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Branchenanalyse | Mexiko | Bauwirtschaft

Mexikos Bausektor erhält neue Impulse

Neue Schienenprojekte und massive Investitionen im sozialen Wohnungsbau: Mexikos Bausektor bietet mittelfristig interessante Geschäftsmöglichkeiten. (Stand: September 2025)

Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

Ausblick der Bauwirtschaft in Mexiko

Bewertung:

 

  • Hochbau: Erhält Rückenwind durch milliardenschweres Wohnungsbauprogramm; Nachfrage nach Wohnungen und Büros deutlich höher als zu Pandemiezeiten.
  • Tiefbau: Neue Bahnstrecken und Flughafenausbau zur WM 2026 geben Impulse; "Plan México“ sieht bis 2030 rund 3.400 Kilometer neue Bahnlinien vor.
  • US-Zollpolitik bremst Bau von neuen Fabriken.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: September 2025

  • Hochbau: Marktlage und Marktentwicklung

    Mexikos Hochbau erhält in den kommenden Jahren Impulse von staatlichen Wohnungsbauprogrammen. Bis 2030 sollen rund 1,8 Millionen Sozialwohnungen entstehen.

    Mexikos Hochbau nimmt seinen Schwung aus dem Jahr 2024 mit: Im 1. Halbjahr 2025 legte der Sektor real um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, so Angaben der Baukammer CMIC. Vor allem der Wohnungsbau entwickelte sich mit einem Plus von 9 Prozent kräftig. Ein Grund für den hohen Anstieg ist immer noch der Nachholbedarf im Nachgang der geringen Bauaktivität während der Coronapandemie.

    Der Bau von Industriegebäuden hingegen wuchs nur leicht (+1,1 Prozent). Aufgrund der Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik halten sich viele Unternehmen mit neuen Investitionen zurück. Die Bauaktivität der öffentlichen Hand (wie Schulen, Gesundheitseinrichtungen) ist seit dem Regierungswechsel Ende 2024 rückläufig, dürfte aber mittelfristig wieder anziehen.

    Produktionswerte im mexikanischen Hochbau In Millionen US-Dollar, Veränderung in Prozent
     

    2023 1)

    2024 1)

    Veränderung 2024/23 (real) 2)

    Produktionswert im Hochbau insgesamt, davon:

    15.299

    16.133

    9,0

     Bürogebäude, Handel und Industrie

    7.896

    8.892

    16,4

     Wohnungsbau

    6.338

    6.237

    1,7

     Gesundheitseinrichtungen

    465

    464

    3,1

     Schulen

    354

    310

    -9,5

     Andere

    246

    230

    -3,2

    1 berechnet mit durchschnittlichen Wechselkursen von 2023 (1 US$ = 17,73 mex$) und 2024 (1 US$ = 18,33 mex$); 2 Veränderung auf Basis der Landeswährung.Quelle: INEGI (Encuesta Nacional de Empresas Constructoras, ENEC) 2025; Economist Intelligence Unit (EIU) 2025

    Milliardenschweres Wohnungsbauprogramm

    Unter der Regierung Sheinbaum sollen verstärkt Sozialwohnungen für ärmere Bevölkerungsschichten entstehen. Das Regierungsprogramm Plan México sieht bis 2030 den Bau von 1,8 Millionen Sozialwohnungen ("Vivienda para el Bienestar") vor. Allein für 2026 rechnet das Finanzministerium mit Ausgaben in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar (US$). Fokus des Wohnbauprogramms sind wirtschaftlich rückständige Bundesstaaten wie Sonora, Hidalgo, Michoacán und Oaxaca.

    Zuständig für das staatliche Wohnbauprogramm ist die Wohnungskommission Conavi (Comisión Nacional de Vivienda). Begünstigt werden Familien, deren monatliches Einkommen weniger als das Doppelte des Mindestlohns beträgt, umgerechnet rund 925 US$. Mit den Sozialwohnungen dürfte die Regierungspartei Morena ihre Zustimmung in der breiten Bevölkerung weiter steigern.

    Der Plan México sieht zudem die Vergabe von 577.000 neuen Wohnbaukrediten bis 2030 vor sowie den Schuldenerlass von 4,4 Millionen in der Vergangenheit vergebenen Kreditverträgen. Zuständig für Wohnbaukredite sind in Mexiko die beiden Institute Infonavit und Fovissste, die sich ebenfalls am Bau von Sozialwohnungen beteiligen.

    Hohe Preise für Industrieimmobilien in Mexiko-Stadt

    Die günstigsten Monatsmieten unter den genannten Standorten bietet Guanajuato mit durchschnittlich 4,90 US$ je Quadratmeter (Industriegebäude Klasse A und B). Etwas teurer ist das nahe gelegene Querétaro (6,90 US$). In der nördlichen Grenzstadt Ciudad Juárez liegen die Monatsmieten bei 7,60 US$ je Quadratmeter, Mexiko-Stadt ist mit 9,30 US$ deutlich teurer. Für die beiden weiteren Metropolen werden Preisspannen angegeben: Monterrey 5,30 bis 10,90 US$ und Guadalajara 6,80 bis 9,00 US$ je Quadratmeter.

    Die meisten Industrieimmobilien in Mexiko-Stadt befinden sich im Korridor CTT (Cuautitlán, Tultitlán, Tepotzotlán) im Norden der Hauptstadt sowie im benachbarten Ort Tlalnepantla. Hier betreiben unter anderem Amazon, Mercado Libre, Coca-Cola und PepsiCo Distributionszentren und Ford ein Automobilwerk. In Monterrey konzentriert sich das Angebot auf die Stadtteile Apodaca (Klasse A) und Guadalupe (Klasse B). In Guadalajara ist der Vorort El Salto vor allem wegen seiner Nähe zum Flughafen ein beliebter Standort für Industrieimmobilien.

    Die beiden Millionenstädte Mexiko-Stadt und Guadalajara weisen aufgrund begrenzt verfügbarer Flächen aktuell geringe Leerstandsquoten von Industrieimmobilien auf (1,8 beziehungsweise 0,4 Prozent). Im Norden Mexikos nahe der US-Grenze sind noch mehr Industrieimmobilien verfügbar. Die Leerstandquoten liegen bei 5,7 Prozent in Monterrey und 9,8 Prozent in Ciudad Juárez.

    Leerstandsquote von Büros sinkt allmählich

    Im Zuge der Coronapandemie und der Einführung hybrider Arbeitsmodelle ging die Nachfrage nach Büroflächen deutlich zurück. Allmählich kehrt sich der Trend jedoch um und die Leerstandsquote von Büros sinkt wieder. So stehen in Mexiko-Stadt rund 21,5 Prozent der Bürofläche leer (Stand: 2. Quartal 2025), weniger als in den Vorjahren. Vor der Pandemie im Jahr 2019 betrug die Leerstandsquote jedoch nur 15 Prozent, so Colliers International. Das größte Angebot an Büroflächen befindet sich in den Stadtteilen Santa Fe, Polanco, Insurgentes und Reforma. In Monterrey (17,9 Prozent) und Querétaro (17 Prozent) ist die Leerstandsquote etwas geringer als in der Hauptstadt, in Guadalajara (10,2 Prozent) liegt sie sogar deutlich tiefer.

