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Branchen | Taiwan | Chemische Industrie

Rahmenbedingungen

Ostasien gilt in der chemischen Industrie als sehr wichtiger Wachstumsmarkt. Taiwan nimmt als Produktionsstandort dabei eine wichtige Bedeutung für internationale Firmen ein.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Ziel des Engagements internationaler Chemiefirmen ist im Regelfall, näher an der Kundschaft in der Region zu sein. Aber auch die Produktion für den Export und Integration der Insel als wichtiges Glied der internationalen Lieferketten spielt eine bedeutende Rolle – unter anderem vor dem Hintergrund der Diversifikation im Zuge des Handelskonflikts zwischen China und den USA.

Das geschäftliche Umfeld für internationale und deutsche Firmen, die vorwiegend im B2B-(Business to Business)Geschäft tätig sind, wird von Branchenvertretern als „Level playing field“ (gleiche Wettbewerbsbedingungen) beschrieben. Eine relevante Bevorzugung lokaler Firmen sei nicht festzustellen. Das B2G-(Business-to-Government)Geschäft spielt für die meisten deutschen Firmen in der Chemiebranche keine große Rolle.

Von Firmenseite wird die Bedeutung einer stabilen und verlässlichen Energieversorgung für die Branche unterstrichen, zumal diese in den vergangenen zwei Jahren mit Blackouts zu kämpfen hatte. Bezüglich Umweltstandards seien die Anforderungen in Taiwan in der Regel nicht höher als in Deutschland, sodass bei einem Markteintritt oder bei Investitionen nur in seltenen Fällen Probleme zu erwarten seien.

Als Problempunkt werden komplizierte bürokratische Verfahren mit unübersichtlichen Zuständigkeiten über mehrere Ministerien und Behörden hinweg genannt. Auch spezifische lokale Marktregulierungsbedingungen würden demzufolge eine Herausforderung darstellen. Im Regelfall seien diese nach Aussage deutscher Firmenvertreter allerdings beherrschbar.

Hohe Qualifikation der Beschäftigten als Pluspunkt

Als positiver Faktor für ein Engagement auf der Insel wird der umfangreiche Qualifikationsgrad und das hohe Know-how der lokalen Beschäftigten genannt. Auf der anderen Seite gilt die chemische Industrie bei den jungen Nachwuchskräften nicht zwingend als erste Anlaufstelle. Andere Sektoren wie etwa die boomende Halbleiter- und Elektronikindustrie würden eine größere Anziehungskraft ausüben, so Stimmen aus der Branche.

Über Einfuhrverfahren und Zollsätze informiert das Directorate General of Customs (DGOC). Für technische Normen und Standards ist das Bureau of Standards, Metrology and Inspection (BSMI) zuständig. Für einzelne Chemiesegmente sind darüber hinaus weitere Behörden relevant, zum Beispiel für die Pharmabranche das Bureau of Pharmaceutical Affairs (BOPA) des Ministry of Health and Welfare oder für Umweltverträglichkeitsprüfungen die Environmental Protection Administration (EPA).

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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