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Wirtschaftsumfeld | Polen | Konjunktur

Verhaltene Stimmung bei internationalen Unternehmen

Die angespannte Wirtschaftslage macht auch vor internationalen Investoren nicht Halt. Das zeigt eine Umfrage unter Mitgliedsfirmen internationaler Handelskammern in Polen.

Von Christopher Fuß | Warschau

Ein Drittel der befragten Unternehmen bewertet die Lage in Polens Wirtschaft als schlecht - so viele wie noch nie seit Beginn der Umfragereihe im Jahr 2012. Das Ergebnis unterstreicht den deutlichen Konjunkturabschwung seit 2022. Damals äußerten sich nur ein Viertel der Firmen negativ. Die wenigsten Betriebe glauben, dass sich die wirtschaftliche Lage schnell aufhellen wird. Doppelt so viele befragte Unternehmen rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der Situation in ihrer Industrie, als mit einer baldigen Verbesserung.

Doch es gibt Lichtblicke: Fast alle Firmen bewerten ihre eigene Situation als befriedigend oder besser. Betriebe rechnen eher nicht damit, im Jahr 2023 Stellen abbauen zu müssen. Investitionsausgaben werden gegenüber 2022 voraussichtlich stabil bleiben. Steigenden Gehälter bleiben aber eine Herausforderung. Die befragten Unternehmen rechnen mit einem Plus bei den Gehältern von 9,8 Prozent gegenüber 2022.

Lohnkosten sind nicht die einzige Sorge. Fast zwei Drittel der befragten Firmen klagen über eine unvorhersehbare Wirtschaftspolitik in Polen. Rund die Hälfte der Unternehmen ist mit der Steuerlast und den Steuerbehörden unzufrieden. Besonders positiv bewerten die Teilnehmer hingegen Polens EU-Mitgliedschaft, das Netz an lokalen Lieferanten und die Qualität der Arbeitskräfte. Erfreulich für Polen: Laut einer vergleichenden Befragung der deutschen Auslandshandelskammern im Baltikum und Mittelosteuropa bewerten Investoren kein Land so attraktiv wie Polen.

Hintergrund zur Umfrage

Die Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) führt die Umfrage gemeinsam mit Partnern jährlich durch. Befragt werden Mitgliedsunternehmen und Firmen im Netzwerk der internationalen Kammern. Im Jahr 2023 haben rund 220 Personen an der Untersuchung teilgenommen. Details veröffentlicht die Kammer auf ihrer Internetseite.

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