Branchen | Indonesien | Abfallwirtschaft
Branchenstruktur
Die Abfallentsorgung in Indonesien ist durch kleine, lokal agierende Unternehmen und den informellen Sektor geprägt.
25.11.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Es sind keine genauen Zahlen über die Größe der indonesischen Abfallentsorgungs- und Recyclingbranche verfügbar. Das Statistikamt subsummiert sie zusammen mit der Wasserver- und -entsorgung sowie Sanierung. Dieser Bereich beschäftigte 2021 demnach geschätzte 560.000 Menschen und verzeichnete eine Wirtschaftsleistung von 12 Billionen Rupiah (etwa 840 Millionen US$). Das entspricht 0,07 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das jährliche Wachstum dieses Sektors wird mit etwa 5 Prozent angegeben. Der 2015 gegründete Verband der Plastikrecyclingbranche, ADUPI, hat 500 Mitgliedsunternehmen. Alleine im Großraum Jakarta soll es mehrere zehntausend Müllsammler geben.
In den Städten ist die Entsorgung weitgehend in städtischer Hand. Privatunternehmen und der informelle Sektor arbeiten ihr zu. Im Recyclingsektor dürfte der Anteil der Privatwirtschaft höher sein, vor allem dann, wenn es um große Investitionsprojekte geht und Hochtechnologie zum Einsatz kommt. Genaue Angaben sind aber nicht verfügbar.
Guter Ruf von "made in Germany"
Indonesien muss in allen Industriebranchen mangels eigener Fähigkeiten Technologie importieren, insbesondere, wenn es um größere Anlagen geht. Da es kaum Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten gibt, wird sich an dieser Situation auf absehbare Zeit nichts ändern. China ist der mit Abstand wichtigste Technologielieferant und drängt vor allem Japan zurück. Unternehmen aus vielen Ländern buhlen um den indonesischen Entsorgungsmarkt. Chinesische Unternehmen sollen insbesondere bei der Deponiesanierung besonders offensiv in den Markt drängen. Nicht immer traut man allerdings chinesischen Lösungen. Deutsche Umwelttechnik genießt in Indonesien einen hervorragenden Ruf.