Branche kompakt | Indonesien | Landwirtschaft
Rahmenbedingungen
Indonesiens Landwirtschaft ist für ausländische Akteure ein schwieriges Terrain. Der staatliche Regulierungsgrad ist trotz einiger Erleichterungen noch immer hoch.
13.05.2025
Von Oliver Döhne | Jakarta
Es gibt zahlreiche Investitionsrisiken in der indonesischen Landwirtschaft. Gleichzeitig gibt es fast nur auf Java eine ausreichende infrastrukturelle Anbindung von Agrarflächen, anderswo muss sie erst noch entwickelt werden. Das betrifft nicht nur Straßen, sondern auch Häfen oder Elektrizität.
Spielraum für ausländische Akteure nimmt langsam zu
Durch die Reform des Investitionsrechts ist seit 2021 eine 100-prozentige ausländische Eigentümerschaft in der Landwirtschaft zugelassen - vorher waren es maximal 30 Prozent jenseits der Plantagenwirtschaft. Dabei ist ein direkter Landerwerb durch Ausländer weiterhin nicht möglich. Möglich ist hingegen der Erwerb von Landnutzungsrechten, zum Beispiel das Right to Cultivate (Hak Guna Usaha or HGU) oder das Right to Use (Hak Pakai). In der Regel wird geraten, mit lokalen Partnern zu kooperieren, um die komplexen Regelungen zu navigieren und diese Rechte zu erhalten.
Starke Rolle der Staatskonzerne und Einfuhrhemmnisse
Ein weiteres Investitionshindernis ist der große Einfluss der Staatsunternehmen bei Beschaffung, Import, Anbau, Transport und Vertrieb. Er hebelt Marktmechanismen aus und bringt zudem das Thema Mindestanteil der lokalen Wertschöpfung für Importe ins Spiel. Eine herausragende Rolle spielt dabei die staatliche Logistikagentur Bulog, die für Preisstabilität und den Vertrieb zahlreicher Grundnahrungsmittel zuständig ist. Bei Düngemitteln nimmt der Staatskonzern Pupuk eine ähnlich dominierende Rolle ein.
Der Import von Agrargütern ist durch tarifäre und nicht tarifäre Handelshemmnisse stark eingeschränkt und erfolgt oft, falls es eine lokale Produktion gibt, nur bei Bedarf über temporär erteilte Einfuhrlizenzen. Für den Import von Landtechnik gelten womöglich Auflagen für einen Mindestanteil lokaler Wertschöpfung, zum Beispiel bei Traktoren, Erntemaschinen, Bewässerungs- und Saattechnik sowie für Mahltechnik und Verpackungen.
Unterstützung für deutsche Firmen
Die deutsche Botschaft in Jakarta hat seit 2025 wieder einen eigenen Landwirtschaftsreferenten. Die AHK Indonesien (Ekonid) kann Kontakte zu Branchenakteuren herstellen.
Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.