Zollbericht Kanada Freihandelsabkommen (Warenursprung, Präferenzen)
EU-Kommission legt Ex-post-Bewertung zu CETA vor
CETA bleibt ein wichtiger Pfeiler für den Handel zwischen der EU und Kanada und unterstützt nachhaltige Entwicklung sowie strategische Ziele.
17.11.2025
Von Dr. Melanie Jordan | Bonn
Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada wird seit 2017 vorläufig angewandt. Im Rahmen des mehrjährigen Bewertungsplans startete die Europäische Kommission 2023 eine Ex-post-Evaluierung. Eine externe Studie untersuchte die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Auswirkungen des Abkommens für den Zeitraum 2017 bis 2023. Die Ergebnisse wurden im Juni 2025 veröffentlicht.
EU-Kommission zieht positive Gesamtbilanz
Die Kommission bewertet CETA als erfolgreich: Das Abkommen habe seine Ziele erreicht, den Marktzugang verbessert und den Handel zwischen der EU und Kanada erheblich gestärkt. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren von den neuen Möglichkeiten. Folgende Aspekte wurden im Einzelnen bewertet:
- Stärkung von Lieferketten und Marktintegration: CETA habe die Resilienz und Versorgungssicherheit der Lieferketten erhöht, die Zahl der gehandelten Produkte ausgeweitet und die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten reduziert. Zudem wurde die regulatorische Zusammenarbeit intensiviert.
- Zollabbau und Wettbewerbsvorteile: Mehr als 98 Prozent der Zolltarifpositionen sind inzwischen zollfrei. Dies verschafft Unternehmen Wettbewerbsvorteile und bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern eine größere Auswahl zu niedrigeren Preisen.
- Wirtschaftliche und nachhaltige Effekte: Das Abkommen wirkte sich positiv auf das Bruttoinlandsprodukt aus und begünstigte Sektoren mit komparativen Vorteilen. Fortschritte wurden insbesondere bei kritischen Rohstoffen und der stärkeren Beteiligung von KMU erzielt. Die Überwachung der Bestimmungen zu Handel und nachhaltiger Entwicklung ergab keine Mängel.
- Strategische Bedeutung: CETA bleibt ein zentrales Fundament für den bilateralen Handel und unterstützt strategische Ziele wie den Europäischen Grünen Deal. Es bietet stabile Regeln in einem volatilen geoökonomischen Umfeld und spiegelt Kanadas Umweltverpflichtungen wider.
Ausblick
Die Kommission sieht Optimierungspotenzial: eine bessere Kommunikation mit Stakeholdern, effizientere Datenerhebung sowie den Wunsch nach einem ergänzenden Abkommen über digitalen Handel.
Quellen und weitere Informationen:
- Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen; Evaluierung (Zusammenfassung) der Auswirkungen des umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommens zwischen Kanada und der EU und ihren Mitgliedstaaten
- Commission Staff Working Document, Evaluation of the impact of the Comprehensive Economic and Trade Agreement between the EU and its Member States and Canada