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Marktorganisation
In Kolumbiens liberalisiertem Strommarkt herrschen klare Regeln. Erzeuger haben unterschiedliche Möglichkeiten, ihren Strom zu verkaufen.
24.08.2023
Von Janosch Siepen | Bogotá
Markt ist klar strukturiert
Der kolumbianische Strommarkt ist liberalisiert und zeichnet sich durch einen stabilen, entflochtenen Rahmen für Erzeugung, Übertragung und Verteilung aus. Der Markt für erneuerbare Energien gilt als offen für verschiedene Unternehmensgrößen aus dem In- und Ausland. Es herrscht ein Mix aus marktbasierten Mechanismen und zentraler öffentlicher Planung. Die Planung übernimmt die nationale Planungseinheit UPME. Kolumbiens Kommission für Energie und Gas (CREG) sorgt für die Regulierung und die Einrichtung Administradores del mercado eléctrico (XM) für den Betrieb.
Erzeuger können direkt an Großkunden verkaufen
Erzeuger verkaufen Strom auf dem Spotmarkt oder über private Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) an Großhändler in verschiedenen Regionen. Diese verkaufen den Strom dann an Endverbraucher. Auktionen vergeben PPAs und gelten als alleinstehende, unregelmäßige Verfahren. Zusätzliche Auktionen für sogenannte feste Stromverpflichtungen (Obligaciones de Energía Firme, OEF) sollen die Energieversorgung während der wasser- und somit energiearmen El Niño-Perioden sichern. Verbraucher mit höherem Bedarf (normalerweise Gewerbe und Industrie mit einem Bedarf über 2 Megawatt) können Strom per PPA direkt von den Erzeugern kaufen. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihren eigenen Strom zu erzeugen und den Überschuss an das Verbundsystem zu verkaufen.
Die internationale Forschungseinrichtung Stockholm Environment Institute und das Marktforschungsunternehmen BloombergNEF stellen jeweils Informationen zur kolumbianischen Energiepolitik, Marktregulierung und den rechtlichen Rahmenbedingungen bereit.