    Laut Colliers International liegen die Büromieten weiterhin unter dem Niveau von vor der Pandemie. In Mexiko-Stadt werden monatlich je Quadratmeter im Schnitt 23,75 US$ für Klasse A+ und 21,10 US$ für Klasse A verlangt. Für Monterrey wird ein durchschnittlicher Mietpreis zwischen 11 US$ und 38 US$ je Quadratmeter angegeben, darin sind Gebäude der Klassen A+, A und B berücksichtigt. In Guadalajara liegt der Mietpreis zwischen 8,20 US$ und 25 US$. In Querétaro sind die Büromieten mit durchschnittlich 16,89 US$ für Klasse A+ und 15,50 US$ für Klasse A etwas niedriger.

    Neue Luxuskaufhäuser

    Nach Angaben des Einzelhandelsverbandes ANTAD investieren die 157 Mitgliedsunternehmen des Verbandes 2025 rund 3 Milliarden US$ in Mexiko. Die Mittel dienen der Erweiterung und Modernisierung der Geschäfte. Im Jahr 2024 hatten die entsprechenden Investitionen nur bei 2,1 Milliarden US$ gelegen, so ANTAD. Besonders hohe Ausgaben haben die Supermarktkette Soriana sowie die Kaufhausketten Liverpool und Palacio de Hierro. So will Palacio de Hierro seine 15 bestehenden Filialen modernisieren und mittelfristig neue Kaufhäuser in den Städten Mérida und San Luis Potosí eröffnen. Insgesamt gibt es in Mexiko laut Colliers International 827 Kaufhäuser mit einer Fläche von jeweils über 10.000 Quadratmetern.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

    Steigende Temperaturen und ein sich zuspitzender Wassermangel treiben in Mexiko die Nachfrage nach energieeffizienter Ausrüstung im Bausektor an.

    Deutsche Unternehmen berichten davon, dass es wichtig sei, die Produkte an den mexikanischen Markt anzupassen. Dies betreffe zum einen den Preis, der im Massenmarkt eine bedeutende Rolle spiele. Aber auch die klimatischen Eigenschaften sollten berücksichtigt werden: Baumaterialien und -komponenten müssen im warmen Mexiko weniger gegen Kälte schützen, dafür aber resistenter gegen UV-Strahlung und Hitze sein. So werden im Sommer in Nordmexiko Temperaturen von bis zu 50 Grad erreicht. Auch eine möglichst einfache Montage ist von Vorteil, da Handwerker teilweise nicht gut ausgebildet sind.

    Käufer und Mieter im Premiumsegment sind durchaus an Energieeffizienz und Komfortangeboten wie einem guten Lärmschutz durch Doppel- oder Dreifachverglasung interessiert. Für die preisbewusste Kundschaft entwerfen die Projektentwickler hingegen Wohnangebote, die nahezu ohne Dämmmaterialien auskommen. Allerdings vergibt die nationale Wohnungsbaukommission Conavi (Comisión Nacional de Vivienda) inzwischen auch spezielle Kredite für Sozialwohnungen, um deren Energieverbrauch zu senken.

    Nicht nur bei der Hardware gibt es Chancen auf dem mexikanischen Markt. Auch Architektur-, Installations- und Beratungsleistungen werden nachgefragt. Laut Branchenexperten fehlt es an gut ausgebildeten Handwerkern, die die Ausstattung entsprechend internationalen Standards installieren und warten können. So haben Monteure teilweise Probleme bei der korrekten Installation von Solarpaneelen. Außerdem besteht in der mexikanischen Bauindustrie ein wachsendes Interesse an Software zur Gebäudedatenmodellierung (Building Information Modeling).

    Nachhaltigkeitsinitiativen fördern das Geschäft deutscher Firmen

    "In den letzten Jahren erzielten wir zweistellige Wachstumsraten in Lateinamerika, auch Mexiko entwickelt sich sehr gut",

    berichtet Michael Schmid, Vertriebsleiter für Lateinamerika (ohne Brasilien) beim Münchner Anbieter von Kühlsystemen Güntner im Gespräch mit Germany Trade & Invest (GTAI). Einzelhandelsgeschäfte wie die Convenience-Kette Oxxo seien wichtige Abnehmer von Kühlsystemen. Auch in zahlreichen Fabriken der Automobilindustrie seien Geräte von Güntner installiert.

    "Weiterhin großes Potenzial sehe ich in der Lebensmittelindustrie und in der Agrarwirtschaft. Gerade bei Avocados und Beeren ist Mexiko technologisch sehr weit fortgeschritten. Diese Sektoren exportieren große Mengen in die USA", so Schmid.

    Aufgrund des sich zuspitzenden Wassermangels in Mexiko wollen zudem viele Getränkehersteller ihren Wasserverbrauch reduzieren und setzen auf wassersparende Luftkühler von Güntner. Auch um den Verbrauch von Fluorkohlenwasserstoffen (HFKW), die zur Erderwärmung beitragen, zu reduzieren, fördern viele Unternehmen den Umstieg auf umweltfreundliche, natürliche Kältemittel. Seitens der Regierung kämen allerdings kaum Impulse zur Reduzierung der HFKW-Kältemittel, sagt Michael Schmid.

    Nachfrage nach energieeffizienter Ausrüstung steigt

    Immobilienentwickler, die in Mexiko unter der Rechtsform der Fibra (Fideicomiso de Infraestructura y Bienes Raíces) agieren, investieren verstärkt in nachhaltige Gebäude. Fibra Uno etwa, mit 600 Immobilien der größte Entwickler Lateinamerikas, will bis 2030 den Stromverbrauch seiner Gebäude um 80 Prozent und den Wasserverbrauch um 60 Prozent senken. Auch Industrieparks achten nach Aussage des Branchenverbandes AMPIP (Asociación Mexicana de Parques Industriales Privados) verstärkt auf Nachhaltigkeit.

    Im Rahmen des grünen Bauens steigt die Nachfrage nach folgenden Produkten:

    • Parkettböden aus nachhaltigem Holz,
    • umweltfreundliche Farben und Lacke,
    • Energiesparlampen,
    • energieeffiziente Haushaltsgeräte,
    • hocheffiziente Klimatechnik für Hotels, Krankenhäuser etc.,
    • natürliche Dämm- und Brandschutzmaterialien und
    • ökologische Trinkwasseraufbereitungsanlagen

    Generell sei das Angebot an energieeffizienter Ausrüstung in Mexiko von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich, berichtet ein Brancheninsider. So seien solarthermische Anlagen in allen Preis- und Qualitätsklassen verfügbar, während es beispielsweise bei Induktionsherden nur wenige Anbieter gebe.

    Technisch anspruchsvolle Ausrüstung zur Steigerung der Energieeffizienz wird meist importiert, während nationale Hersteller eher einfache Produkte fertigen. Im Bereich der Automatisierungs- und Kontrolltechnik haben US-amerikanische Hersteller eine starke Stellung. Anbieter von Klimatechnik kommen häufig aus Asien (LG, Samsung, Toshiba, Mitsubishi, Midea), aber auch aus Europa (Electrolux, Güntner) und den USA (Johnson Controls, Carrier). Dämmstoffe sowie Ausgangsmaterialien für Fenster und Türen stammen meist von den Unternehmen Dow, Grupo Bari und Termofoam sowie den deutschen Firmen BASF und Rehau. Bei Solarpaneelen sind die Firmen Trina Solar, Risen Energy und Canadian Solar führend.

