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Wirtschaftsumfeld | Uganda | Investitionsklima

Investitionsklima bleibt trotz wachsender Märkte schwierig

Der erwartete Zuwachs an Geschäftschancen spricht für mehr Präsenz in Uganda. Die Rahmenbedingungen für Investitionen bleiben jedoch schwierig.

Das beginnende Ölprojekt und die rasant zunehmende Bevölkerung sind zwei der wichtigsten Motoren für ein von Optimismus geprägtes sektorübergreifendes Geschäftsklima und damit für den Anreiz für Investitionen. Uganda ist offen für ausländische Investitionen. Unternehmen können Eigentum erwerben und Devisen frei ins Ausland transferieren. Politisch dürfte die Lage in Uganda vorerst stabil bleiben, nachdem der autokratische Präsident Yoweri Museveni, im Jahr 2021 für weitere fünf Jahre gewählt wurde. Was ab 2026 passiert, steht noch in den Sternen, wobei viele glauben, dass der dann 82-jährige Museveni erneut antritt.

Dass Uganda als Investitionsstandort nicht nur positiv beurteilt wird, liegt an einigen Rahmenbedingungen. So sehr Präsident Museveni sich Verdienste bei der Stabilisierung seines zuvor so unruhigen Landes erworben hat, so umstritten ist er auf internationaler Ebene. Sein Umgang mit der Opposition und bestimmten Minderheiten hat Museveni viel Kritik eingebracht. Auch der Beginn der Ölproduktion gefällt nicht jedem internationalen Beobachter. Uganda ist alles andere als ein Liebling der Geber.

Weitere Hürden für das Geschäft sind teure Kredite bei lokalen Banken und teurer Transport für Importe, weil der Transport überwiegend über den kenianischen Hafen in Mombasa abgewickelt wird, bevor die Ware etwa 1.200 Kilometer per Lkw in die ugandische Hauptstadt Kampala transportiert wird. Weitere Herausforderungen sind laut Unternehmen ein hohes Niveau an Korruption, unklar formulierte Local-Content-Regeln, eine begrenzte Verfügbarkeit von technischen Fachkräften sowie eine insgesamt mangelhafte Rechtssicherheit.

Auslandsinvestitionen steigen durch das Ölprojekt

Der Trend bei Auslandsinvestitionen geht in Uganda nach oben. Im Jahr 2022 erreichten sie laut UNCTAD etwa 1,53 Milliarden US-Dollar (Nettotransfer). Die meisten Investitionen davon fließen schon jetzt in das Ölprojekt. Derzeit werden Vorbereitungsarbeiten getätigt, wie der Bau von Camps für die Ölarbeiter. Mit dem Ölprojekt werden Frankreich (TotalEnergies) und China (CNOOC) zu dominierenden Investoren in Uganda. Weitere signifikante Investitionen kommen aus Indien, Kenia und Südafrika.

Unter den bislang wenigen in Uganda aktiven deutschen Unternehmen ragt die Hamburger Neumann-Kaffee-Gruppe (NKG) heraus: Sie betreibt in Uganda eine der größten Robusta-Kaffeeplantagen Afrikas, eine Kaffeeexportgesellschaft und investiert nun auch in die Verarbeitung von Kaffee. Die seit Jahrzehnten bestehende Niederlassung des Bremer Handelshauses Achelis in Kampala wurde durch einen 2022 erfolgten Umzug deutlich erweitert. Ingenieurconsultants wie Fichtner und Gauff betreiben zudem Büros in der Hauptstadt.

Kampala bietet ein attraktives Umfeld

Die meisten Investoren siedeln sich in der Hauptstadt Kampala an. Die Stadt ist inzwischen zur Millionenmetropole angewachsen und leidet, ähnlich wie Nairobi, unter zeitraubenden Staus. Ansonsten gilt Kampala unter entsandten Mitarbeitende als recht angenehmer Standort, mit einer niedrigen, wenngleich steigenden Kriminalität, einem milden Klima, verschiedenen internationalen Schulen sowie zunehmenden Einkaufsmöglichkeiten.

Die Mieten in Kampala sind moderat. Büros der Klasse A in den Stadtteilen Nakasero und Kololo) kosten etwa 13 bis 18 US-Dollar je Quadratmeter und Lagerhallen in Industriegebieten wie Namanve 5-7 US$/Quadratmeter. Der etwa 30 Kilometer entfernte Flughafen in Entebbe ist inzwischen gut über eine Mautautobahn erreichbar und verfügt über internationale Flugverbindungen.

Investitionsförderungen in Form von Steuerermäßigungen und Geberkrediten

Die ugandische Regierung ist hoch verschuldet und hat nur begrenzte Möglichkeiten, Fördermaßnahmen zu unterstützen. Die Uganda Investment Authority (UIA) ist der staatliche One-Stop-Shop für Auslandsinvestoren. Sie akquiriert Land für Industrieparks, in denen Plots zu günstigen Preisen angeboten werden. Darüber hinaus vergibt die ugandische Regierung den "Free Trade Zone"-Status an exportorientierte Unternehmen. Dieser Status bietet eine Reihe von Anreizen inklusive Steuer- und Zollerlasse für importierte und exportierte Güter. Zuständig für die Vergabe des "Free-Trade-Zone"-Status ist die Uganda Free Zones Authority (UFZA).

Interessant sind mitunter auch Fördermaßnahmen seitens ausländischer Geberbanken, wie der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG). Diese fördern private Investitionen, die auch der Entwicklung des Landes dienen (Infrastruktur, Umweltschutz, Schaffung vieler Arbeitsplätze etc.). Für Investoren kann es sich lohnen, Kontakt zu den Banken aufzunehmen, um auszuloten, ob eine Förderung in Frage kommt. Neben der DEG sind im benachbarten Kenia auch die Europäische Investitionsbank (EIB) und die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation (IFC) präsent. Alle drei Banken sind von dort auch für Uganda zuständig.

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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