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Special | Vereinigte Arabische Emirate | Start-ups

Emirate bauen Förderung stark aus

Der Golfstaat bietet eine Vielzahl von Gründerprogrammen und Finanzierungsmöglichkeiten.

Von Heena Nazir | Dubai

Der Start-up-Sektor ist entscheidend für die wirtschaftliche Diversifizierungsstrategie der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Auch deshalb will die Regierung den Zugang zu Finanzierungen für Gründer verbessern. Dafür hat Dubai bereits im Jahr 2012 den Mohammed bin Rashid Fonds in Höhe von 544 Millionen US-Dollar (US$) und den Khalifa Fonds mit 270 Millionen US$ ins Leben gerufen. Diese sollen Finanzierungslösungen für innovative Jungunternehmen bereitstellen.

Regierung erleichtert den Zugang zu Start-up-Finanzierungen

Diese Art von Finanzierung ist auch für deutsche Start-ups zugänglich. Beispielsweise war neben anderen Geldgebern auch der Staatsfonds der VAE - Mubadala - bei der Finanzierungsspritze in Höhe von 750 Millionen US$ für das deutsche Nahrungsmittel-Liefer-Start-up Flink dabei. Weiterhin hat die Golfmonarchie einen Private-Equity-Fonds in Höhe von 272 Millionen US$ im Rahmen der Initiative „Entrepreneurial Nation“ angekündigt.

Die Aktivitäten des Private-Equity-Marktes sind derzeit eher verhalten, da viele Unternehmen entweder konsolidieren oder ganz schließen. Gab es vor der Finanzkrise 2008 mehr als 100 solcher Firmen in der MENA-Region, sind es heute nur noch rund ein Dutzend. Private-Equity-Investoren in Dubai beteiligten sich 2017 an Investitionen in Höhe von mehr als 8,3 Milliarden US$. Im Jahr 2018 (letzte verfügbare Zahlen) fiel der Betrag jedoch um 84 Prozent auf 1,3 Milliarden US$.

VAE bieten Gründern lukrative Möglichkeiten

Es gibt spezielle Unterstützung für bestimmte Branchen. Im Dubai International Financial Centre (DIFC) sind über 100 Start-ups aus den Bereichen Finanztechnologie aus der ganzen Welt angesiedelt. Entsprechend wurde ein FinTech-Fonds in Höhe von 100 Millionen US$ eingerichtet, der die nachhaltige Entwicklung des Sektors fördern soll. Weiterhin gewinnen alternative Finanzierungsquellen, einschließlich Risikokapital und Crowdfunding, immer mehr an Bedeutung.

In den VAE gibt es viele Inkubatoren, die Lösungen für die Probleme junger Unternehmen bieten. Das Dienstleistungsspektrum umfasst Arbeitsplatzlösungen wie Co-Working-Spaces, Netzwerkmöglichkeiten, Mentoring, Geschäfts- sowie Rechtsberatung, Schulungen und Zusammenarbeit mit anderen Firmen. Viele Inkubatoren bieten auch Startkapital für Start-ups an. Zu den bekanntesten gehört unter anderem das Abu Dhabi Hub71.

Dubai hat eigene Initiativen

In der Metropole sind zahlreiche öffentliche und private Acceleratoren angesiedelt. Ein Beispiel dafür ist Dubai Future Accelerators. Die Organisation fördert Partnerschaften zwischen Start-ups und Unternehmen aus dem privaten Sektor. Bisher konnten Geschäfte in Höhe von 33,5 Millionen US$ abgeschlossen werden.

Weiterhin wurde die Dubai SME entwickelt, die unter anderem Start-ups bei der Einholung von erforderlichen Genehmigungen unterstützt. Sie bietet Schulungsworkshops an und hilft bei der Erstellung von Finanzierungsanträgen.

Die Industrie- und Handelskammer von Dubai (Dubai Chamber) hat mit dem Dubai Start-up Hub einen eigenen Zweig für Jungunternehmen eingerichtet. Dieser soll Orientierungshilfe bieten und öffentlich-private Partnerschaften (PPPs) fördern. Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat er mehr als 8.000 Start-ups im In- und Ausland unterstützt.

Ein Marktbericht der Financial Times stuft Dubai in Bezug auf Risikokapitalinvestitionen im Jahr 2020 weltweit auf Platz 11 und in der MENA-Region an erster Stelle ein. Eine der führenden Risikokapitalfirmen in Dubai ist BECO Capital, das im Oktober 2019 umgerechnet 100 Millionen US$ für einen Investmentfonds aufbrachte, 20 Millionen US$ mehr als ursprünglich angekündigt.


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