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Deutsche Produkte aus dem Bereich Solarenergie sind in Portugal gut positioniert. Speicherlösungen rücken in den Fokus und solare Kühlung verfügt über unerschlossenes Potenzial.
12.10.2020
Von Oliver Idem | Madrid
Große PV-Anlagen werden in Portugal zumeist von Unternehmen wie Acciona, Endesa, Hanwha Q Cells, Iberdrola und Tagenergy errichtet.
Die AHK Portugal hat 2019 in einer Zielmarktanalyse die Konkurrenzsituation und Chancen analysiert. Der Schwerpunkt lag auf Energieeffizienz unter Einbindung erneuerbarer Energie in der Industrie. Jedoch lassen sich auch darüber hinaus Erkenntnisse gewinnen. Hinsichtlich PV-Ausrüstungen sind deutsche Unternehmen wie SMA Solar Technology und Gildemeister in Portugal vertreten. Schletter und Centroplan bearbeiten den Markt von Spanien aus.
Vor dem Durchbruch bei der Solarauktion im August 2020 war das Angebot an Speichertechnologien eher gering. Meistens wurden Lithium-Ionen-Batterien einzeln oder kombiniert in einem Eigenverbrauchs-Set angeboten. Anbieter sind zum Beispiel Siemens, Tesla und Tesvolt. Hinzu kommen lokale Unternehmen wie Efacec, Ampere Energy, ENAT und GDP Distribução in Kombination mit Smart-Grid-Lösungen.
Unternehmen aus dem gesamten Sektor der erneuerbaren Energien sind im Branchenverband APREN organisiert. Laut dessen Angaben stehen die Mitglieder im Segment Solarenergie für 25 Prozent der installierten Kapazität.
Im Juli 2020 meldete das Wirtschaftsportal negocios.pt, dass die Resilient Group eine europäische Wertschöpfungskette im Solarbereich aufbauen möchte. Der Gesamtwert der Pläne liegt bei 1,9 Milliarden Euro. Die portugiesische Hafenstadt Sines befindet sich unter den Kandidaten für eine exportorientierte Fabrik für Solarzellen und -module. Im Sommer fanden Verhandlungen darüber statt. Bisher produziert nur Open Renewables in Évora PV-Module.
Verbreitete Solarmodule wie von LG, JA Solar, Panasonics oder Jinko Solar werden meistens von Großhändlern vertrieben. Dazu zählen die deutschen Unternehmen Krannich Solar Portugal und Donauer Solar Systems, aber auch die portugiesische Sunenergy. Auch Stromanbieter selbst vertreiben Solarmodule.
Viele portugiesische Unternehmen führen PV-Projekte durch und stellen PV-Systeme her, montieren und installieren diese. Zu nennen sind hier unter anderem Sunenergy, Enerfosera, Power&Sol, Energia Lateral und FF Solar (ein portugiesisches Unternehmen unter deutscher Führung).
Elektrische Klimaanlagen auf der Basis von Solarstrom oder der Einsatz von Solarthermie zur Raumkühlung sind in Portugal noch ausbaufähig. Entsprechend bieten bisher wenige internationale Unternehmen wie TiSUN und Viessmann derartige Produkte an.
In der Warmwasseraufbereitung beherrschen deutsche Hersteller, die mit Filialen in Portugal vertreten sind, eindeutig den Markt. Von Fachleuten wurden der AHK Portugal insbesondere Marken wie Buderus und Vulcano (beide zu Bosch gehörend) sowie Viessmann genannt. Auf portugiesischer Seite ragt hauptsächlich Sunaitec mit einer selbst entwickelten Technologie heraus. Die Solarthermiemodule können Wasser erwärmen und sich an die Temperaturschwankungen eines Hauses anpassen und so wiederum Strom sparen.
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