    Mexiko liegt bei LEED-Zertifikaten in Lateinamerika vorne

    Nach Angaben des U.S. Green Building Council (USGBC) lag Mexiko 2024 im weltweiten Vergleich auf Rang 6 bei der LEED-zertifizierten Fläche (2,3 Millionen Quadratmeter). Insgesamt wurden 104 Bauprojekte zertifiziert, deutlich mehr als noch 2023 (86 Projekte). Damit war Mexiko in Lateinamerika führend vor Brasilien, zumindest was die zertifizierte Baufläche angeht.

    Unter anderem wurde 2024 das Bürogebäude Torre Diana in Mexiko-Stadt mit dem neuen LEED v5-Standard für Betrieb und Wartung (O+M) ausgezeichnet, als erstes Büroprojekt weltweit. Auch der Industriepark Tlanelpark IV nördlich von Mexiko-Stadt erhielt dieses Zertifikat. Neben LEED sind in Mexiko auch die Standards EDGE (Excellence in Design for Greater Efficiencies), GRI (Global Reporting Initiative) und GRESB (Global Estate Sustainability Benchmark) verbreitet.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Hochbau: Projekte

    Geschäftschancen bestehen mittelfristig beim Bau neuer Wolkenkratzer und Luxushotels, aber auch im Segment der Sozialwohnungen.

    Derzeit entstehen in Mexiko zwei Wolkenkratzer, die nach ihrer Fertigstellung die höchsten Gebäude Lateinamerikas werden sollen: Der Torre Reforma Colón in Mexiko-Stadt mit einer Höhe von 316 Metern und der Torre Rise in der nördlichen Industriemetropole Monterrey mit 475 Metern. Letzterer soll bei seiner geplanten Fertigstellung Mitte 2026 sogar den Central Park Tower in New York vom zweiten Platz der höchsten Gebäude Amerikas verdrängen. Angesichts des langsamen Baufortschritts erscheint dieser Termin jedoch als optimistisch.

    Der Komplex Mítikah im Süden von Mexiko-Stadt gilt mit 267 Metern aktuell als das höchste Gebäude der Hauptstadt. Es beherbergt ein Einkaufszentrum, 500 Wohnungen, Büros, Arztpraxen und Kinos. Der Projektentwickler Fibra Uno (FUNO) plant eine zweite Phase des Projektes, die auch Hotels umfassen soll. Mit rund 1 Million Quadratmetern wäre der Komplex dann eine der größten Immobilien Lateinamerikas.

    Ausgewählte Großprojekte im mexikanischen Wohnungs- und Wirtschaftsbau Investitionen in Millionen US-Dollar

    Vorhaben (Ort)

    Investitionssumme

    Beschreibung; Projektstand

    Projektträger
    Bau von 1,8 Millionen Sozialwohnungen

    Über 50.000 (Schätzung)

    Wohnungsbauprogramm der Regierung Sheinbaum bis 2030Staatliche Wohnbaukassen Infonavit, Conavi und Fovissste
    128 neue Industrieparks (landesweit)

    12.000 (Schätzung)

    Zwischen 2024 und 2030 sollen rund 21 Millionen Quadratmeter an zusätzlichen Industrieflächen entstehen (Quelle: Verband der Industrieparks AMPIP)Verschiedene Immobilienentwickler, u.a. Fibra Uno, Prologis, Finsa, Fibra Mty, Fibra Macquarie, Terrafina, Meor und Fibra Storage
    Torre Rise (Monterrey, Bundesstaat Nuevo León)

    2.500 (Schätzung)

    Soll mit 475 Metern das höchste Gebäude Lateinamerikas werden; 99 Stockwerke; Mischnutzung (Hotel, Büros, Wohnungen, Einkaufszentrum, Sky Deck); seit 2022 in BauAncore Group
    20 neue Krankenhäuser (landesweit)

    2.200

    Neue Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitskassen IMSS und ISSSTE; sollen 2026 und 2027 eröffnet werden.Gesundheitsministerium Secretaría de Salud
    8 neue Luxushotels der Grupo Xcaret (Halbinsel Yucatán)

    2.000

    5.600 neue Hotelzimmer in Umgebung der Vergnügungsparks des Unternehmens; Ankündigung 2022, geplante Fertigstellung bis 2037Grupo Xcaret
    Torre Reforma Colón (Mexiko-Stadt)

    2.000

    5 zusammenhängende Gebäude mit Mischnutzung (Büro, Hotel, Wohnraum); soll höchstes Gebäude von Mexiko-Stadt werden; Baubeginn 2019, Fertigstellung 2027 geplant

    Fibra SOMA

    Neuer Freizeitpark Perfect Day in Mahahual (Quintana Roo)

    1.000

    Richtet sich an Kreuzfahrttouristen; insgesamt 10 Schwimmbäder, darunter Infinity Pool mit 30.000 Quadratmetern; 2 Wasserrutschen in Form eines Jaguars und eines Sombreros; Inbetriebnahme Ende 2027Royal Caribbean
    29 neue All-Inclusive Resorts, u.a. in Puerto Vallarta, Playa del Carmen, Los Cabos

    850

    Über 5.000 neue Hotelzimmer; sollen 2025 und 2026 eröffnet werden.Grupo Posadas
    Neues Werk für Lkw in Ciénega de Flores (Nuevo León)

    700

    Soll Mitte 2026 Betrieb aufnehmen; wird größtes Produktionszentrum für Volvo und Mack Trucks weltweit.Volvo Group
    2 neue Luxushotels in Punta Mita (Nayarit)

    500

    250 Zimmer und 120 Wohnungen; 2 Golfplätze; geplante Fertigstellung bis 2030Immobilienentwickler DINE, Hotelbetreiber Montage International
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    Weitere Informationen zu Projekten finden Sie in der GTAI-Datenbank "Entwicklungsprojekte".

    Zweistellige Zinssätze für die Finanzierung von Immobilien

    Rund 60 Prozent der Wohnungsbaufinanzierungen in Mexiko werden von staatlichen Organisationen bereitgestellt. Die restlichen 40 Prozent entfallen auf Privatbanken und andere Finanzinstitutionen. Die wichtigsten staatlichen Institutionen sind der Arbeitnehmerfonds Infonavit (Instituto del Fondo Nacional para la Vivienda para los Trabajadores) und der Fonds für Staatsangestellte Fovissste (Fondo de la Vivienda del Instituto de Seguridad y Servicios Sociales de los Trabajadores del Estado). Auch das Militär, die staatliche Elektrizitätsgesellschaft CFE (Comisión Federal de Electricidad) sowie der staatliche Erdölkonzern Pemex vergeben Hypothekenkredite an ihre Angestellten. 

    Nach Angaben der nationalen Hypothekengesellschaft SHF (Sociedad Hipotecaria Federal) lag der durchschnittliche Hypothekenzins im 1. Halbjahr 2025 bei 11,63 Prozent und der durchschnittliche Kaufpreis für Immobilien landesweit bei 1,9 Millionen mex$ (umgerechnet rund 101.000 US$). In den Ballungszentren Mexiko-Stadt, Guadalajara und Monterrey liegen die Preise noch deutlich höher. Die deutlichsten Preissteigerungen von Immobilien werden laut SHF derzeit in den Tourismusregionen Baja California Sur, Nayarit und Quintana Roo verzeichnet.

    Die Wohnungsbaukommission Conavi ist für die Bundesförderung an die staatlichen Finanzierer zuständig. Sie koordiniert zudem staatliche Wohnbauprogramme wie Vivienda para el Bienestar und das Wiederaufbauprogramm PNR (Programa Nacional de Reconstrucción) für erdbebengeschädigte Gebäude. Von diesen Programmen profitieren Bauunternehmen, die auf das Niedrigpreissegment abzielen. Dazu gehören unter anderem die Firmen Consorcio ARA, Gicsa, Frisa, Gigante Grupo Inmobiliario, Inmuebles Carso, ICA, Inmobiliaria Vinte, Thor Urbana Capital und Acciona Parque Reforma. 

