Branchen | Brasilien | Automobilsektor
Rahmenbedingungen
Der sehr volatile Wechselkurs und Störungen in den Lieferketten stellen den Sektor auch 2023 vor Herausforderungen.
27.03.2023
Von Gloria Rose | São Paulo
Unsicherheit über zukünftige Zollsätze
Die starke Währungsabwertung und die hohe Volatilität des Wechselkurses verteuern Importe. Um Preissteigerungen am Inlandsmarkt abzubremsen, senkte die Regierung unter Ex-Präsident Jair Bolsonaro die Zollsätze des gemeinsamen Zolltarifs der Zollunion Mercosur (Tarifa Externa Comum - TEC) seit November 2021 bis Ende 2022 um insgesamt 20 Prozent ab. Wie die Regierung unter Brasiliens neuem Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva den Zoll handhaben wird, lässt sich bislang nicht vorhersagen.
Der reguläre Zollsatz des gemeinsamen Zolltarifs des Mercosur für Kraftfahrzeuge liegt in den meisten Fällen bei 35 Prozent. Auf Kfz-Teile werden je nach Kategorie im Regelfall 11,2 bis 18 Prozent erhoben. Ein Großteil der Kfz-Importe stammt aus dem Mercosur und Mexiko. Bei diesen Importen werden die Zölle des Zolltarifs TEC nicht berechnet. Zudem kann für Produkte, die nicht in Brasilien hergestellt werden, über das Sonderregime Ex-Tarifário eine Minderung des Satzes auf 2 respektive 0 Prozent beantragt werden.
Grundlegende Richtlinien für den Import legt die Außenhandelskammer Camex des Ministeriums für Wirtschaft fest. Über das Portal Siscomex bietet die Kammer übersichtliche Informationen zu Zoll- und Einfuhrverfahren. Im Verband für technische Normen ABNT gibt es ein Komitee der Automobilindustrie. Zuständig für Normung ist das Instituto Nacional de Metrologia, Qualidade e Tecnologia (Inmetro).
GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.