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Marktorganisation

Trotz Marktöffnung dominiert der staatliche Versorger NamPower den Strommarkt. Treibende Kraft für die Liberalisierung ist die Regulierungsbehörde Electricity Control Bord (ECB).

Von Fausi Najjar | Johannesburg

Regulierungsbehörde ECB fällt Schlüsselrolle zu

Regulierungsbehörde für die Stromversorgung in Namibia ist der Electricity Control Board (ECB). Aufgabe des ECB ist es, insbesondere die Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie den Stromimport und -export zu regeln.

Außerdem überprüft der ECB die Stromabnahmeverträge für die Lizenzvergabe an IPP und spricht dazu eine Empfehlung aus. Letztlich obliegt es dem Ministerium für Bergbau und Energie (Ministry of Mines and Energy), eine IPP-Lizenz zu erteilen. Das Ministerium ist in der Vergangenheit dem ECB gefolgt.

Die Stromregulierungsbehörde ist ebenso für die Preisgestaltung zuständig. In letzter Zeit hat der ECB steigende Preise zugelassen, um die Strompreise an eine Kostendeckung anzunähern. Dadurch haben die erneuerbaren Energien an Attraktivität hinzugewonnen.

Staatlicher Stromversorger weiterhin zentral

Der staatliche Versorger betreibt das Wasserkraftwerk Ruacana mit einer Nennkapazität von 330 MW, das Kohlekraftwerk Van Eck Power Station (120 MW) und die beiden Dieselkraftwerke Paratus (24 MW) und ANIXAS (22,5 MW). NamPower verfügt über das größte Netz in Namibia und wird auch in Zukunft die Stromproduktion und -verteilung maßgeblich mitbestimmen.

NamPower ist vor allem auf die Lieferung des südafrikanischen Stromversorgers Eskom angewiesen. Die Stromerzeugung von Eskom war in den letzten Jahren zunehmend von Stromausfällen geprägt. Um die Abhängigkeit von dem defizitären Stromversorger zu verringern, hat der nationale Versorger seinen Stromimport diversifiziert und mit Botsuana, Sambia, Simbabwe und der Demokratischen Republik sowie Mosambik Lieferverträge geschlossen. Neben Escom liefern gegenwärtig die Stromunternehmen Zesco (Sambia) und ZPC (Simbabwe) an NamPower.

Strom nach Bezugsquelle - NamPower 2019/2020

Name

Anteil in Prozent

Anmerkung / Energieträger

Escom

48

Stromversorger in Südafrika / insbesondere Kohle

Ruacana

27

300 MW / Wasserkraft

Zesco

8

Stromversorger in Sambia / insbesondere Wasserkraft

ZPC

8

Stromversorger in Simbabwe / 52 Prozent fossile Energieträger 48 Prozent Wasserkraft

Van Eck Power Station *)

1

120 MW / Kohle

Unabhängige Stromerzeuger

8

Diverse IPPs / darunter 14 x 5 MW FV.

*) Weitere Kraftwerke sind die Notstrom-Aggregate auf Dieselbasis: Paratus (24 MW) und Anixas (22,5 MW).Quelle: Electricity Control Board – Annual Report 2020

Regionale Netzbetreiber und Städte als mögliche Partner

Unternehmen, die an der Entwicklung kleiner Stromerzeugungsanlagen interessiert sind, können sich neben NamPower an einige der regionalen Energieverteiler Namibias (Regional Electricity Distributors, RED) sowie Städte wenden. Diese Player wollen eigene - wenn auch begrenzte - Erzeugungskapazitäten entwickeln. Eine Partnerschaft mit einem regionalen Netzbetreiber, der mit dem IPP-Rahmen der ECB vertraut ist, kann unter Umständen zu einer schnelleren Projektumsetzung führen als Verträge mit NamPower.

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