    Kredite für grünes Bauen

    Conavi vergibt spezielle Kredite im Rahmen der Programme EcoCasa, Sisevive und NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Action). EcoCasa, das unter anderem von der deutschen Entwicklungsbank KfW finanziert wird, stellt die höchsten und umfassendsten Anforderungen. Je nach Stufe sollen 20 bis 40 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber einer konventionellen Wohnung eingespart werden. Die anderen Programme kommen eher für Einzelmaßnahmen (Isolierung, Solarthermie etc.) in Betracht und verfolgen keinen so umfassenden Ansatz wie EcoCasa. Mit Stand April 2025 wurden landesweit über 73.000 Wohneinheiten über EcoCasa gebaut. Conavi ist Mitglied der Plattform Global Alliance for Buildings and Construction (GlobalABC) der Vereinten Nationen, die die umweltschädlichen Emissionen des Bausektors auf null senken will.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Tiefbau: Marktlage und -entwicklung

    Die Regierung Sheinbaum will vor allem den Personenverkehr auf der Schiene ausbauen. Zukünftig soll es möglich sein, mit dem Zug von Mexiko-Stadt bis zur US-Grenze zu fahren.

    Der Tiefbau in Mexiko verzeichnet aktuell starke Rückgänge, da die Regierung ihre Investitionen in Infrastrukturprojekte seit der Präsidentschaftswahl Mitte 2024 zurückgefahren hat. Zudem sind inzwischen wichtige Prestigeprojekte der Vorgängerregierung unter López Obrador fertiggestellt.

    Tiefbau dürfte sich erholen

    Nachdem der Produktionswert im Tiefbau 2024 bereits um 11,5 Prozent gesunken war, rutscht der Sektor derzeit noch stärker ins Minus: Im 1. Halbjahr 2025 sank der Wert um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 6 Milliarden US-Dollar (US$). In den Bereichen Transport sowie Erdöl und Petrochemie halbierte sich der Umsatz sogar, da die Arbeiten an den Megaprojekten Raffinerie Dos Bocas und Zugstrecke Tren Maya weitgehend beendet sind.

    Die Flaute im Tiefbau dürfte jedoch nicht lange andauern, da die Regierung Sheinbaum neue Infrastrukturprojekte auf den Weg bringt. Sie setzt den Schwerpunkt auf Zugstrecken für den Personenverkehr sowie auf den Ausbau und die Modernisierung verschiedener Häfen und Flughäfen. Letztere müssen fit gemacht werden für die Besucher der Fußball-Weltmeisterschaft, die 2026 in Nordamerika stattfindet.

    Produktionswert im mexikanischen Tiefbau In Millionen US-Dollar, Veränderung in Prozent
     

    2023 1)

    2024 1)

    Veränderung 2024/23 (nominal) 2)

    Produktionswert im Tiefbau insgesamt, davon:

    19.940

    17.076

    -11,5

     Transport

    11.074

    8.126

    -24,1

     Erdöl, Petrochemie

    4.305

    3.982

    -4,4

    Gebäudestrukturen für den Tiefbau

    1.439

    1.830

    31,4

     Wasser/Abwasser

    1.216

    1.386

    17,8

     Stromversorgung, Telekommunikation

    931

    975

    8,3

     Andere

    975

    777

    -17,7

    1 Berechnet mit durchschnittlichen Wechselkursen von 2023 (1 US$ = 17,73 mex$) und 2024 (1 US$ = 18,33 mex$); 2 Veränderung in Landeswährung.Quelle: INEGI (Encuesta Nacional de Empresas Constructoras, ENEC) 2025; Economist Intelligence Unit 2025

    Einige Abschnitte bereits im Bau

    Neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich in den kommenden Jahren durch die Infrastrukturprojekte des staatlichen Wirtschaftsprogramms Plan México. So sollen bis zum Ende der Amtsperiode von Präsidentin Claudia Sheinbaum im Jahr 2030 Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 3.400 Kilometern für den Personenverkehr entstehen. Nach Schätzung des Informationsdienstleisters BNamericas sind zur Realisierung der Zugprojekte des Plan México Investitionen von rund 58 Milliarden US$ notwendig.

    Die beiden Achsen von Mexiko-Stadt über Querétaro bis hin zu den US-Grenzübergängen Nuevo Laredo im Osten sowie Nogales im Westen sind Eckpfeiler des neuen Zugnetzes. Sheinbaum versprach, beide Strecken vor Ende ihrer Amtszeit in Betrieb zu nehmen. Mitte September 2025 begann ein Konsortium um das mexikanische Bauunternehmen ICA Constructora mit dem Bau des nordöstlichen Abschnitts Saltillo - Nuevo Laredo (394 Kilometer).

    Auch die rund 100 Kilometer lange Zugverbindung von Mexiko-Stadt über den nördlich der Hauptstadt gelegenen Flughafen AIFA bis hin zur Stadt Pachuca wird bereits gebaut. Dafür setzt die mexikanische Regierung das Verteidigungsministerium Sedena (Secretaría de la Defensa Nacional) ein. Mit einem Teilstück der Strecke zwischen Querétaro und Irapuato (107 Kilometer) wurde im August 2025 das portugiesische Unternehmen Mota-Engil beauftragt, auch hier dürfte der Bau demnächst starten.

    Zugprogramm in vier Phasen

    In der zweiten Phase sollen die Streckenabschnitte Querétaro - San Luis Potosí (205 Kilometer), Mazatlán - Los Mochis (441 Kilometer) und Irapuato - Guadalajara (310 Kilometer) vergeben werden, so Andrés Lajous, Leiter der Koordinierungsstelle für Züge und öffentlichen Transport (ATTRAPI) auf einer Pressekonferenz im September 2025. Der Baubeginn dieser Abschnitte ist für 2026 geplant.

    "Warum haben wir diese Reihenfolge gewählt? Das Ziel ist ganz klar, Nuevo Laredo und Nogales über den Golf von Mexiko und den Pazifik zu erreichen. Unser Ziel ist es, mit dem Ausbau des Schienenverkehrs auf diesen Strecken so schnell wie möglich den Betrieb dort aufzunehmen, wo wir eine Reisenachfrage feststellen", so Lajous gegenüber den Medien.

    In einer dritten Phase sollen folgende Streckenabschnitte in Angriff genommen werden: Guaymas - Hermosillo (135 Kilometer), Guadalajara - Tepic (204 Kilometer), San Luis Potosí - Saltillo (444 Kilometer) und Los Mochis - Guaymas (362 Kilometer). In Phase 4 kommen dann die beiden noch fehlenden Abschnitte an der Pazifikküste Hermosillo - Nogales (277 Kilometer) und Tepic - Mazatlán (275 Kilometer) hinzu, so Andrés Lajous von ATTRAPI.

    Personenzüge waren in Mexiko bis in die 1990er Jahre im Einsatz, dann zog sich der Staat aus dem defizitären Geschäft zurück und vergab langjährige Konzessionen. Die neuen Betreiber – vor allem die beiden Konzerne Ferromex und Canadian Pacific Kansas City (CPKC) – stellten die verbliebenen Personenzugverbindungen ein und bieten seither ausschließlich Schienengüterverkehr an. Große Abschnitte der geplanten neuen Strecken sollen parallel zu den bestehenden Güterverbindungen verlaufen, wo der Staat über die Wegerechte verfügt.

