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Wirtschaftsumfeld | Luxemburg | Arbeitsmarkt, Lohn- und Lohnnebenkosten

Arbeitsmarkt

Der Dienstleistungssektor im Land ist stark ausgeprägt. Viele Jobs erfordern qualifizierte Beschäftigte.

Von Inge Kozel | Berlin

Die erwerbsfähige Bevölkerung des Landes ist sehr niedrig. Dies wird durch eine hohe Anzahl an Grenzgängern (Pendler, die aus den Nachbarstaaten nach Luxemburg kommen) wettgemacht. Knapp 280.000 dieser Pendler arbeiteten 2023 in Luxemburg, die meisten aus Frankreich, gefolgt von Belgien und Deutschland. Grund für den seit 1985 kontinuierlich ansteigenden Zuzug sind die attraktiven Gehälter und Arbeitsplätze des kleinen Staates.

Grenzgänger und in Luxemburg lebende Ausländer arbeiten in der Regel in anderen Branchen als Luxemburger. Rund 60 Prozent der Grenzgänger sind in Industrie, Verwaltung sowie im Baugewerbe oder Handel tätig. In Luxemburg lebende Ausländer arbeiten häufig im Bau- sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Verwaltung, aber auch in den spezialisierten technischen und wissenschaftlichen Bereichen sowie im Versicherungs- und Finanzwesen. Viele Luxemburger arbeiten in der öffentlichen Verwaltung oder beim Staat.

Neben den zahlreichen Pendlern aus dem Ausland ist der hohe Anteil an Hochschulabsolventen unter den 25- bis 43-Jährigen ein Merkmal des luxemburgischen Arbeitsmarktes. Er betrug 2021 rund 62,6 Prozent, was die höchste Quote innerhalb der Europäischen Union (41,2 Prozent; Deutschland 35,7 Prozent) ist.  

Ein Drittel der Arbeitnehmer arbeitet im Homeoffice. Dieser Anteil hat sich nach der Coronakrise kaum verändert. 

Arbeitslosigkeit steigt leicht

Ende August 2023 waren bei der Agentur für Beschäftigungsentwicklung (ADEM) 9.088 offene Stellen gemeldet. Viele Branchen litten schon vor der Coronakrise unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die Qualifikation der Arbeitssuchenden entspricht häufig nicht dem Anforderungsprofil der Unternehmen.

Die Spezialisierung der Wirtschaft erfordert zunehmend höhere Qualifikationen. Der Anteil der Hochschulabsolventen an den Erwerbstätigen ist in den letzten Jahren daher gestiegen. Viele Beschäftigte in den Bereichen Wissenschaft und Technik (81 Prozent), Versicherung und Finanzen (74 Prozent) sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche (72 Prozent) verfügen über einen Hochschulabschluss.

Das Wachstum der Beschäftigung soll 2023 auf 2,4 Prozent (2024: 2,3 Prozent) sinken. Im Jahr 2023 soll die Arbeitslosigkeit mäßig auf 4,8 Prozent steigen, 2024 auf 5 Prozent. Ende September 2023 belief sich die Anzahl der bei ADEM gemeldeten gebietsansässigen Arbeitslosen (ohne Grenzpendler) auf 16.565, was ein Anstieg von 17,2 Prozent im Vergleich zum September 2022 war. Häufig sind junge Menschen und Hochschulabgänger von Arbeitslosigkeit betroffen. 

Stellenangebote werden auf mehreren Kanälen veröffentlicht

Häufig werden Stellenanzeigen im Luxemburger Wort, Tageblatt, Letzebürger Land, ADEM oder L’Essentiel sowie in Fachzeitschriften veröffentlicht. Jobportale im Internet finden Sie unter den Kontaktadressen. Zudem werden Jobbörsen angeboten, auf denen sich Arbeitgeber und -nehmer auf Veranstaltungen treffen können. 

Arbeitgeber können für einen temporären Arbeitskräftebedarf verschiedene Zeitarbeitsfirmen beauftragen. Die meisten privaten Arbeitsvermittler erhalten vom Arbeitgeber eine Gebühr in Höhe von 30 bis 40 Prozent des Jahresgehalts eines erfolgreich vermittelten Bewerbers.

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