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Marktorganisation
Spanische Kunden können ihren Stromanbieter frei wählen. Erzeuger handeln ihren Strom über die iberische Börse oder verkaufen ihn direkt an Abnehmer.
08.09.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Bedeutung von Stromabnahmeverträgen wächst
Seit dem 1. Januar 2003 können Kunden in Spanien ihren Stromanbieter frei wählen. Die großen Anbieter Iberdrola, Endesa, Naturgy, Viesgo und Energías de Portugal (EDP) dominieren nach wie vor die Branche. Laut der AHK Spanien treten jedoch zunehmend kleinere Anbieter in den Markt ein. Diese bieten vor allem Ökostrom an und bauen ihren Anteil an den Neuverträgen aus.
Die Übertragungsnetze befinden sich in der Hand von Red Eléctrica de España. Das Unternehmen mit öffentlichen und privaten Anteilseignern ist für den Ausbau der Netze und die Energiespeicherung zuständig.
Private Unternehmen verkaufen ihren Strom zumeist über die iberische Strombörse. Betreiber der Tagesstrombörse für Spanien und Portugal ist der Operador de Mercado Eléctrico (OMIE).
Zunehmend schließen Anbieter auch direkt Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) mit ihren Kunden ab. Das Interesse kleinerer und mittlerer spanischer Unternehmen an diesem Modell nimmt der AHK Spanien zufolge zu.
Die nationale Kommission für Markt und Wettbewerb CNMC fungiert als Regulierungsbehörde für den Strommarkt. Den Netzzugang regelt das Gesetz Ley 24/2013 vom 28. Dezember 2013. Für den Anschluss von Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien bestehen keine rechtlichen Hindernisse.
Im Juni 2021 wurde ein neues Tarifsystem eingeführt, das vor allem abhängig von der Uhrzeit des Verbrauchs ist. Die CNMC hat für verschiedene Kundengruppen dazu Informationen bereitgestellt.