    Flughäfen werden auf Besucherströme vorbereitet

    Gemäß dem Plan México sollen bis 2030 landesweit 62 Flughäfen modernisiert und ausgebaut werden. Das Transport- und Kommunikationsministerium SICT beziffert das Volumen der staatlichen Investitionen und der Investitionen des Privatsektors auf 6,6 Milliarden US$.

    Die Flughäfen an den drei mexikanischen Austragungsorten der Fußball-WM 2026 haben vorerst Priorität. In Mexiko-Stadt sollen allein 2026 rund 160 Millionen US$ in den baufälligen, internationalen Flughafen Benito Juárez (AICM) fließen. Unter anderem sollen die Gebäudestrukturen verbessert und Klimaanlagen im Terminal 2 installiert werden.

    In der nordmexikanischen Industriemetropole Monterrey hat der Betreiber Grupo Aeroportuario Centro Norte (OMA) Ausgaben in Höhe von 400 Millionen US$ für den Ausbau des internationalen Flughafens vorgesehen. OMA gehört inzwischen der französischen Firma VINCI Airports. In Mexikos zweitgrößter Stadt Guadalajara modernisiert Flughafenbetreiber Grupo Aeroportuario del Pacífico (GAP) anlässlich der Fußball-WM das Terminal 1. Auch in Cancún bereitet Betreiber Grupo Aeroportuario del Sureste (Asur) den internationalen Flughafen auf die Touristenströme vor.

    Auch Straßennetz erhält Investitionen

    Das Straßennetz soll bis 2030 für 18,9 Milliarden US$ verbessert und ausgebaut werden, so BNamericas. Dazu gehört die Instandhaltung von rund 49.000 Kilometern und die Neuasphaltierung von 9.400 Kilometern des Bundesnetzes. Vor allem Regionen, die nicht vom Zugnetz abgedeckt sind, sollen bessere Straßen erhalten. Dies betrifft insbesondere den Süden des Landes, aber auch die Halbinsel Baja California.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

    Der Ausbau der Metrolinien in den Großstädten sowie des überregionalen Schienenverkehrs eröffnet deutschen Unternehmen interessante Geschäftschancen.

    Die aufgeführten Großprojekte sind vielfach auf spezialisierte Bauausrüstung aus dem Ausland angewiesen. Für deutsche Anbieter ist es jedoch nicht einfach, in Mexiko Fuß zu fassen. Der Bausektor wird von heimischen, lateinamerikanischen, iberischen und inzwischen auch chinesischen Baufirmen dominiert. Für Technologieanbieter ist es daher umso wichtiger, frühzeitig Kontakte zu den zuständigen Behörden und nach Möglichkeit auch zu den Hauptauftragnehmern der Projekte zu knüpfen.

    Tiefbau importiert Technologie aus dem Ausland

    Der mexikanische Tiefbau benötigt generell Ausrüstungen wie Baumaschinen, Tunnelbohrmaschinen, Portaldrehkräne, Pumpen und Generatoren. Vieles davon wird aus dem Ausland importiert, da die heimische Kapitalgüterindustrie schwach ausgeprägt ist. Im 1. Halbjahr 2025 waren die Investitionen in Maschinen und Anlagen in Mexiko allerdings rückläufig: Die Investitionen in lokal hergestellte Maschinen und Anlagen gingen um 5,5 Prozent zurück, die in importierte Geräte um 8,2 Prozent, so das Statistikamt INEGI.

    Für den Straßenbau werden insbesondere Mobil- und Drehkräne, Frontlader, mobile Plattformen und Verkehrsleittechnik gebraucht. Frontlader und einfache Verkehrsleittechnik werden zum Teil im Land selbst hergestellt, während Kranausrüstung mit hoher Kapazität ausschließlich importiert wird. Der Bau und Betrieb von Häfen erfordern Containerkrane, Sicherheitssysteme, IT-Dienstleistungen, Planungs- und Bauleistungen sowie Baggerarbeiten. Schienenverkehrsprojekte brauchen Rahmen-, Mobil- und Drehkräne, außerdem dieselelektrische Lokomotiven, überdachte und geschlossene Waggons, Stahlschienen, Fahrgestelle und Anhänger, Schienenverlege- und Wartungsgeräte sowie Signalsysteme.

    Neben Baumaschinen und Technologie auch Dienstleistungen gefragt

    Deutsche Baufirmen, die als Anker fungieren könnten, sind derzeit nicht in Mexiko aktiv. Allerdings expandiert die Firma DB Engineering & Consulting im Planungsbereich von Zugstrecken. Unternehmen wie Liebherr, Kaeser, Beumer Group, Wirtgen Group, Siemens und Herrenknecht sind wichtige Technologielieferanten für den mexikanischen Bausektor.

    Liebherr fertigt in der nordmexikanischen Metropole Monterrey Großwälzlager und Zahnkränze für Kunden in den USA, die unter anderem in Baumaschinen eingesetzt werden. In Mexiko-Stadt hat das Unternehmen seit 2013 eine Vertriebs- und Servicegesellschaft für Fahrzeugkrane und unterhält zudem eine Logistikniederlassung in der Stadt Veracruz. Herrenknecht war am Großprojekt des Nahverkehrszugs Tren Interurbano zwischen Mexiko-Stadt und Toluca beteiligt: Beim Bau des unterirdischen Streckenabschnitts kamen zwei Multi-Mode-Tunnelbohrmaschinen (TBM) von Herrenknecht zum Einsatz.

    Neben spezialisierten Produkten und Maschinen besteht in Mexiko auch Bedarf an entsprechenden Ingenieur- und Beratungsleistungen sowie an Software für Infrastrukturprojekte. Ingenieurstudien für Infrastrukturprojekte werden häufig von ausländischen Firmen durchgeführt. So kam DB Engineering & Consulting als sogenannter Schattenbetreiber des Zugprojektes Tren Maya zum Einsatz und beriet in dieser Funktion unter anderem bei der Erstellung der Fahrpläne. Zuletzt wurde das Unternehmen mit dem Design Review für die Zugstrecke zwischen Mexiko-Stadt und Querétaro beauftragt. Zum Generalkonzessionär des Projekts wurde im April 2025 das Staatsunternehmen GAFSACOMM ernannt, das im Besitz des Militärs ist und mit DB Engineering & Consulting bereits beim Tren Maya zusammengearbeitet hatte.

    Beratende Ingenieure im Ausland

    Bei großen Infrastrukturprojekten sind vielfältige Beratungsleistungen gefragt. Deutsche Ingenieurbüros führen weltweit unter anderem Machbarkeitsstudien durch, prüfen Designs und überwachen den Bau. Branchenvertreter berichteten GTAI von ihren Projekten in Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika. Dabei wird deutlich: Deutsche Ingenieure sind vor allem in aufstrebenden Märkten aktiv. Dort sind sie oft auf Partner angewiesen. Wir beleuchten, wie sich die Deutschen gegen die Konkurrenz durchsetzen und an Aufträge kommen. Außerdem geben wir rechtliche Tipps. Erfahren Sie im GTAI-Online-Special mehr über Erfolgsfaktoren, Hürden und Besonderheiten der Branche.

