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Special | Vereinigte Arabische Emirate | Start-ups

Ausländische Start-ups sind in den VAE erfolgreich

Der Golfstaat will sich als Start-up Hub etablieren und fördert dabei auch internationale Jungunternehmen.

Von Heena Nazir | Dubai

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gibt es eine Handvoll von Unternehmens- und Rechtsberatern, die sich auf die Unterstützung von deutschen Start-ups in dem Golfstaat konzentrieren. Allen voran bietet die deutsche Auslandshandelskammer (AHK) in den VAE eine Reihe von Maßnahmen an. „Die VAE haben nicht nur dank ihres exzellenten Managements der aktuellen Pandemie erfolgreich Gründer und Start-ups aus der ganzen Welt angezogen. Die Emirate glänzen auch durch ein Weltklasse-Ökosystem sowie einen hochattraktiven Markt. Um deutsche Partner professionell begleiten zu können, hat die AHK 2021 ein „Start-up Desk“ gegründet, das sich aus Vertretern dieses Ökosystems rekrutiert“, sagte der Geschäftsführer der AHK, Oliver Ohems, in Interviews mit Germany Trade and Invest. 

Emiratischer Mubadala Fonds unterstützt deutsches Liefer-Start-up

Das deutsche Start-up-Unternehmen für Lebensmittellieferungen, Flink, konnte sich in einer weiteren Finanzierungsrunde umgerechnet 750 Millionen US-Dollar (US$) sichern. Das Jungunternehmen gehört zu den Gewinnern der Covid-19-Krise, da Lebensmittellieferdienste weitgehend von den Lockdown-Bestimmungen in den VAE verschont blieben. Die Gründer setzten bei ihrem Geschäftsmodell vor allem auf Geschwindigkeit und liefern Lebensmittel innerhalb von Minuten nach Aufgabe einer Bestellung über eine Smartphone-App.

Die Finanzierungsrunde der Serie B wurde im September 2021 vom US-Technologieunternehmen Doordash angeführt und umfasste auch Investoren wie Mubadala Capital, einen Teil des Staatsfonds von Abu Dhabi. Das Geld wird für die Ausweitung der Geschäftstätigkeit verwendet. Das Privatunternehmen verfügt derzeit über mehr als 140 Lieferzentren in mehr als 60 Städten und erreicht bis zu 10 Millionen Kunden, wobei Deutschland und die Niederlande die größten Märkte darstellen.

Unterstützt vom lokalen Department of Economic Development (RAK DED) hat das Berliner Jungunternehmen Medigo sein erstes MENA-Büro in Ras Al Khaimah eröffnet. Die benutzerfreundliche digitale Plattform des Unternehmens ermöglicht es Patienten, eine zweite Meinung eines im Ausland sitzenden Arztes einzuholen und bietet eine medizinische Behandlung aus der Ferne zu angemessenen Kosten an. Das Medizintourismus-Start-up arbeitet weltweit mit mehr als 800 Krankenhäusern und Kliniken in 35 Ländern zusammen.

Ausländische Start-ups können sich in Dubai weiterentwickeln

JunkBot bietet einen Selbstbaukasten (DIY-Kit), mit dem Roboter und Gadgets aus allen möglichen Haushaltsgegenständen wie Flaschen, Löffeln, Pappe oder nicht mehr genutzten CDs gebaut werden können. Das Start-up wurde 2015 von einer Gruppe von Freunden in Indien ins Leben gerufen. Inspiriert wurden die Gründer durch ein Zitat von Thomas Edison: „Um zu erfinden, braucht man eine gute Vorstellungskraft und einen Haufen Müll.“

Die junge Firma erhielt Unterstützung vom Dubai Start-up Hub, das den Gründern ermöglichte, mit privaten Unternehmen- und Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten. Heute werden ihre Produkte an Schulen, Regierungsbehörden sowie Einzelhandels- und Online-Shops verkauft. Zu ihren Kunden zählen unter anderem die Dubai Electricity and Water Authority, das Bildungs- und Finanzministerium der VAE, Microsoft und die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers.

Anzahl von lokalen Jungunternehmen steigt an

Es gibt auch eine immer größer werdende Anzahl von erfolgreichen Start-ups, die ihren Ursprung in den VAE haben. Ein Beispiel dafür ist AlgoDriven, das eine Fahrzeugdatenplattform betreibt, die den Kauf von Gebrauchtwagen erleichtern soll. Das Kernprodukt ist die mobile App EvalExpert, die von Autohäusern genutzt wird, um gebrauchte Fahrzeuge nach ihrem technischen Stand zu bewerten. Das Jungunternehmen wurde 2017 in Dubai gegründet und sammelte Start-up-Finanzierungen aus mehreren internationalen und nationalen Fonds ein, darunter Oman Technology Fonds (OTF), Social Capital, 500 Start-ups aus Bahrain und Dtec Ventures Dubai. AlgoDriven ist mittlerweile in den VAE wie auch in Australien tätig.

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