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Branche kompakt | Schweiz | Windenergie

Branchenstruktur

Einheimische Unternehmen sind vorrangig als Dienstleister, Betreiber oder Komponentenlieferant aktiv. 

Von Oliver Döhne | Bonn

Hardware aus dem Ausland

Die Hauptausrüstung der wenigen aktiven Windanlagen in der Schweiz kam aus dem Ausland, in erster Linie aus Deutschland (Enercon) und Dänemark (Vestas). Die Schweiz besitzt selber keine großen Hersteller. Das schweizerische Start-up Agile entwickelt und testet innovative vertikale Windturbinen für die dezentrale und geräuscharme Stromproduktion. Die einheimische Firma Aventa produziert speziell für die Windverhältnisse in der Schweiz optimierte Windkraftanlagen. Da diese auf leichte und variable Winde optimiert sind, werden sie unter dem geschützten Markennamen Leichtwindanlagen vertrieben. 

Als Komponentenhersteller sind einige schweizerische Firmen international aktiv, darunter die Verbundstoffhersteller Schweiter und Gurit, die sowohl Balserholz als auch Kunststoffe für Rotorenblätter liefern. JPF Ducret entwickelt einen Hybridmast mit Douglasienholz, das den Betoneinsatz bei Windtürmen vermindert. Auch bei Kleb- und Dichtlösungen sowie Verbundharzen für Rotorblätter sind Firmen wie Sika Schweiz gut im Geschäft. Einheimische Player sind auch bei den Dienstleistern zu finden, vom Windmessen über technische Machbarkeitsstudien, Unterstützung im Genehmigungsprozesse und dem sonstigen Planen von Windparks im Transport und anderen Bereichen. 

Kooperationen nehmen zu

Betreiber des mit 37,2 Megawatt installierter Leistung und 16 Türmen größten Windparks der Schweiz "Juvent" im Berner ist ein Konsortium aus BKW Energie AG, IWB Renewable Power AG, AEW Energie AG und Société des Forces Electriques de La Goule SA. Auch Axpo, nach eigenen Angaben größter Produzent von erneuerbarer Energie in der Schweiz, wendet sich verstärkt Windkraftanlagen zu. Auf der Anhöhe Lutersarni (Entlebuch) betreibt AXPO eine Windenergieanlage mit einer Bruttoleistung von 2,3 Megawatt. Ein weiteres Projekt auf der Grenze zwischen den Kantonen Aargau und Luzern, das gemeinsam mit AEW und SIG realisiert wird, ist weit fortgeschritten. Sechs weitere Windparkprojekte von Axpo in der Zentralschweiz und im Aargau sind in Planung. Die potenziell rund 20 Turbinen werden dereinst sauberen Strom für über 30.000 Haushalte produzieren. Bei neuen Projekten ist auch die Tochtergesellschaft Greenwatt des Versorgers Groupe E verstärkt aktiv. Weitere Windparkbetreiber in der Schweiz sind Romande Energie, Alpiq, Adev, Wind Power AG, Calandawind, CKW, Elektrizitätswerk Usern, Azienda Elettrica Ticinese, RhonEol, Aventa und ValEole. 

Die größten Energieversorger des Kantons Zurück, EKZ, ewz und Stadtwerk Winterthur haben sich zur Windkraft-Initiative Zürich Wind zusammengeschlossen und wollen Projekte aus dem 2025 fertigzustellenden Richtplan in die Tat umsetzen, von Entwicklung, aber auch die Finanzierung, den Bau und den Betrieb von Windkraftanlagen im Kanton Zürich sicherstellen. Der Aargauer Versorger AEW übernahm im Herbst 2023 den Windparkentwickler Vento Ludens. 

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