    China immer stärker bei Nahverkehrszügen

    Im September 2025 konnte der chinesische Konzern CRRC Zhuzhou Locomotive eine Ausschreibung für die Lieferung von 15 elektrischen Zügen für die Strecke Mexiko-Stadt - Flughafen AIFA - Pachuca für sich entscheiden. Mit einem Preis von rund 320 Millionen US$ stach das Unternehmen den Mitbewerber CAF aus Spanien aus. Dieser hatte ein Angebot von rund 540 Millionen US-Dollar (US$) für die Lieferung der Züge und deren Wartung über fünf Jahre vorgelegt. Die 15 Züge sollen das erwartete Passagieraufkommen von täglich rund 100.000 Passagieren zwischen Mexiko-Stadt und Pachuca bewältigen.

    Der Hersteller von Schienenfahrzeugen CRRC Zhuzhou Locomotive konnte in Mexiko zuletzt verschiedene Aufträge an Land ziehen, darunter auch die Lieferung des rollenden Materials für die neuen Metrolinien 4 und 6 in Monterrey (13 Züge) sowie die Modernisierung der Metrolinie 1 in Mexiko-Stadt (30 Züge). Bei letztgenanntem Projekt wirkte auch Siemens Mobility als Lieferant der Kontrollsysteme (Communication-Based Train Control, CBTC) mit. CRRC montiert seit 2022 Züge im zentralmexikanischen Querétaro.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Tiefbau: Projekte

    Nachdem die Prestigeprojekte von López Obrador abgeschlossen sind, richtet die Regierung Sheinbaum ihr Augenmerk nun vor allem auf den Schienenpersonenverkehr.

    Ausgewählte Großprojekte im mexikanischen Tiefbau/Infrastrukturbau Investitionen in Milliarden US-Dollar

    Vorhaben (Ort)

    Investitionssumme

    Projektstand/Details

    Projektträger

    Zugstrecke Mexiko-Stadt - Querétaro - San Luis Potosí - Saltillo - Nuevo Laredo

    19,9

    Personenverkehr; 1.270 Kilometer Länge, aufgeteilt in vier Einzelprojekte; Teilstrecke zwischen Saltillo und Nuevo Laredo im August 2025 an Konsortium um ICA Constructora vergeben; geplante Inbetriebnahme der Gesamtstrecke 2029Transportministerium SCT; Verteidigungsministerium Sedena (Hauptauftragnehmer)
    Zugstrecke Querétaro - Guadalajara - Nogales

    k.A.

    Personenverkehr; 2.110 Kilometer; erster Teilabschnitt Querétaro - Irapuato Mitte 2025 an Konsortium um Mota-Engil vergebenTransportministerium SCT
    Tiefwasserhafen Punta Colonet (Bundesstaat Baja California)

    5,0

    Soll wichtiger Pazifikhafen werden, auch dank Nähe zu USA; Umweltlizenz Ende 2024 erhalten; geplanter Baubeginn Ende 2025; geplante Beteiligung der chinesischen Hutchison Ports könnte jedoch auf Widerstand der US-Regierung stoßenRegierung des Bundesstaates Baja California

    Zugstrecke El Insurgente (Mexiko-Stadt - Toluca)

    4,7

    Abschnitt Toluca - Santa Fe in Betrieb; Teilstrecke innerhalb von Mexiko-Stadt soll bis Ende 2025 fertig gestellt werden; Länge: 58 Kilometer; Beteiligte Bauunternehmen u.a. Alfa Proveedores y Contratistas, Grupo CAABSA, ICA, Construcciones Rubau, Grupo Azvi

    Transportministerium SCT; Fondo Nacional de Infraestructura Fonadin (Betreiber) 

    Zugstrecke Mexiko-Stadt - Flughafen AIFA - Pachuca

    2,3

    Verbindung Bahnhof Buenavista (Mexiko-Stadt) mit neuem Flughafen AIFA und der Stadt Pachuca auf einer Länge von 58 Kilometern; Fahrzeit 75 Minuten; 108.000 Passagiere täglich; Inbetriebnahme 2027; 15 Züge werden von CRRC (China) geliefertTransportministerium SCT; Verteidigungsministerium Sedena (Hauptauftragnehmer)
    Ausbau des Hafens Manzanillo (Colima)

    1,5

    Wichtigster Hafen Mexikos; Kapazität soll von aktuell 3 Millionen TEU jährlich auf 10 Millionen TEU ausgebaut werden; Fertigstellung des Ausbaus 2030Hafenbehörde ASIPONA Manzanillo; Marine SEMAR; Verteidigungsministerium Sedena (Hauptauftragnehmer)
    Ausbau Internationaler Flughafen Cancún (Quintana Roo)

    1,4

    Modernisierung der bestehenden vier Terminals und Neubau eines fünften Terminals; soll zum Teil schon für die Fußball-WM 2026 fertig seinTransportministerium SCT; Grupo Aeroportuario del Sureste ASUR
    Ausbau Internationaler Flughafen Guadalajara (Jalisco)

    1,2

    Modernisierung Terminal 1 für die Fußball-WM; neues Terminal 2, Erhöhung der Kapazität des Flughafens um 50 Prozent bis 2029Transportministerium SCT; Grupo Aeroportuario del Pacífico GAP
    Neue Metrolinie 6 in Monterrey (Nuevo León)

    k.A.

    Neue Metrolinie zwischen internationalem Flughafen und Avenida Las Américas/Parque Fundidora; Länge: 18 Kilometer; Monorail; soll vor Fußball-WM 2026 in Betrieb gehen; Mota-Engil (Portugal, Bau) und CRRC (China, rollendes Material)Regierung des Bundesstaats Nuevo León; öffentliche Verkehrssysteme der Stadt Monterrey (Sistema de Transporte Colectivo Monterrey)
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    Weitere Informationen zu Projekten finden Sie in der GTAI-Datenbank "Entwicklungsprojekte".

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Wettbewerbssituation und Geschäftspraxis

    Tiefbauunternehmen profitieren von Infrastrukturprojekten der Regierung, darunter neue Zugstrecken für den Personenverkehr. Korruption bleibt in Mexiko jedoch ein Problem.

    Nach der Präsidentschaftswahl im Juni 2024 hat die neue Regierung die Bauaktivität bei einigen größeren Infrastrukturprojekten spürbar zurückgefahren. Das betrifft vor allem die Zugstrecke Tren Maya und die Raffinerie Dos Bocas. Die beiden Leuchtturmprojekte der Vorgängerregierung López Obrador sind inzwischen aber weitgehend fertiggestellt. Beteiligte Tiefbauunternehmen wie CICSA und IDEAL, die beide zur Unternehmensgruppe des Milliardärs Carlos Slim gehören, sind davon betroffen.

    Der portugiesische Tiefbaukonzern Mota-Engil expandierte stark in Mexiko und stieg gemessen am Umsatz 2024 zum größten, in Mexiko engagierten Bauunternehmen auf. Zwischen 2021 und 2024 verzehnfachte der Konzern seine Erlöse in Mexiko, so Angaben des Wirtschaftsmagazins Expansión. Neben dem Tren Maya (Abschnitte 1 und 5) wirkt Mota-Engil auch an den neuen Metrolinien 4, 5 und 6 in Monterrey sowie der neuen Bahnlinie 4 in Guadalajara mit.

    Betreiber von Mautstraßen wie die Unternehmen Aleatica und Pinfra (Promotora y Operadora de Infraestructura) legten 2024 dank des im Vergleich zu den Pandemiejahren erhöhten Verkehrsaufkommens und des starken Exports in die USA im zweistelligen Prozentbereich zu.

