Branchen | Namibia | Solarenergie
Markthemmnisse
Die geringe Marktgrößte ist der wichtigste einschränkende Faktor für die Solarwirtschaft.
01.09.2021
Von Fausi Najjar | Johannesburg
Kleiner Industriesektor
Die geringe Einwohnerzahl von 2,6 Millionen und ein industriegewerblicher Sektor mit einem BIP Anteil von rund 12 Prozent beschränkt die Marktdynamik in Namibia. Die Wertschöpfung der verarbeitenden Industrie von 1,18 Milliarden US Dollar (2020) entspricht 3,4 Prozent derjenigen Südafrikas. Mehr als 50 Prozent der industriellen Mehrwertschöpfung erwirtschaftet die Nahrungsmittelverarbeitung. Es dominieren die Getränkeindustrie (Bierherstellung), die Mahlindustrie und die Fleischverarbeitung. Die Verarbeitung von Fisch konzentriert sich auf Walvis Bay, und in geringeren Maßen auf die Swakopmund und Lüderitz. Selbst der Bergbausektor bleibt bei 21 aktiven und vier auf Halt gesetzten Minen auf Einzelprojekte beschränkt.
Der Solarmarkt für Privathäuser dürfte auch klein ausfallen. Zwar zählt Namibia gemäß Weltbank-Statistik zu den Ländern mit einem oberen mittleren Einkommen. Der Durchschnittswert für die Einkommenshöhe der Bewohner täuscht jedoch. Das südwestafrikanische Flächenland zählt zu den Ländern mit der weltweit großen Einkommensungleichheit. Das gehobene Häuser-Segment, das vor dem Hintergrund in eine PV-Solaranlage finanzieren kann, fällt klein aus.
Elektrifizierung auf dem Land gestaltet sich langsam
Der Anschluss ländlicher Haushalte an das nationale Netz ist in dem sehr dünn besiedelten Land aufwändig. Hinzu kommt, dass die Kaufkraft der Abnehmer in der Regel viel zu schwach ist, um die Stromkosten finanziell tragen zu können. Deswegen ist die ländliche Elektrifizierung auf Subventionen angewiesen. Das OGMP-Programm für die Elektrifizierung abgeschnittener Regionen über Minigrids umfasst lediglich ein Minimalstandard für die Stromversorgung von Haushalten und öffentlichen Einrichtungen.