Branchen | Polen | Schienenverkehr
Investitionsprogramm für Eisenbahntrassen nimmt Fahrt auf
Der staatliche Schienennetzbetreiber PKP PLK hat den ersten Vertrag im Rahmen des Förderprogramms Schiene Plus unterschrieben. Weitere Ausschreibungen werden folgen.
01.06.2023
Von Christopher Fuß | Warschau
Das Auftaktprojekt von Schiene Plus (Kolej Plus) umfasst die Planung einer neuen Eisenbahnstrecke zwischen den Ortschaften Kozienice und Dobieszyn. Auftragnehmer BFF berechnet dafür über 2 Millionen Euro. Der anschließende Bau der rund 23 Kilometer langen Verbindung schlägt mit über 70 Millionen Euro zu Buche.
Bereits 2020 hatte Staatspräsident Andrzej Duda ein Gesetz unterschrieben, das die Finanzierung von Schiene Plus sichern sollte. Das Förderinstrument verfügt über ein Gesamtbudget von knapp 3 Milliarden Euro. Der Großteil kommt von der Zentralregierung in Warschau. Die Regionalverwaltungen müssen 15 Prozent der Kosten tragen. Wie die Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna berichtet, gibt es mittlerweile 30 Verträge zwischen dem Schienennetzbetreiber PKP PLK und den Gemeinden. Die enthaltenen Projekte gelten als gesichert. Auf der Website von PKP PLK steht eine Liste mit allen Vorhaben im Rahmen von Schiene Plus. Die dazugehörigen Ausschreibungen veröffentlicht das Staatsunternehmen ebenfalls auf einer Internetseite.
Ein Ziel lautet, den ländlichen Raum besser an das Bahnnetz anzuschließen. Der Start von Schiene Plus hat sich verzögert, weshalb das Infrastrukturministerium die Laufzeit um ein Jahr bis 2029 verlängert. Ein Problem bleiben die steigenden Kosten für Baumaterialien und Arbeitskräfte. Die Planung einer Strecke dauert Jahre. Gut möglich, dass die Budgets der einzelnen Bauvorhaben angehoben werden müssen. Neben Schiene Plus gibt es weitere Eisenbahnprogramme.