    Größte Bau- und Immobilienunternehmen in Mexiko 2024Umsatz in Millionen US-Dollar, Veränderung in Prozent
    Unternehmen

    Umsatz 2024 1)

    Veränderung 2024/23 2)

    Mota-Engil México

    2.709

    15,6

    Aleatica

    2.530

    13,8

    CICSA (Grupo Carso)

    2.319

    -5,6

    Fibra Uno

    1.545

    8,7

    IDEAL

    1.543

    4,0

    Grupo Indi

    1.209

    26,8

    Pinfra

    1.015

    19,8

    Grupo GP

    1.008

    8,8

    Coconal

    966

    0,5

    RUBA

    914

    15,3

    1 berechnet mit durchschnittlichem Wechselkurs von 2024 (1 US$ = 18,33 mex$); 2 Veränderung auf mex$-Basis.Quelle: Wirtschaftsmagazin Expansión 2025; Economist Intelligence Unit 2025

    Regierungsprogramm bietet Chancen für Unternehmen

    Neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich für Tiefbauunternehmen durch die Infrastrukturprojekte des Plan México der Regierung Sheinbaum. So sollen bis zum Ende der Amtsperiode im Jahr 2030 Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 3.400 Kilometern für den Personenverkehr entstehen.

    Den Anfang machte erneut Mota-Engil México. Das Unternehmen erhielt im August 2025 den Zuschlag für das erste ausgeschriebene Teilstück von 30 Kilometern der geplanten Zugstrecke zwischen Querétaro und Irapuato (Bundesstaat Guanajuato). Der Auftragswert beläuft sich auf rund 350 Millionen US-Dollar (US$). Die Ausschreibung für das Teilstück II läuft noch bis September.

    Im Juli 2025 rief die mexikanische Regierung die Koordinierungsstelle Agencia de Trenes y Transporte Público Integrado (ATTRAPI) ins Leben, die für Bau und Betrieb der landesweiten Zugstrecken zuständig ist. Sie gehört zum Ministerium für Infrastruktur, Kommunikation und Transport (SICT).

    Militär an zahlreichen Bauprojekten beteiligt

    Verstärkt kommt das mexikanische Militär Sedena (Secretaría de la Defensa Nacional) bei öffentlichen Infrastrukturprojekten zum Zuge. So wurde Sedena Anfang 2025 mit der Fertigstellung der elektrifizierten Zugverbindung zwischen dem Bahnhof Buenavista in Mexiko-Stadt und dem nördlich der Hauptstadt gelegenen neuen Flughafen AIFA (Aeropuerto Internacional Felipe Ángeles) beauftragt (Tren Suburbano Línea 2). Mit dem Zug soll man zukünftig in 45 Minuten zu dem abseits gelegenen Flughafen gelangen. Auch für die weiterführende Verbindung zwischen AIFA und der Stadt Pachuca auf einer Länge von 58 Kilometern ist das Militär zuständig.

    Der Flughafen AIFA in Mexiko-Stadt, die milliardenschweren Eisenbahnprojekte Tren Maya und Istmo de Tehuantepec sowie die neuen internationalen Flughäfen in Tulum und Chetumal sind ebenfalls unter der Leitung von Sedena errichtet worden. Die Projekte laufen über das 2022 gegründete Staatsunternehmen GAFSACOMM (Grupo Aeroportuario, Ferroviario y de Servicios Auxiliares Olmeca-Maya-Mexica), das im Besitz des Militärs ist und seit Mai 2025 unter der Marke Grupo Mundo Maya fungiert.

    Geschäftspraxis

    Die Bearbeitung des mexikanischen Marktes ist aufwendig, da eine starke Präsenz und eine genaue Beobachtung des Geschehens notwendig sind, um Erfolg zu haben. Für die Geschäftsanbahnung ist ein frühzeitiger und kontinuierlicher Kontakt zu Regierungsstellen und Auftragnehmern von Bauprojekten ratsam. Nach Aussagen deutscher Unternehmensvertreter sollte bereits in der Planungsphase Kontakt zu den zuständigen Behörden aufgebaut werden.

    Es empfiehlt sich, dem Ingenieurbüro, das die Ausschreibung vorbereitet, das eigene Produkt vorzustellen. Nicht zuletzt ist auch der Kontakt zu den verantwortlichen Baufirmen wichtig, die häufig direkt aus Mexiko (CICSA, IDEAL etc.) oder aus Europa (Acciona México, Techint, Mota-Engil etc.) stammen. Für den geschäftlichen Erfolg ist die Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner sehr wichtig. Viele der im Land tätigen Bauunternehmen sind in der Baukammer CMIC organisiert, die rund 9.000 Mitgliedsunternehmen hat.

    Mexiko schneidet im Korruptionsranking schlecht ab

    Korruption ist ein großes Problem in Mexiko, auch im Bausektor. Laut dem aktuellen Rechtsstaatlichkeitsindex des World Justice Project von 2024 steht Mexiko weltweit auf Rang 118 von 142 untersuchten Ländern. In der Unterkategorie "Abwesenheit von Korruption" belegt Mexiko sogar nur Platz 135. Auf dem Kontinent schneiden nur noch Venezuela, Bolivien und Haiti schlechter ab.

    Neben der direkten Projektvergabe sind auch die Enteignung benötigter Landflächen und die Erteilung von Baugenehmigungen von Korruption betroffen. Die Politik nimmt traditionell starken Einfluss, was sich in sehr kurzen Ausschreibungsfristen oder der Rücknahme bereits vergebener Aufträge äußern kann. 

    Verschiedene Quellen für öffentliche Ausschreibungen

    Öffentliche Ausschreibungen werden im Amtsblatt Diario Oficial de la Federación (DOF) beziehungsweise auf der Beschaffungsseite des öffentlichen Sektors Compras MX veröffentlicht. Auch die Internetseiten der ausschreibenden Behörden und Ministerien (SCT, IMSS, ISSSTE, Conagua) sowie der Staatsunternehmen Pemex und CFE bieten Informationen zu Ausschreibungen. Der Bauverband CMIC veröffentlicht Ausschreibungen staatlicher Bauprojekte auf nationaler Ebene gesammelt auf der neuen Plattform Portal de Licitaciones.

    Da die aktuelle Regierung einige große Bauprojekte ohne transparente Verfahren an das Militär übertragen hat, laufen viele Ausschreibungen für die Unterauftragnahme dieser Projekte über das Verteidigungsministerium Secretaría de la Defensa Nacional (Sedena).

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Zulieferprodukte: Marktlage

    Wegen der US-Zölle auf Stahl wurde in Mexiko bereits ein geplantes Investitionsprojekt abgesagt. Die Preise von Baumaterialien sind wieder im Auftrieb.

    Die Preise von Baumaterialien legen wieder stärker zu, so die mexikanische Baukammer CMIC (Cámara Mexicana de la Industria de la Construcción). Im Juli 2025 betrug der Preisanstieg rund 3,48 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit erhöhten sich die Preise für Baumaterialien fast exakt im Takt mit der allgemeinen Inflationsrate in diesem Zeitraum (+3,51 Prozent). Vor einem Jahr hatte der Preisanstieg bei Baumaterialien nur 1,8 Prozent betragen, so CMIC.

    Hohe Preissteigerungen wurden zwischen Juli 2024 und Juli 2025 vor allem bei folgenden Baumaterialien beobachtet: Kabeldrähte und Leitungen (+12,9 Prozent), Mauersteine (+9,4 Prozent), Ziegelsteine und Trennwände (+9,1 Prozent), Kies (+8,7 Prozent) und Gips (+7,9 Prozent). Preisrückgänge verzeichneten Rundeisen (-4,9 Prozent), Walzdraht (-3,6 Prozent) und Flachglas (-2,6 Prozent).

