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Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

Anspruchsvolle Infrastrukturvorhaben werden oft von chinesischen oder japanischen Konsortien durchgeführt. Deutschen Unternehmen bleiben Chancen als Subunternehmer oder Zulieferer.

Von Frank Malerius | Jakarta

Der Tiefbau bietet die mit Abstand besten Geschäftsaussichten. Andererseits lauern hier aber auch die größten Risiken. So müssen die Baufirmen mit vielen staatlichen Stellen kooperieren. Oft sind die Kompetenzen nicht klar verteilt, was zu Streitigkeiten und Verzögerungen führen kann. Von der Planung über die Ausschreibung, Finanzierung und den Landerwerb bis zur Fertigstellung können Jahre vergehen. In allen Teilphasen kann es zudem zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, auch weil Korruption und Vetternwirtschaft weit verbreitet sind.

Die Regierung will beim Ausbau der Infrastruktur in möglichst großem Umfang private Kapitalgeber beteiligen. In den letzten Jahren sind einige größere Vorhaben im Rahmen von Public-private-Partnership in die Bauphase eingetreten. Dabei erwiesen sich staatliche chinesische, aber auch japanische Investoren als besonders aktiv. Sie bringen eine Finanzierung zu sehr günstigen Konditionen mit. Seit einigen Jahren leiten vor allem chinesische Unternehmen große Infrastrukturprojekte in Indonesien. Viele von ihnen wurden in Regierungsverhandlungen eingefädelt. 

Für deutsche Unternehmen bleiben vor allem Chancen als Subunternehmer oder als Zulieferer. Die entsprechenden Geschäftsvolumina sind dann zwar kleiner, die Risiken jedoch geringer. Wer hauptverantwortlich ein Projekt durchführt, stößt nämlich im Land oft auf Widerstände, die das Vorhaben in vielen Fällen um Jahre verzögern.

Auch wenn chinesische Firmen ein Projekt finanzieren, bauen und betreiben, kann die indonesische Seite darauf bestehen, dass deutsche Partner mit ins Boot kommen, etwa als Zulieferer von Verkehrs- und Sicherheitstechnik, Kraftwerkstechnik oder bei der Planung und Zertifizierung. Denn es hat sich herumgesprochen, dass chinesische Technik unzuverlässig sein kann. So sind nach Angaben von Insidern im Kraftwerksbau viele Ausschreibungen mittlerweile so gehalten, dass sie Anbieter aus China ausschließen.

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