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Branchen | Ägypten | Windenergie

Branchenstruktur

Für den Ausbau der Windenergie benötigt Ägypten ausländisches Know-how und Geräte. Großunternehmen dominieren den Sektor.

Von Sherif Rohayem | Kairo

Bei den Windprojekten setzen sich vor allem Betreiberkonsortien durch, die aus multinationalen Unternehmen und Finanzierern sowie etablierten ägyptischen Partnern bestehen.

Bieterwettbewerb bevorzugt große Anbieter

Bei der Windenergie ist Ägypten auf vielfältige Weise auf Importe aus dem Ausland angewiesen, insbesondere bei Turbinen. Hier bestimmen vor allem die großen Hersteller den ägyptischen Markt. So baut Siemens Gamesa kontinuierlich seine Stellung auf dem ägyptischen Markt für Windenergie aus. Der spanisch-deutsche Hersteller hat die jüngsten Windprojekte in West Bakr und Ras Ghareb mit seinen Turbinen beliefert und gleichzeitig Wartungsverträge mit einer Laufzeit von jeweils 15 Jahren geschlossen.

Auch der dänische Turbinenhersteller Vestas setzt seit Jahren Projekte in Ägypten um. Bei den lokalen Partnern sind mit Orascom oder Hassan Allam auch in der Windbranche die "üblichen Verdächtigen" des Bau- und Infrastrukturgeschäfts vertreten. Im Rahmen eines Windprojektes bauen diese Unternehmen zum Beispiel die Türme oder die Turbinenfundamente. Insgesamt kommen Windanlagen, einschließlich der Arbeitskräfte, auf einen lokalen Anteil von 30 Prozent. Chinesische Unternehmen konzentrieren sich mehr auf die Solarenergie, bei der Windenergie sind sie kaum vertreten.

Insbesondere durch die Umstellung auf Bieterverfahren hat sich die ohnehin von Großunternehmen geprägte Windbranche einen weiteren Schritt in diese Richtung bewegt. Bei Bieterverfahren lohnen sich hauptsächlich Großprojekte, weil nur dadurch Skaleneffekte erzielt werden und nur so die geringen Stromabnahmepreise geschultert werden können.

Deutsche Unternehmen bei Beratungsleistungen gefragt

Mittelständische Unternehmen kommen hauptsächlich über (Unter-)Aufträge der großen Projektbetreiber oder der großen Unterauftragnehmer zum Zuge. Beispiele für Engagements des deutschen Mittelstandes in der ägyptischen Windenergie sind die Windkraft Nord AG, die bei dem Projekt in Ras Ghareb beteiligt war, sowie die Firma Bauer, die ebenfalls an Projekten am Roten Meer mitwirkt und ausweislich ihr Geschäftsbericht für das Jahr 2020 Ägypten auch in der Corona-Krise sinngemäß als Lichtblick in einem schweren globalen Umfeld bezeichnete.

Außerdem kommen deutsche Unternehmen bei Beratungsleistungen in der Früh- und Implementierungsphase von Windprojekten zum Zuge. So hat zum Beispiel die Firma Lahmeyer im Auftrag der NREA Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien im Vorfeld von Windprojekten im Golf von Sues und östlich des Nildeltas erstellt.  

Neben der EETC als Übertragungsnetzbetreiberin und zur Zeit einzigen Stromabnehmerin spielt im Bereich der erneuerbaren Energie die NREA eine wichtige Rolle. Sie ist die für den Ausbau der erneuerbaren Energien zuständig, legt die Flächen für Solar- und Windenergie fest und spielt eine wichtige Rolle als Behörde im Rahmen des Genehmigungsprozesses. Ebenso setzt die NREA eigene erneuerbare Energie-Projekte um.

Die Egyptian Electric Utility and Consumer Protection Regulatory Agency (EgyptEra) reguliert den ägyptischen Strommarkt, implementiert die politische Ziele und setzt im Einklang mit Gesetz Nr. 87/2015 die Stromtarife fest.

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