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Branchen | Frankreich | Wasserwirtschaft

Frankreichs Regierung nimmt den Kampf gegen den Wassermangel auf

Der am 30. März 2023 vorgestellte Wasserplan soll das Land fit für die in Zukunft drohende Wasserknappheit machen. Die Regierung kündigt Großinvestitionen in den Wasserbereich an. 

Von Frauke Schmitz-Bauerdick | Paris

Präsident Macron hat am 30. März 2023 den lange erwarteten Plan Eau, ein Programm zur langfristigen Sicherung der französischen Wasserversorgung, vorgestellt. Nicht nur Wassereinsparungen, sondern auch Großinvestitionen in die Wasserinfrastruktur sollen das Land auf einen zunehmenden Wassermangel einstellen. Dafür wird die Regierung den zuständigen Wasserbehörden umfangreiche Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die Kommunen des Landes sollen so in die Lage versetzt werden, ihr Leitungsnetz besser gegen Wasserverluste zu sichern und notwendige Reparaturen schneller umzusetzen.

Industrie, Landwirtschaft und Tourismus sollen ihren Wasserverbrauch eindämmen. Auch von diesen Vorgaben betroffen ist der staatliche Energieversorger und Atomkraftbetreiber EDF. Dieser muss insbesondere den für die Kühlung von Atomreaktoren eingesetzten Wasserverbrauch optimieren. 

Zudem plant die Regierung, die bislang komplexen Regulierungen für die Wiederverwertung von Gebrauchtwasser zu vereinfachen. Die Großkonzerne des französischen Wassersektors Veolia, Suez und Saur stehen bereits in den Startlöchern, um vor allem die industrielle Wasserwiederverwertung anzuschieben. 

Privatleute und Industrie müssen sich in Zukunft auf steigende Wassergebühren einrichten. Geplant ist, vor allem den überdurchschnittlichen Wasserverbrauch zu verteuern. Damit dürften die Kosten für den Gartenpool, aber auch das Autowaschen merklich anziehen. 

Zielvorgaben des "Plan Eau"

Wassereinsparung: Bis 2030 sektorübergreifende Absenkung der Süßwasserentnahme um 10 Prozent

Wiederverwertung von Gebrauchtwasser: Bis 2027 Aufnahme von 1.000 Wiederverwertungsprojekten  

Instandhaltung und Reparatur  des Leitungsnetzes zur Eindämmung von Wasserverlusten: Investition von 180 Millionen Euro 2023, fortlaufende Investitionen in den Folgejahren

Anhebung der Finanzausstattung der Wasserbehörden (Agences de l'eau): Anhebung des Gesamtbudgets um 475 Millionen pro Jahr

Anhebung von Wassergebühren und Ausweitung der Gebührenpflicht: Generierung von Zusatzeinnahmen von bis zu 1,2 Milliarden Euro jährlich


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