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Branchen | Kenia | Medizintechnik

Lokale Branchenstruktur

Die Herstellung einiger medizintechnischer Produkte in Kenia kann für deutsche Unternehmen lohnend sein. Ohnehin wird die lokale Präsenz wichtiger, da die Konkurrenz zunimmt.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

Der kenianische Markt für Medizintechnik hängt stark von Importen ab. Lokale Hersteller gibt es nur wenige. Sie konzentrieren sich auf die Produktion von medizinischen Verbrauchsgütern wie Masken, Handschuhe oder andere pandemiebedingt stark nachgefragten Produkte. Insbesondere seit dem Ausbruch der Pandemie haben einige kenianische Industrieunternehmen ihre Produktion auf derartige Produkte umgestellt. Investiert wird zudem in die Herstellung von Sauerstoff, nachdem dieser zum Jahreswechsel 2020/2021 knapp wurde.

Auch ein deutsches Unternehmen produziert in Kenia: Seit Anfang des Jahres 2020 stellt B. Braun in Nairobi Infusionslösungen her. Das Melsunger Unternehmen hat dafür einen zuvor kenianischen Produzenten übernommen und die Produktionsanlagen zum Teil erneuert. Interesse an einer lokalen Produktion hatten vor der Pandemie auch weitere deutsche Firmen bekundet. Daraus ist jedoch vorerst nichts geworden. Derartige Investitionen werden vom kenianischen Staat willkommen geheißen, auch weil sie Arbeitsplätze schaffen. Bei der Teilnahme an staatlichen Ausschreibungen kann es von entscheidendem Vorteil sein, wenn man auf eine lokale Investition verweisen kann, auch wenn es sich um gänzlich andere Produkte handelt.

Lokale Präsenz wird immer wichtiger beim Vertrieb von Medizintechnik

Die meisten deutschen Hersteller medizintechnischer Geräte sind in erster Linie an Liefergeschäften nach Kenia interessiert. Das Marktwachstum der letzten Jahre sowie die steigende Konkurrenz seitens anderer Anbieter machen eine Präsenz vor Ort auch für deutsche Unternehmen interessanter und wichtiger. Mit einer eigenen Vertriebsfiliale sind bislang nur die wenigsten ausländischen Medizintechnikhersteller in Kenia vertreten. Dafür dürfte der Markt noch zu klein sein. Indes ist es von Kenia aus möglich, mehrere Länder Ostafrikas zu betreuen, wie Tansania, Uganda und Ruanda.  

In der Regel sind Medizintechnikhersteller in Kenia über einen Distributionspartner für medizinische Produkte vertreten. Speziell bei Geschäften mit dem Staat bevorzugen ausländische Lieferanten auch aus Compliance-Gründen die Vertretung durch einen lokalen Agenten. Andere Distributoren konzentrieren sich auf den privaten Gesundheitssektor und legen hierbei Wert auf die Beratung und den After-Sales-Service. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl der großen Handelsvertreter für Medizintechnik.

Führende Vertriebspartner für Medizintechnik in Kenia (Auswahl)

Händler

Kurzbeschreibung des Händlers

Achelis

Seit 1960 in Nairobi. Das Bremer Handelshaus Achelis betreibt weitere Filialen in Kampala und Daressalam.  

Chemoquip

Zentrale in Nairobi; Filialen auch in Daressalam (Tansania) und Lusaka (Sambia)

Crown Healthcare

Seit 1998 in Kenia. Bedient von dort aus auch Tansania, Uganda und Ruanda.

Meditec Systems 

Seit 1993 in Nairobi

Nexus Medical 

In Nairobi

Pharma Share Supplies

In Nairobi; deutsches Management.

Pulse Care Systems 

Seit 2008 in Nairobi

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest


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