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Wirtschaftsumfeld | Côte d'Ivoire | Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire

Wirtschaftsreformen sorgen für Entwicklungsgelder; der ehemalige Kolonialherr Frankreich ist der wichtigste Geber. Entwicklungsprojekte gibt es in allen Sektoren.

Von Laura Sundermann | Bonn

Frankreich ist der wichtigste Geber

Côte d'Ivoire erhielt 2020 gut 1,5 Milliarden Euro an Official Development Assistance (ODA). Der Großteil kam 2020 von Frankreich, das 321 Millionen Euro an Hilfen auszahlte. Es folgten 259 Millionen Euro der zur Weltbankgruppe gehörenden International Development Association (IDA) und 192 Millionen Euro vom Internationalen Währungsfonds.

Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) sagte Côte d'Ivoire 2020 etwa 112 Millionen Euro zu. Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterschrieb 2020 keine Kreditverträge mit Côte d'Ivoire. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) machte im Jahr 2020 Neuzusagen in Höhe von fast 80 Millionen Euro.

Wirtschaftsreformen bescheren Wachstum und Entwicklungsgelder

Côte d'Ivoire unterhält seit seiner Unabhängigkeit enge Beziehungen zum Westen, vor allem zu Frankreich. Der ehemalige Kolonialherr ist der größte Geber des Landes und ein wichtiger Partner.

Der seit 2010 im Amt befindliche Präsident Alassane Dramane Ouattara hat in den letzten Jahren wichtige Wirtschaftsreformen angestoßen. Auch deshalb konnte Côte d'Ivoire bis zur Coronapandemie ein jährliches Wirtschaftswachstum zwischen 6 und 10 Prozent verzeichnen. Das Land ist zudem Sitz der AfDB. Dadurch erhöht sich der Druck auf das Land, die von der Bank in anderen afrikanischen Staaten unterstützte wirtschaftliche Entwicklung und politische Transparenz auch selbst zu erreichen. Deutschland sieht entsprechendes Potenzial und zählt Côte d'Ivoire zu seinen Reformpartnern, was mit höheren Zusagen einhergeht.

Das Land formuliert seine Strategie für wirtschaftliche Entwicklung im Plan National de Développement (PND). Dieser läuft von 2021-2025. Côte d'Ivoire strebt an, durch wirtschaftspolitische und soziale Maßnahmen bis 2030 zu den Ländern mit mittlerem Einkommen im oberen Bereich zu gehören.

Entwicklungsprojekte: Große Bandbreite an Sektoren

Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung dominieren die Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire: Im Jahr 2020 ging mit 35 Prozent der Großteil der ODA in die wirtschaftliche Infrastruktur, etwa in Energieerzeugung, Transport und Kommunikation.

Dennoch gibt es in Côte d'Ivoire über alle Sektoren verteilt viele Entwicklungsprojekte und regelmäßig Ausschreibungen. Dies betrifft etwa das Bildungswesen, die Land- und Fortwirtschaft, den Bereich Wasser- und Umwelt sowie den Energiesektor. Die Weltbank, die AfDB und die KfW Entwicklungsbank finanzieren die meisten der Anfang 2023 laufenden Projekte und Ausschreibungen. Bei den Ausschreibungen der AfDB ist zu beachten, dass sie die Leistungen, die sie für ihren Hauptsitz in Abidjan beschafft, ebenfalls Côte d'Ivoire zurechnet.

Die Weltbank unterstützt beispielsweise die Côte d'Ivoire Strengthening Primary Education System Operation zur besseren Grundschulbildung mit 350 Millionen US-Dollar (US$). Durch das Projekt sollen mehr Kinder in Côte d'Ivoire Vor- und Grundschulen besuchen, dort besseren Unterricht erhalten und in den Schulen medizinisch untersucht werden.

Die KfW Entwicklungsbank fördert vor allem Energieprojekte in Côte d'Ivoire, unter anderem das FZ-Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie stockte das bereits laufende Projekt im Sommer 2022 mit 20 Millionen Euro auf. Im Projekt sollen die Netzinfrastruktur ausgebaut und modernisiert werden, Solar- und Kleinstwasserkraftwerke gebaut werden sowie ein Garantie- und Finanzierungsmechanismus eingerichtet werden, um private Investitionen zu hebeln.

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