehlt oftmals eine Stromgrundlast. Deswegen sind Hybridlösungen (Solar, Speicher eventuell Dieselaggregat) oftmals erforderlich. Vor allem bei der Stromspeicherung, dem Lastmanagement und bei der Verbrauchsoptimierung sind Beratungsleistungen gefragt. Angebote und Konzepte sollten nicht „am grünen Tisch“ in Deutschland ausgearbeitet werden. Wichtig für den Geschäftserfolg ist lange zeitlicher Vorlauf (kein Fly-In-Fly-Out).