Branchen | China | Pharmaindustrie
Chinas Pharmamarkt zwischen Kosten- und Innovationsdruck
Chinas Pharmasektor wächst weiter. Ausländische Medikamentenhersteller treffen auf steigende inländische Konkurrenz und schwierige Marktbedingungen. (Stand: Mai 2025)
Von Corinne Abele | Shanghai
Der chinesische Pharmamarkt expandiert weiter, angetrieben durch staatliche Unterstützung und technologische Fortschritte. Allein das Umsatzvolumen für pharmazeutische Zwischenprodukte dürfte laut PharmiWeb.com von 9,3 Milliarden US-Dollar (US$) im Jahr 2025 auf 17,3 Milliarden US$ bis 2035 steigen.
China ist führend in der Produktion von API (aktiven pharmazeutischen Inhaltsstoffen). Vereinfachte Regulierungsprozesse und wachsende private Krankenversicherungen eröffnen neue Möglichkeiten.
Ausländische Firmen konzentrieren sich auf hochwertige Bereiche wie Biologika und ADCs (Antikörper-Wirkstoff-Konjugate). Inländische Firmen wie Sinopharm, Jiangsu Hengrui Medicine und CSPC Pharmaceutical Group dominieren die Produktion von Generika und gewinnen Wettbewerbsstärke bei innovativen Medikamenten, etwa in Onkologie, Immunologie und Biologika.
Start-ups für ADCs oder GLP-1-Medikamente wie BeiGene, Innovent Biologics und Zai Lab können von Vorzugspolitiken profitieren. Chinas mengenbasiertes Beschaffungssystem im Gesundheitsbereich priorisiert Kosteneinsparungen und bevorzugt einheimische Hersteller.
Die Verhandlungen zur Nationalen Erstattungsliste für Arzneimittel (NRDL) Ende 2024 führten laut Invesco zu durchschnittlichen Preissenkungen von 63 Prozent für neu gelistete Medikamente. Angesichts einer alternden Bevölkerung muss China auf dem Weg zu einem wettbewerbsfähigeren Pharmasektor bis 2035 die Balance zwischen Kostenkontrolle und Innovation halten.