Zollbericht Kanada Freizonen, Investitionsförderung
Kanadas Exportförderprogramme
Kanada hat verschiedene Exportförderprogramme, die Investoren im Vergleich zu klassischen Freizonen mehr Standortflexibilität bieten.
15.04.2024
Von Susanne Scholl | Bonn
Zu den Exportförderprogrammen zählen neben dem bereits im Zusammenhang mit der Veredelung beschriebenen Drawback-Verfahren, dem "Duties-Relief-Program" und der Möglichkeit, Zolllager zu nutzen, auch das "Export Distribution Centre Program" und das "The Exporters of Processing Services Program".
Das "Export Distribution Centre Program" ermöglicht exportorientierten Unternehmen beispielsweise eine Steuerbefreiung von der Goods and Services Tax / Harmonized Sales Tax (GST / HST), wenn sie nicht selbst Produkte herstellen, sondern Produkte vorübergehend einführen, vorwiegend in begrenztem Umfang Dienstleistungen (sogenannte "basic services") an den Produkten vornehmen und diese anschließend exportieren.
"Basic services" sind Dienstleistungen, die zum Beispiel auch in Zolllagern vorgenommen werden können. Dazu zählen das Neuzusammenstellen von Waren für Verpackungs- oder Transportzwecke, das Ausstellen, Untersuchen, Etikettieren, Verpacken, Testen, Säubern, Schneiden und ähnliches und die Entnahme von Mustern für die Auftragserteilung. Werden andere (zum Beispiel ursprungsbegründende) Bearbeitungen vorgenommen, sind diese als "non-basic services" zu verstehen.
Unternehmen, die teilnehmen wollen, müssen nachweisen, dass sich ihr Betriebseinkommen zu 90 Prozent aus dem Export von Waren ergibt. Auch darf der Wertzuwachs, der sich aus den an den Waren vorgenommenen Dienstleistungen ergibt, höchstens 20 Prozent betragen, davon höchstens zehn Prozent als "non-basic services".