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Wirtschaftsumfeld | Moldau | Investitionsklima

Steuerprivilegien sollen schwaches Investitionsklima heben

Die Regierung bietet Steuerprivilegien für die digitale Wirtschaft. Die EU fordert dagegen die Abschaffung von Steuer,- und Zollprivilegien in den freien Wirtschaftszonen. 

Von Dominik Vorhölter | Chisinau

Noch bietet die Republik Moldau ausländischen Unternehmen, die eine Produktionsstätte in einer der sieben freien Wirtschaftszonen des Landes betreiben, großzügige steuerliche Vergünstigungen und Privilegien bei der Zollabwicklung. Damit soll aber mittelfristig Schluss sein, fordert die EU. Die zollfreie Wareneinfuhr für die Veredelung sowie das präferenzielle Zollverfahren, das die Wirtschaftszonen anbieten, harmoniert nicht mit den EU-Richtlinien. 

Denn seit Januar 2024 gilt ein mit den EU-Regeln konformer Zollkodex. Mit dem neuen Zollkodex gelten die bestehenden Privilegien für bereits angesiedelte Residenten nur noch für maximal zehn Jahre. Für Investoren, die sich in den freien Wirtschaftszonen neu ansiedeln möchten, werden sie seit Januar 2024 nicht mehr gewährt. 

Derzeit arbeitet die moldawische Regierung an einem Konzept, um die geltenden Privilegien für die Unternehmen in den freien Wirtschaftszonen in Übereinstimmung mit den EU-Regeln zu erhalten. Im Gespräch sind dabei Steuerrabatte für Unternehmen aus ausgewählten Branchen. Dazu werde die Elektroindustrie zählen, heißt es aus Regierungskreisen.

Deutsche Unternehmen investieren in freien Wirtschaftszonen

Die meisten ausländischen Direktinvestitionen entfallen aktuell auf Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe und der IT-Industrie. 

Die Republik Moldau konnte dabei auch deutsche Firmen gewinnen, die weniger kapitalintensive Investitionen tätigen. Ein Beispiel ist die Produktionsstätte des Herstellers für elektrische Bauelemente Magnetec in der Wirtschaftszone Balti. 

Ebenfalls kündigte das deutsche Unternehmen Erich-Jaeger an, sich in der Wirtschaftszone Valkanes niederzulassen. Das Unternehmen liefert eigenen Angaben zufolge an Hersteller von elektrischen Verbindungen und Kabelsätzen für die Automobilindustrie. Diese Wirtschaftszone befindet sich in der Stadt Valkanesti in der autonomen Region Gagausien.

 

Investitionsförderung: Moldau lockt digitale Wirtschaft mit niedrigen Steuern

Die Republik Moldau kann im IT-Sektor erfolgreich Investoren gewinnen. Seit 2018 bietet der Moldova IT-Park ein wettbewerbsorientiertes Geschäftsumfeld für IT-Dienstleister aus der Kreativindustrie, Webdesigner sowie für Anbieter von IT-Dienstleistungen und Software an. Die Regierung lockt Unternehmen mit einem pauschalen Steuersatz von 7 Prozent auf den Umsatz. Die die dort ansässigen Unternehmen sind dafür von der Einkommensteuer, der Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben befreit, heißt es im Gesetz zu den IT-Parks

Um mehr Unternehmen anzulocken, plant die Regierung eine Erweiterung der Branchen. Künftig sollen auch Unternehmen mit Dienstleistungen im Bereich Business-Process-Outsourcing, wie Call-Center oder Personaldienstleistungen, von dem pauschalen Steuersatz von 7 Prozent profitieren können. 

Zusätzlich bietet die Republik Moldau ein sogenanntes IT-Visum an, um ausländische Fachkräfte der IT-Branche einfacher ins Land zu locken. Mit dem IT-Visum verspricht die Regierung eine bevorzuge Registrierung von Mitarbeitern sowie von Unternehmen. Seit 2023 bieten diesen Service auch die ausländischen Vertretungen der Republik Moldau im EU-Ausland an. 

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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