    Die mexikanische Baustoffindustrie ist bei einfachen Produkten relativ gut entwickelt. Große Konzerne wie Cemex, Cemento Cruz Azul, Grupo Lamosa, Elementia Materiales und Rotoplas sind nicht nur national, sondern auch international gut aufgestellt. Höherwertige und spezialisierte Produkte werden jedoch überwiegend importiert, vorrangig aus den USA.

    Importe von ausgewählten Baustoffen nach MexikoIn Millionen US-Dollar
    HS-CodeProdukt

    2023

    2024

    Davon aus Deutschland (2024)

    68Steine, Gips, Zement, Asbest, Glimmer oder ähnliche Stoffe

    964

    1.007

    48

    69Keramik

    1.066

    1.138

    58

    70Glas und Glaswaren

    1.984

    2.171

    54

    72Eisen und Stahl

    21.532

    20.244

    553

    73Waren aus Eisen und Stahl

    13.101

    10.949

    574

    74Kupfer und Kupferwaren

    4.833

    5.299

    142

    76Aluminium und Aluminiumwaren

    9.492

    10.232

    118

    83Metall und Metallwaren

    3.335

    3.621

    122

    Quelle: UN Comtrade 2025

    US-Zölle auf Stahl treffen Mexiko

    Die US-Regierung erhob im Februar 2025 einen Zoll von 25 Prozent auf Importe von Stahl und Aluminium und erhöhte diesen Zollsatz im Juni auf 50 Prozent. Während Mexiko kein wichtiger Lieferant von Aluminium ist, steht das Land bei Stahl auf Rang drei der Lieferanten der USA, hinter Kanada und Brasilien. Im Jahr 2023 gingen 77,5 Prozent der mexikanischen Stahlexporte an den nördlichen Nachbarn. Insgesamt wurden 2024 rund 18,2 Millionen Tonnen Stahl in Mexiko produziert, womit das Land weltweit auf Rang 15 lag, so der Verband für Eisen und Stahl Canacero (Cámara Nacional de la Industria del Hierro y Acero).

    Der brasilianische Stahlkonzern Gerdau brach im April 2025 aufgrund der neuen US-Zölle den Bau eines geplanten Stahlwerks in Mexiko ab. Die Investitionen dafür waren ursprünglich auf 600 Millionen US-Dollar (US$) veranschlagt worden, um 600.000 Tonnen Spezialstahl jährlich in Mexiko zu produzieren.

    Der Stahlkonzern Ternium mit Hauptsitz in Luxemburg hält hingegen an seinem 2024 bekannt gegebenen Investitionsplan im Umfang von 4 Milliarden US$ in den Standort Pesquería (Bundesstaat Nuevo León) fest. Neben dem Automobilsektor um das benachbarte Hyundai-Werk will Ternium auch die Bauindustrie mit Stahl beliefern. Der mexikanische Stahlhersteller Deacero baut derzeit für 600 Millionen US$ das neue Werk Ramos II im Bundesstaat Coahuila. Es soll Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen.

    Wichtige Hersteller von Baumaterialien in Mexiko 2024Umsatz in Millionen US-Dollar, Veränderung in Prozent
    UnternehmenSparte

    Umsatz 2024 1)

    Veränderung 2024/23 2)

    CemexZement

    16.200

    1,2

    Holcim MéxicoZement

    2.018

    1,7

    Cemento Cruz AzulZement

    1.623

    2,6

    Cementos de ChihuahuaZement

    1.367

    3,6

    Grupo LamosaKeramik

    1.852

    7,5

    PPG ComexFarben

    1.620

    10,0

    Ternium MéxicoEisen und Stahl

    8.862

    -5,9

    Grupo VillaceroEisen und Stahl

    3.612

    -7,0

    DeaceroEisen und Stahl

    3.546

    -7,1

    ArcelorMittal MéxicoEisen und Stahl

    2.787

    -12,4

    1 berechnet mit durchschnittlichem Wechselkurs von 2024 (1 US$ = 18,33 mex$); 2 Veränderung auf mex$-Basis.Quelle: Wirtschaftsmagazin Expansión 2025; Economist Intelligence Unit 2025

    Baumarktketten expandieren

    Das US-Unternehmen Home Depot ist die größte Baumarktkette des Landes mit landesweit rund 140 Niederlassungen und auf Produkte für Heimwerker spezialisiert. Immer wichtiger werden bei Home Depot Produkte einer Eigenmarke, die zusammen mit lokalen Lieferanten entwickelt werden. Laut Unternehmensangaben stammen 80 Prozent des Angebots von nationalen Lieferanten. In einer Pressekonferenz Anfang 2025 in Anwesenheit von Staatspräsidentin Claudia Sheinbaum gab Home Depot bekannt, bis zum Jahr 2028 rund 1,3 Milliarden US$ in Mexiko zu investieren, um das Netz auf 165 Baumärkte zu erweitern.

    Seit 2018 expandiert auch die chilenische Kette Sodimac in Mexiko und betreibt inzwischen 15 große Baumärkte, hauptsächlich im Zentrum des Landes und im Bundesstaat Nuevo León. Laut Investitionsplänen des Unternehmens will Sodimac 2025 für 650 Millionen US$ vier neue Baumärkte eröffnen. Andere wichtige Baustoffhändler wie Llano de la Torre, El Surtidor und Grupo Boxito sind meist nur in einer Stadt oder Region tätig.

    Darüber hinaus haben die wichtigsten Hersteller von Baumaterialien teilweise eigene Vertriebsnetze. Cemex verfügt mit Construrama auf Konzessionsbasis über ein weitverzweigtes Netz an kleinen Baustoffläden. Auch die in ihren Branchen dominierenden Firmen PPG Comex (Farben), Lamosa und Interceramic (beide Sanitärkeramik), Orbia (vormals Mexichem, PVC-Rohre) und Vitro (Glas) besitzen eigene Niederlassungen. Nahezu alle genannten Unternehmen haben mittlerweile App-gestützte Onlinestores aufgebaut.

    Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

  • Kontaktadressen

    BezeichnungAnmerkungen
    Secretaría de Comunicaciones y Transporte (SCT)Ministerium zuständig für Transportinfrastruktur und Kommunikation
    Secretaría de Desarrollo Agrario, Territorial y Urbano (Sedatu)Ministerium zuständig für Wohnungsbau und Stadtentwicklung
    Fondo Nacional de Infraestructura (Fonadin)Nationaler Infrastrukturfonds

    Comisión Nacional de Vivienda (Conavi) 

    Behörde zuständig für den sozialen Wohnungsbau
    Cámara Mexicana de la Industria de la Construcción (CMIC)Mexikanische Baukammer
    Obras ExpansiónFührendes Baumagazin

    Expo CIHAC

    Wichtigste Baumesse, nächster Termin 15. bis 19. Oktober 2026 in Mexiko-Stadt

    Expo Nacional Ferretera

    Messe für Baumaterial, nächster Termin 24. bis 26. Februar 2026 in Mexiko-Stadt
    Portal de LicitacionesAusschreibungsplattform für Bauprojekte des öffentlichen Sektors der Baukammer CMIC
    Mexico Projects HubPlattform mit Projekten in den Bereichen Infrastruktur und Energie finanziert u.a. von der GIZ
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