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Italien baut Brücke zwischen Sizilien und dem Festland

Bis 2032 entsteht eine Hängeseilbrücke über die Meerenge von Messina – ein 13,5-Milliarden-Euro-Projekt mit vielen Chancen für Zulieferer und Spezialfirmen.

Von Torsten Pauly | Mailand

Italien hat im August 2025 entschieden, die lange geplante Brücke zwischen Sizilien und dem italienischen Festland zu bauen. Das in Italien als "Ponte di Messina" oder "Ponte sullo Stretto" bekannte Projekt sieht eine Länge von 3.670 Metern vor. Auf einer Breite von 60 Metern entstehen zwei Gleis- und vier Straßenspuren sowie zwei Standstreifen. Zwei Pylonen von jeweils 399 Metern Höhe werden die Konstruktion tragen. Die Fahrbahnen werden 65 Meter über dem Meeresspiegel verlaufen.

Die bis Ende 2032 vorgesehenen Bauarbeiten bieten Zulieferern und spezialisierten Baufirmen viele Auftragschancen. Konzessionär der Brücke ist bis 2062 die Gesellschaft Stretto di Messina SpA. Diese unterhält ein Ausschreibungsportal auf Italienisch.

Generalunternehmer ist das Konsortium Eurolink. An diesem hat der italienische Baukonzern Webuild einen Anteil von 45 Prozent. Beteiligt sind unter anderem auch Sacyr aus Spanien und Ihi aus Japan.

Die Baukosten belaufen sich auf 13,5 Milliarden Euro. Hiervon stellt die Europäische Union 4,6 Milliarden Euro aus dem Fonds für regionale Entwicklung und 1,6 Milliarden Euro aus dem Kohäsionsfonds zur Verfügung.

Hohe Ansprüche an Erdbebensicherheit

Die Brücke entsteht in seismologisch aktivem Gebiet. Messina hat in seiner Geschichte mehrere Erdbeben erlebt, zuletzt 1908. Wegen der besonderen statischen Herausforderungen haben sich die Konstrukteure für eine Hängeseilbrücke entschieden, ähnlich wie in San Francisco, Istanbul, Lissabon und dem japanischen Akashi.

Nach Eröffnung der Brücke werden Straßenfahrzeuge eine Brückenmaut entrichten müssen. Die ausgelegte Kapazität liegt bei 6.000 Kfz pro Stunde und 200 Zügen pro Tag. Eine Überfahrt zwischen Sizilien und Kalabrien auf dem Festland wird sich gegenüber dem jetzigen Fährverkehr für Kfz um eine Stunde und für Züge um zwei Stunden verkürzen.

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