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Special | Nigeria | Start-ups

Ausländische Kapitalgeber investieren nach Corona wieder kräftig

Bislang ist der Zugang zu Finanzierung die größte Herausforderung für Start-ups. Es gibt aber Silberstreifen am Horizont.

Von Corinna Päffgen | Accra

Der nigerianische Start-up-Sektor hat sich seit einigen Jahren einen internationalen Ruf aufgebaut. Zwar ist für viele Jungunternehmen der schwierige Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten der größte Hemmschuh, das Finanzumfeld dürfte sich jedoch stetig verbessern. Vor allem private Investoren haben afrikanische und insbesondere nigerianische Start-ups schon länger im Blick.

Das meiste Kapital kommt aus dem Ausland

Start-ups in Nigeria werden überwiegend privat finanziert, Bankkredite sind eher unüblich. Lokale Investoren sind dabei vor allem in der Frühphase aktiv. Das Kapital bei großen Investitionen kommt hingegen regelmäßig aus dem Ausland. Die Covid-19-Pandemie hat der Investitionsfreude keinen Abbruch getan, im Gegenteil: Das Jahr 2021 war ein Rekordjahr für afrikanische Start-ups. Besonders Nigeria konnte profitieren. Das meiste Risikokapital ist in nigerianische FinTech-Unternehmen geflossen.

Wurden im Jahr 2020 afrikaweit noch 2,4 Milliarden US-Dollar (US$) an Risikokapital gesammelt, haben sich die Investitionen mit 4,6 Milliarden US$ im Jahr 2021 fast verdoppelt. Davon flossen etwa 1,5 Milliarden US$ nach Nigeria. Der Trend zeigt seit etwa 5 Jahren klar nach oben. Im Jahr 2017 hatte das Investitionsvolumen "nur" 640 Millionen US$ betragen. Die Risikokapitalgeber stammen überwiegend aus den USA, gefolgt vom Vereinigten Königreich, Südafrika und Kanada. Unter ihnen sind Accel, endeavor Catalyst, Softbank Group, partech und Bezos Expeditions. Vor Ort vertreten sind unter anderem der Acumen Fund und Bamboo Capital Partners. Daneben investieren große Finanzdienstleister wie Visa und Mastercard direkt in Jungunternehmen oder finanzieren Inkubatoren und Events.

Inländische Fördermöglichkeiten werden ausgebaut

Gerade die Anfangsphase (Pre-Seed und Seed-Phase) ist für Start-ups herausfordernd. Unternehmen, die nicht die Möglichkeit haben, an Inkubatoren- und/oder Acceleratoren-Programmen teilzunehmen, schaffen es nur schwer, an Kapital zu kommen.

Abhilfe soll hier unter anderem das neue Start-up-Gesetz schaffen, dass junge Gründer vielfältig fördern möchte, indem es unter anderem die Verbesserung des Zugangs zu Finanzierung vorsieht. Dazu wird ein eigener Start-up Investment Seed Fund gegründet. Der Fund soll qualifizierte Start-ups mit Zuschüssen und der Gewährung von Darlehen unterstützen. Das Gesetz wurde bereits vom Parlament verabschiedet und wartet nun auf die Ausfertigung durch den Präsidenten.

Daneben existieren bereits einige private und öffentliche Initiativen, die Entrepreneurship vor allem von jungen Menschen fördern. Mit dem YouWIN (Youth Enterprise With Innovation In Nigeria) Connect Nigeria Programm des Bundesfinanzministeriums und dem Youth Entrepreneur Support (YES) Programm der Bank of Industry werden junge Menschen bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen unterstützt. Das Lagos Angel Network ist eine Community von Business Angels, die Start-ups Pre-Seed und Seed Funding anbieten sowie als Mentoren zur Seite stehen.

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