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Branchen | Südkorea | Elektronik

LG Electronics steigt aus Smartphone-Fertigung aus

Das südkoreanische Unternehmen will sich mit dem Ausstieg aus der Handyproduktion stärker auf Elektromobilität und weitere wachsende Geschäftsfelder konzentrieren.

Von Frank Robaschik | Seoul

Am 5. April 2021 gab LG Electronics bekannt, dass es die Produktion von Handys beenden wird. Laut den veröffentlichten Plänen wird das Unternehmen, einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt, den Geschäftszweig bis zum 31. Juli 2021 abwickeln. Nach diesem Datum will LG keine Handys mehr herstellen und nur noch Restbestände abverkaufen. Die Sparte nahm 2020 mit einem Umsatz von circa 4,4 Milliarden US-Dollar (US$) einen Anteil von 8,2 Prozent am Gesamtumsatz von LG Electronics ein.

Dennoch wird das Unternehmen weiterhin die Technologieentwicklung in der mobilen Kommunikation, so etwa im 6G-Bereich, und in weiteren Geschäftsfeldern vorantreiben. Der Ausstieg aus der Produktion von Smartphones soll LG ermöglichen, sich verstärkt auf Wachstumsbereiche wie Elektromobilität, Internet der Dinge und Lösungen für Geschäftskunden zu konzentrieren. Die Handysparte stand in starkem Wettbewerb mit Samsung, Apple sowie chinesischen Anbietern und hat über viele Jahre Verluste geschrieben.

Bereits 2019 hatte LG die Handyfertigung in Südkorea beendet und betrieb zuletzt Werke in Vietnam, China und Brasilien. Für den Standort im vietnamesischen Haiphong gab das Unternehmen am 20. April 2021 bekannt, dass das Ende der Herstellung von Smartphones nur wenig Einfluss auf die dortige Fertigung haben werde, da LG dort mehr andere Erzeugnisse, wie etwa Elektrohausgeräte, produzieren will. In Haiphong beschäftigt das Unternehmen derzeit mehr als 16.000 Mitarbeiter. Außerdem rechnet die Firma für das Werk mit weiterem Wachstum in den kommenden Jahren.

LG verstärkt Engagement in Elektromobilität

Das Unternehmen gewinnt als Anbieter von Kfz-Teilen an Bedeutung. Im Jahr 2018 übernahmen LG Electronics (70 Prozent) und LG Corp. (30 Prozent) für circa 1,1 Milliarden Euro die auf Kfz-Beleuchtungstechnik spezialisierte österreichische Firma ZKW. Innerhalb der Kfz-Sparte von LG Electronics war Infotainment mit einem Umsatz von etwa 3,1 Milliarden US$ im Jahr 2020 das größte Segment. Insgesamt verzeichnete die 2013 gegründete Sparte Vehicle Components Solutions einen Umsatz von rund 4,9 Milliarden US$.

Für Juli 2021 ist die Gründung eines Joint Ventures mit dem kanadisch-österreichischen Unternehmen Magna vorgesehen. Dieses soll Elektromotoren, Wechselrichter, On-Board-Ladegeräte und entsprechende elektrische Antriebssysteme herstellen. LG wird mit einer Investition von rund 453 Millionen US$ eine Mehrheit von 51 Prozent der Anteile halten und bringt 1.000 Mitarbeiter an Standorten in den USA, Südkorea und China ein.

Weitere Informationen zur Elektromobilität in Südkorea liefert der Branchenüberblick "Autoabsatz in Südkorea steigt 2020".

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