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Special | Israel | Start-ups

Investierende profitieren von zahlreichen Förderprogrammen

Für Start-ups und Tech-Firmen ist reichlich Kapital verfügbar. Staatliche Förderung spielt eine zentrale Rolle beim erfolgreichen Markteintritt.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Die israelische Regierung unterstützt die technologische Weiterentwicklung der Wirtschaft mit einer Vielzahl gezielter Maßnahmen. Im Zentrum dieser Bemühungen steht die Israel Innovation Authority, die als wichtigste Institution für Innovationsförderung gilt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Projekte für Forschung und Entwicklung (FuE) in Unternehmen verschiedenster Branchen zu unterstützen – mit besonderem Augenmerk auf technologische Neuerungen. Der Fokus liegt auf dem Hightech-Sektor, wo insbesondere Start-ups von den Förderprogrammen profitieren und einen Großteil der unterstützten Projekte ausmachen.

Innovationsbehörde unterstützt

Die Israel Innovation Authority verfügt über eine eigene Abteilung speziell für Start-ups. Ihr Ziel ist es, technologische Erfindungen von der Idee bis zur Marktreife zu begleiten und zu fördern. Ein zentrales Förderinstrument für junge Unternehmen ist das Programm Tnufa (deutsch: Aufschwung), das Zuschüsse für die Entwicklung und Ausarbeitung technologischer Konzepte bereitstellt.

In der Frühphase der Unternehmensentwicklung spielen auch die von der Behörde unterstützten Technologieinkubatoren eine wichtige Rolle. Sie bieten Start-ups nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch Zugang zu Know-how, Infrastruktur und Netzwerken. Darüber hinaus fördert die Behörde Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudien, um die Erfolgschancen neuer Technologien besser einschätzen zu können.

Trotz eines kleinen Budgets von rund 630 Millionen US-Dollar (US$) im Jahr 2024 – etwa 2 Prozent der nationalen FuE-Ausgaben – entfaltet die Förderung eine starke Hebelwirkung. Sie stabilisiert junge Unternehmen finanziell und senkt deren Risiken. Für private und internationale Investierende gilt die Unterstützung durch die Innovationsbehörde als Gütesiegel, das den Zugang zu weiterem Kapital erleichtert.

Wagniskapitalfonds sind wichtigste Kapitalgeber

In der Datenbank der Hightech-Organisation Startup Nation Central (SNC) waren im August 2025 insgesamt 5.280 Hightech-Investierende erfasst. Die zahlenmäßig größte Gruppe bildeten Wagniskapitalfonds. Sie machten mit 3.193 Kapitalgebern rund 60 Prozent aller Hightech-Investoren aus. Bei einem Zehntel aller Wagniskapitalfonds handelte es sich um unternehmenseigene Fonds.

Wagniskapitalfonds (Venture Capital, VC) spielen eine wichtige Rolle für die Start-up-Finanzierung in Israel. Laut einer Analyse des Branchenbeobachters IVC, der Kanzlei Gornitzky - GNY und KPMG Israel flossen im Jahr 2024 rund 56 Prozent der VC-Investitionen in die Frühphase (Seed) junger Unternehmen. Weitere 30 Prozent entfielen auf Finanzierungsrunden der Series A. Das verdeutlicht das starke Engagement in der frühen Entwicklungsphase israelischer Start-ups.

Die meisten Investoren kommen aus dem Ausland

Israels liberales Finanzsystem – frei von Devisen- und Kapitalverkehrskontrollen – schafft günstige Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen. Entsprechend hoch ist der internationale Anteil: Laut SNC stammen 70 Prozent der Hightech-Investierenden aus dem Ausland. Das RISE-Institut schätz, dass darunter rund 80 Prozent auf die USA entfielen.

Der Anteil ausländischer Investoren variiert je nach Kategorie: 78,2 Prozent der Beteiligungskapitalfonds und 78 Prozent der unternehmenseigenen VC-Fonds sind ausländisch geprägt. Bei Business Angels liegt der Auslandsanteil mit rund 48 Prozent deutlich niedriger.

Die dynamische Gründerszene sorgt für einen hohen Kapitalbedarf in frühen Entwicklungsstadien. Im Juli 2025 befanden sich 1.797 Hightech-Firmen – das entspricht einem Viertel aller israelischen Tech-Unternehmen – noch in der Vorfinanzierungsphase. Davon entfielen 5,9 Prozent auf das Pre-Seed-Stadium, während 20,5 Prozent bereits in der Seed-Phase aktiv waren.

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