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Japan fällt bei Löhnen in Asien zurück
Japans Währung ist schwach und die Löhne im Land liegen inzwischen unter dem Lohnniveau in Südkorea. In anderen Ländern Asiens steigen die Löhne.
03.07.2025
Von Frank Robaschik | Tokyo
Japan war vor nicht allzu langer Zeit ein Hochlohnland. Doch die Zeiten haben sich geändert. Allein in den vier Jahren von 2020 bis 2024 fielen mit der Abwertung des Yen die Löhne in Japan umgerechnet in US-Dollar (US$) um fast ein Viertel. Bereits seit etwa 2022 sind die Löhne im benachbarten Südkorea höher als in Japan. Ein derart starker Rückgang der Löhne in US$ ist in keinem anderen Land Ostasiens zu beobachten.
Selbst beim Vergleich mit Daten von Eurostat zu Europa liegen die Löhne Vollzeitbeschäftigter in Japan mittlerweile unter dem Niveau von Slowenien, Italien oder Spanien.
Auch wenn die Reallöhne in Japan stagnieren, steigen laut Umfragen der Japan External Trade Organization (Jetro) die Löhne, die japanische Firmen in anderen Ländern Asiens zahlen. Doch auch hier gibt es Verschiebungen. So sind die Gehälter, die japanische Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe in China zahlen, mittlerweile höher als die von ihnen in Malaysia gezahlten Löhne. Die Löhne, die japanische Firmen in Indien bieten, stiegen von 2019 bis 2023 sogar um mehr als 20 Prozent. Auch im Jahr 2024 legten sie dort weiter zu. Die höchsten Gehälter in Ost- und Südostasien zahlen nicht nur japanische Arbeitgeber in Singapur.
In den Niedriglohnländern Laos, Myanmar und Sri Lanka fielen dagegen in Umfragen der JETRO zu Folge die Löhne in US$, die japanische Firmen im Verarbeitenden Gewerbe zahlen.