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Kroatien fördert Unternehmen beim Umstieg auf Elektromobilität
Ein neues Förderprogramm für Elektroautos mit 21 Millionen Euro ist in Kroatien angelaufen. Unternehmen erhalten seit Mitte Oktober 2025 Zuschüsse für emissionsfreie Fahrzeuge.
24.10.2025
Von Kirsten Grieß | Zagreb
Seit dem 15. Oktober 2025 können Unternehmen und Handwerksbetriebe in Kroatien Zuschüsse für den Kauf von Elektrofahrzeugen beantragen. Gefördert werden bis zu 40 Prozent des Fahrzeugwerts, maximal bis zu einem Nettopreis von 50.000 Euro. Damit reichen die bereitgestellten Mittel Schätzungen zufolge für den Kauf von rund 2.350 Fahrzeugen.
Die aktuelle Ausschreibung wurde am 3. Oktober vom kroatischen Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz veröffentlicht. Eine weitere Runde über etwa 45 Millionen Euro für Taxis und Fahrzeuge von Lieferdiensten wird vorbereitet.
Kroatien liegt bei der Elektrifizierung des Verkehrs deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe beträgt der Anteil von vollelektrischen Pkw an der Gesamtflotte nur 0,5 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 2,2 Prozent.
Dem kroatischen Branchenverband Strujni krug zufolge könnte die Fördermaßnahme die Zahl der Elektrofahrzeuge bis Ende 2026 verdoppeln. Gefördert werden ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge, keine Plug-in-Hybride.
Für deutsche Anbieter von Ladeinfrastruktur, Fuhrparkmanagement und Elektrofahrzeugen eröffnen sich in Kroatien durch das Programm neue Chancen. Gleichzeitig bleibt der Markt herausfordernd: Der Ausbau des Stromnetzes hinkt dem wachsenden Bedarf hinterher, die Netzspannung ist vielerorts unzureichend. Ohne Investitionen in die Netzinfrastruktur droht die Verkehrswende in Kroatien ins Stocken zu geraten.