Zollbericht Mexiko Produktsicherheit, Normen und Standards, Zertifizierung
Normen und Standards
Eine Vielzahl von Produkten unterliegen mexikanischen Normen und Standards hinsichtlich Herstellung, Präsentation und Marktzugang.
03.09.2025
Von Andrea González Alvarez | Bonn
In Mexiko orientiert sich das Normensystem an den US-Standards. Es legt die offiziellen mexikanischen Normen (Normas Oficiales Mexicanas - NOMs) und die mexikanischen Standards (Normas Mexicanas - NMX) fest. Die NOMs sind verbindliche Vorschriften, die von der Bundesbehörde "Dirección General de Normas" (DGN) - dem Wirtschaftsministerium zugeordnet - erstellt und überwacht werden. Bei den NMX, auch als "Estándares" bezeichnet, handelt es sich hauptsächlich um freiwillige Vorschriften, die von nationalen Normungsinstituten herausgegeben werden. Diese Institutionen werden vom Wirtschaftsministerium und dem Privatsektor gefördert.
NOMs gelten unter anderem für folgende Produkte:
- Nahrungsmittel
- Alkoholische und nicht alkoholische Getränke
- Mineralölprodukte
- Textilprodukte
- Produkte aus Eisen und Stahl
- Medizinische Geräte
- Arzneimittel
- Kosmetische Produkte
- Haushaltsgeräte
- Maschinen und Apparate
- Elektronische Geräte und Zubehör
- Gebrauchte Fahrzeuge
- Spielzeug
- Chemische Stoffe
Auch als NOMs wurden zum Beispiel die Gute Herstellungspraxis für Arzneimittel, Etikettierungsvorschriften für Farben und Lacke und Etikettierungsvorschriften für verpackte Nahrungsmittel und nicht alkoholische Getränke gefasst.
Eine Übersicht zu Produkten für die, die NOMs gelten und ein Tool zur Suche nach diesen hat das Wirtschaftsministerium veröffentlicht.
Konformitätszertifikate
Die Konformität mit den offiziellen mexikanischen Normen NOMs ist obligatorisch und muss entsprechend belegt werden. Um die Konformität mit den jeweiligen NOMs nachzuweisen, wird in der Regel ein Konformitätszertifikat ("constancia de conformidad") für die Einfuhrwaren benötigt. Die hierfür erforderlichen Produktprüfungen dürfen nur von einem akkreditierten mexikanischen Prüfinstitut oder Labor durchgeführt werden. Ferner sind Konformitätszertifikate unübertragbar an die Person des Einführers gebunden.
Eine Übersicht von Prüfinstituten hat das Wirtschaftsministerium ebenfalls veröffentlicht.
Normen werden seit 2020 strenger kontrolliert
Am 10. Juli 2020 veröffentlichte das Wirtschaftsministerium Regeln zur Einführung, Prüfung, Überwachung und Konformitätsbewertung gemäß der modifizierten Norm NOM-051-SCFI/SSA1-2010 zur Etikettierung verpackter Nahrungsmitteln und alkoholfreier Getränke. Daraus geht hervor, dass die Erfüllung der Vorgaben der Norm seit dem 1. Oktober 2020 von den verantwortlichen Behörden verstärkt überwacht werden. Dies sind das Wirtschaftsministerium, das Gesundheitsministerium (Secretaría de Salud), die Kommission für den Schutz vor Gesundheitsrisiken COFEPRIS und die Verbraucherschutzbehörde PROFECO. Diese Behörden, insbesondere das Wirtschaftsministerium, sind berechtigt, im Falle von Normungsverstößen Strafen zu erlassen. Die Prüfung von Einfuhrwaren obliegt der Zollbehörde.
Auch für die Kennzeichnung von weiteren Produkten wie elektronischen Komponenten, Telekommunikationsgeräten, Arzneimitteln und Motorölen gelten seit dem 1. Oktober 2020 strengere Regeln.